Optimierungskriterien für Bohrer waren bisher vor allem die Verbesserung der Schnittgüte in beschichteten Decklagen und die Verbesserung der Standzeit”, erklärt Friedhelm Rempp, Produktmanager bei Leuco, Horb a. N./DE. „Auf dieser Basis sind Hightech-Produkte entstanden mit negativen oder runden Vorschneidern und einem Feinkorn-Hartmetall als Schneidstoff”, führt er weiter aus. „Mit zunehmendem Materialmix und weiterer Erhöhung der Taktleistung kommen jetzt Schnittdruck und Bohrleistung in den Forschungsmittelpunkt.”
Patentierte Bohrspitze
Optimierte Spannuten
Durch den geringeren Schnittdruck ist der Bohrer auch für alle Materialien mit einer leichten Mittellage geeignet. Verbundplatten, Leichtbauplatten und Leichtfaserplatten können sauber bearbeitet werden. Abplatzungen an der Decklagenunterseite gibt es dadurch nicht. Die weichen Mittellagen werden zerspant und aus dem Bohrloch gefördert, anstatt zerquetscht und an den Lochrand gedrückt zu werden.
Auch bei Sacklochbohrungen in der Nähe des Austrittes besteht keine Gefahr des Ausbeulens an der Unterseite. „Der Bohrer ist universell für Sackloch- wie für Durchgangsbohrungen geeignet“, erfährt man von Oertli.
Kühler Kopf
„Einer unserer Pilotkunden konnte in diesen Materialien gute Verbesserungen erzielen. Während ein Standard-Durchgangsbohrer nach 300 bis 400 Bohrungen starke Ausbrüche an der Unterseite brachte, ist der neue Bohrer nach 15.000 Bohrungen immer noch aktiv. Ein anderer Kunde konnte beim Einsatz in technischen Laminaten die Qualität der Bohrlochkante deutlich verbessern und damit ein Nachfräsen verhindern”, freut sich Rempp.
Tiefe Löcher lose Mittellagen
Die Fräs-Bohrspitze, die Rückenführung, die Spannuten und der VHW-Grundkörper ermöglichen laut Hersteller die Bearbeitung von tiefen Löchern. Ein stirnseitiges Bohren ist auch mit hohen Vorschüben möglich.„Der Bohrer verläuft dabei nicht und die Späne werden ebenfalls kontinuierlich aus dem Material befördert“, erklärt Rempp den Bearbeitungsablauf.