Konsolidierung

Im Gegensatz zu anderen Sparten der Holzindustrie zeigt die Pelletsproduktion im Schnitt eine gute Auslastung. Langfristige Lieferverträge und spezielle Konzeption auf Rohstoffverfügbarkeit und Abnehmermarkt sind hierfür Gründe. Wenige Neubauten in Österreich zeigen derzeit eine gewisse Sättigung des Marktes, der nur mit Rohstoffen aus dem Inland wachsen wird können.
Die Holzkurier-Produktionserhebung ergab für 2012 Österreich ein Produktionswert von 993.000 t/J. Vergangenes Jahr gaben die Hersteller noch an, 1,04 Mio. t/J zu produzieren. Bei der Produktionskapazität ergibt sich eine geringfügige Senkung von 1,2 Mio t/J 2011 auf 1,16 Mio. t/J. Erschwert wird die Statistik dadurch, dass einige Unternehmen auch Produktionen im Ausland betreiben, diese jedoch zu den Statistiken Österreichs zählen. In Deutschland zeigt sich ein anderes Bild: Betrug die Kapazität befragter Produzenten 2011 noch 2,9 Mio t/J, so konnte diese im laufenden Jahr auf 3,4 Mio. t/J hochgeschraubt werden. Dies entspricht einer Steigerung um 16 %.

Ähnlich wie in Österreich bemerkt man auch in der Schweiz eine Konsolidierung des Marktes. Die Produktionskapazität konnte 2012 bei den Eidgenossen nur um 0,5 % zulegen. Nicht alle Produzenten zeigten sich mit der Rohstoffversorgung zufrieden. Vor allem Sägespäne seien rar, die Preise über dem Vorjahresniveau. Besonders Großproduzenten mit einem Ausstoß über 100.000 t/J können nur bedingt für eine optimale Rohstoffversorgung aufkommen. Manchen Pelletsproduzenten fehlt aber die benötigte Liquidität. Vor allem in Deutschland gab es in der vergangenen Jahren einige Umstrukturierungen. Das jüngste Beispiel zeigen die Holzwerke Pröbstl, Fuchstal, die sich strategisch neu ausrichten und mit Oktober das Pelletswerk an Dorr Biomasse veräußern. Preisaufschläge für Lieferungen ab 1. Oktober wurden von Herstellern bereits verlautbart. Sollten Sägespäne im IV. Quartal erneut im Einkauf zulegen, scheinen Preise über 190 €/t in Deutschland möglich.

Gespannt darf man die Entwicklung von Warenströmen aus Übersee in die EU verfolgen. Durch die schwächelnde Papier- und Zellstoffindustrie hat man in Nordamerika die Pelletsproduktion entdeckt. Die verfügbaren Kieferplantagen sollen zu Pelletierzwecken genützt werden. Interessant bleibt auch die Einschaltung der öffentlichen Hand, die mit Energiegesetzen und Föerderungen den Markt beeinflussen kann.