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Der Rex-Messestand auf der Ligna war durchweg Anziehungspunkt für gut informierte Kunden © Rex

Kein Stillstand

Ein Artikel von Dinah Urban | 05.06.2015 - 08:10
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Der Rex-Messestand auf der Ligna war durchweg Anziehungspunkt für gut informierte Kunden © Rex

Mit gelebter Praxis präsentierte sich Rex Holzbearbeitungsmaschinen, Pinneberg/DE, auf der Ligna. „Wir wollen keine Theorien und Forschungsprojekte vorstellen, sondern unseren Kunden erprobte Produkte anbieten, mit denen sie sich vom Wettbewerb abheben können“, erklärte Geschäftsführer Joachim Schwarzbeck. „Der Trend geht schon lang zu immer geringeren Umrüstzeiten. Wir haben diese nun ganz abgeschafft.“
Bei der Multiprofil-Technologie sind alle notwendigen Werkzeuge bereits auf der Spindel positioniert. Die Maschine weiß stets, wo diese sich genau befinden und kann sie automatisch auswählen. Drehzahl, Vorschub, Abtrag und andere Parameter sind ihr bekannt. Der Werkzeugwechsel wird so zur einfachen Positionierung durch die Maschinensteuerung. „Dass dies eine starke Effizienzsteigerung mit sich bringt, ist offensichtlich. Damit lässt sich etwa bei KVH hervorragend am Preis schrauben, während die Mitbewerber unserer Kunden sich noch auf die Qualität konzentrieren“, regte Schwarzbeck an.
Die Schleswig-Holsteinern wollen die Wechselwelle jedoch damit nicht in Zweifel stellen. Sie behält ihren festen Platz im Rex-Sortiment. Zu ihrer Weiterentwicklung stellte Rex die Fastlog-Technologie vor. Für einen Werkzeugwechsel muss der Bediener dabei lediglich einen Knopf drücken. Er benötigt weder Schraubendreher noch andere Hilfsmittel.

Nachhaltigkeit durchziehen

Im Bundesland der Windmühlen denkt man nachhaltig. Der Holzkurier-Besuch per Bahn und Fahrrad aus der bald zwei Jahre alten Redaktion Hamburg passt zur Unternehmensphilosophie. „Ressourcen sparendes Handeln zieht sich bei Rex als roter Faden durch alle Abteilungen“, betonte Schwarzbeck. Zum einen sei die Produktion mit Blick auf die Umweltauswirkungen ausgelegt. Außerdem arbeiten die Werkzeuge energiesparend. „Der Kunde muss mit unserem Produkt mehr Geld verdienen können. Das funktioniert heute, wo kaum jemand das Rad neu erfinden wird, auch über die Energieeffizienz“, weiß der Geschäftsführer. Rex geht aber noch weiter. „Wir machen keine halben Sachen: Während andere etwa nach der Ligna ihre Messestände mit Hämmern und Brechstangen zu Kleinholz verabreiten, kann unserer mehrfach Verwendung finden.“

Ligna darf sich nicht ausruhen

Mit der Ligna zeigte man sich in Pinneberg heuer einerseits durchaus zufrieden: „Die Besucher haben sich vorab sehr gut informiert und stiegen sofort mit Detailfragen ein. Die Gesprächsqualität ließ also nichts zu wünschen übrig“, wie Schwarzbeck befand. Drumherum gab es allerdings Grund zu zweifeln, ob Rex in zwei Jahren wieder in derselben Form in Hannover ausstellen wird. Der diesjährige Fokus auf die Bearbeitung verschiedener Materialien mit demselben Werkzeug gab dem Unternehmer zu denken. Schwarzbeck warnte vor einer zu starken Entfernung vom Massivholz. Themen jenseits des Tellerrands seien zwar – insbesondere für große Unternehmen – interessant, doch die Ligna habe ihren Namen ja nicht von ungefähr und sie lebe von der Vielfalt der kleinen Aussteller. Schwarzbeck wünscht sich für das nächste Mal einen verstärkten Holzfokus sowie ein angemessenes Verhalten untereinander. „Es darf nicht sein, dass wir zahlenden Aussteller auch noch selbst für die Einhaltung des Fotoverbots sorgen müssen. Das ist Messesache.
Außerdem sei die Ligna eine Messe für die Kunden aus der Holzverarbeitung und hätte nicht den Sinn, dass sich Wettbewerber gegenseitig ausspionieren. „Einen schweren Hobelkopf, wie er uns abhanden kam, klaut niemand einfach so. Außerdem zeigt uns das große Interesse unserer Marktbegleiter zwar, dass wir etwas richtig machen. Dennoch hätten wir uns lieber noch mehr um potenzielle Kunden gekümmert, als regelmäßig fremde Konstrukteure aus unseren Maschinen zu entfernen.Und ich kann mir gut vorstellen, dass es dank solch unfairer Methoden bald nur noch Infostände mit Postern geben wird, wenn dagegen nichts getan wird.“