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Übersicht der vom Holzkurier monatlich erhobenen KVH-Preise seit 2006 (franko, Großmengen, Durchschnitt aller Dimensionen) © Holzkurier

Konstantes Wachstum

Ein Artikel von Hannes Plackner | 17.03.2015 - 08:22
Die KVH-Industrie in Österreich und Deutschland wächst stetig. Seit der Holzkurier 2007 mit seinen Produktionserhebungen begann, nahm der Ausstoß von 2,07 Mio. m³ auf 2,53 Mio. m³ im Vorjahr zu. Jahr für Jahr wird um rund 65.000 m³ mehr erzeugt. Das entspricht einem organischen Wachstum von durchschnittlich 2,9 %/J und spiegelt den steigenden Holzbau- und Fertighausanteil wider.

Etwas steiler wurde die Produktionskurve im Vorjahr. Dank außergewöhnlich mildem Winter begann die Bausaison außeralpin schon im Januar. In Folge wurden 2014 im Erhebungsgebiet (Österreich und Deutschland, inklusive eines Standortes in Tschechien) um 88.500 m³ oder 3,6 % als im Jahr zuvor erzeugt.

Zwei Neue in Österreich

Mit Mayr-Melnhof Holz in Gaishorn und den Handlos Holzwerken (s. Link 1) in Tragwein kommen im ersten Halbjahr zwei leistungsfähige Produktionen in Österreich dazu. Beide könnten rund 60.000 m³/J erzeugen – planen aber im ersten Jahr nur rund die Hälfte dessen. Während in Gaishorn der Betrieb schon aufgenommen wurde, sollte die neue Anlage bei Handlos im Sommer starten. Das ist ein spürbarer Kapazitätsausbau für die Alpenrepublik. Würden beide Hersteller ihre Anlagen voll ausfahren, wäre das ein 30 %-Anstieg von Österreichs gegenwärtiger KVH-Produktion (365.000 m³). Trotzdem bleibt Konstruktionsvollholz ein deutsches Produkt. Die Bundesrepublik erzeugt sechs Mal so viel wie Österreich. Nach Bundesländern aufgeschlüsselt führen Baden-Württemberg mit 600.000 m³/J und Bayern mit 550.000 m³/J uneinholbar. Hessen folgt mit gut 200.000 m³/J auf Rang 3. In Österreich gibt es die größten Kapazitäten in Niederösterreich, genauer im Waldviertel (130.000 m³/J). Investiert wurde in den vergangenen Monaten vorwiegend in österreichischen Werken, was sich auch in der Berichterstattung widerspiegelt. Wir berichten etwa aus Preding (neue Hobelanlage bei Hasslacher, s. Link 2) und Rappottenstein (neue Keilzinkung bei Holz Hahn, s. Link 3)

43 % bieten Douglasie an

Erstmals wurde in der Holzkurier-Produktionstabelle explizit die angebotenen Holzarten abgefragt. Das Ergebnis überrascht. 43 % der Betriebe bieten Douglasie an. Das widerstandsfähige Nadelholz ist damit verbreiteter als Lärche (40 %) oder die günstigere Kiefer (23 %). Standardholzart ist natürlich Fichte oder Tanne, welche mit einer Ausnahme bei allen Herstellern im Sortiment sind. Klenk Holz erzeugt in Baruth ausschließlich KVH aus Märkischer Kiefer.

KVH-Preisbild

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Übersicht der vom Holzkurier monatlich erhobenen KVH-Preise seit 2006 (franko, Großmengen, Durchschnitt aller Dimensionen) © Holzkurier

Das KVH-Preisbild im Holzkurier ist von Januar auf Februar um weitere 3 €/m³ auf 281 €/m³ gefallen (Großmengen, franko, Durchschnitt aus allen Dimensionen). Das ist auf gewährte Rabatte zurückzuführen, die trotz eines mengenmäßig zufriedenstellenden Jahresbeginns gewährt wurden. Im März kehrt das Preisbild wieder auf 284 €/m³ zurück. Aktionsmengen sind zurückgegangen.

Preiserhöhungen werden ab Ostern angekündigt. Hersteller in Österreich und Süddeutschland wollen ihre Listenpreise als Erste anheben. Zielbereich sind plus 10 bis 20 € m³ (3 bis 7 %). Sollte das gelingen, würde das KVH-Preisbild wieder über die 300 €-Schwelle steigen. Das gegenwärtige Niveau markiert den geringsten registrierten Preis seit Winter 2010/11.

Der Grund für die höheren KVH-Preise wird mit der „absolut unzufriedenstellenden“ Margensituation und erwarteten höheren Rohwarenpreisen argumentiert. Ab Ostern sollen sich Lamellen ebenfalls nach oben bewegen. In einem ersten Schritt wird mit 5 bis 10 €/m³ gerechnet. Diese Forderung erhielt durch Klausners temporäre Stilllegungen Brisanz. Trotz rund 5000 m³ Schnittholzproduktion pro Tag weniger ist die Versorgung noch problemlos.