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Koordiniert räuspern
Deutsche Waldwirtschaft muss sich ihrer gewichtigen Stimme bewusst werden
Ein Artikel von Dinah Urban | 22.10.2015 - 11:13
5000 Kleinwaldbesitzer und andere Interessierte trotzten von 16. bis 17. Oktober in Groß Heins dem Regenwetter und informierten sich über ihre Möglichkeiten und Pflichten. Die 3. KWF Thementage widmeten sich der optimalen Bewirtschaftung kleiner Waldflächen und trafen damit den Zeitgeist.
Der typische deutsche Waldbesitzer trägt einen grau melierten Bart und scheut die Natur nicht. Laut Robert Morigl wird er statistisch aber immer weiblicher, jünger und urbaner. Der Vorsitzende des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) sensibilisierte mit dieser Aussage die Mitwirkenden bei den 3. KWF Thementagen auf das sich ändernde Gefüge im Privatwald. Während des rustikalen Abends auf dem Veranstaltungsgelände ergriff auch der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Philipp Freiherr zu Guttenberg, das Wort, um auf eine künftige Herausforderung aufmerksam zu machen. Sollte die Klage des Kartellamts gegen ein Einheitsforstamt in Baden-Württemberg erfolgreich sein, müssen kleine Holzmengen künftig anders vermarktet werden. Noch sei jedoch Zeit, eine Lösung zu finden, die gleichzeitig mehr Wahlfreiheit für die Eigentümer mit sich bringe. Guttenberg betonte außerdem, dass sich die deutsche Forstwirtschaft ihres politischen Gewichts klarer werden müsse. „Wenn sich alle Privatwaldbesitzer koordiniert räuspern“, sei das eine hörbare Aussage. Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, schlug in dieselbe Kerbe und wies auf das Ansehen der deutschen Forstwirtschaft bis weit über die Staatsgrenzen hinaus hin.
Der Wald hat kein Wildproblem
Die Kommunikation zwischen Waldbesitzern und Jägern wurde im Forenzelt heiß diskutiert. Ernst-August von der Wense klärte in seinem Amt als Fachanwalt darüber auf, dass es den einen Jagdpachtvertrag nicht geben kann. Waldbesitzer säßen bei der individuellen Ausgestaltung dafür am längeren Hebel. Bei der Bewertung von Wildschäden käme etwa immer wieder zu Problemen, weil der Wald an sich keinen Wildschaden kennt. Erst in Verbindung mit der Zielsetzung des Besitzers könne dieser entstehen. Auf genaue Definitionen komme es deswegen an. Univ.-Prof. Michael Müller von der TU Dresden riet, den Wald mit Rehaugen zu sehen. Ausreichend Äsung im Unterholz helfe, den schadenden Verbiss einzudämmen. „Wer zäunt, muss automatisch mehr strecken, weil er den Lebensraum verkleinert“, betonte er und verwies auf die Methode der Jagdzeitensynchronisation.
In weiteren Themenforen sowie an Informationsständen erhielten die Besucher Auskunft über Versicherungs-, Förderungs-, Weiterbildungs- und Steuerfragen sowie über das Dienstleistungsangebot der zahlreichen Verbände und Forstbetriebsgemeinschaften. So machte Urban Treutlein vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf die Förderung konkreter Projekte zur Wirtschaftlichkeitsförderung von Waldgemeinschaften aufmerksam.
Die Durchführung und Vorzüge einer Flurbereinigung erschlossen sich dem Betrachter bei der Simulation sofort: Ein wenig Kompromissbereitschaft und eine umfassende Bedarfsanalyse im Vorfeld sparen oft allen Beteiligten Nerven durch die Zusammenfassung kleinster Flächen. Der Arbeitsschutz wurde außerdem beleuchtet – von der richtigen Kleidung bis zur Schutzimpfung gegen Tetanus und FSME.
Selbst Hand anlegen
Dienstleister schön und gut. Viele Besucher der Thementage waren aber insbesondere an Unterstützung bei ihrem Vorhaben interessiert, Holz „selbst“ zu machen. Diesem Wunsch wurde mit reichlich Praxisvorführungen entsprochen.
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