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Kartellermittlungen gegen Holzindustrie eingestellt

Ein Artikel von Hannes Plackner | 08.01.2015 - 08:22
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Österreichs Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat die Ermittlungen gegen den Fachverband der Holzindustrie und gegen die betroffenen Betriebe kurz vor Jahresende 2014 eingestellt. Nach einer anonymen Anzeige im Sommer 2012 haben die Kartellwächter den Vorwurf auf illegale Preisabsprachen untersucht (s. Link 1). Das regelmäßige Großsägertreffen in Anif stand ebenfalls unter dem Verdacht, als Forum für eine Abstimmung der Preise und Absatzplanung gedient zu haben.

Den Anschuldigungen in der anonymen Anzeige konnte die BWB jedoch nicht folgen. Die mehrjährigen Ermittlungen, die auch Hausdurchsuchungen bei einigen Sägebetrieben umfassten, wurden eingestellt. Die BWB kommt zum Schluss, dass es „auf Basis der geführten Ermittlungen und den vorliegenden Informationen derzeit keinen Anlass“ gebe, „weiter gegen die betroffenen Unternehmen nach dem Kartellgesetz vorzugehen oder die Ermittlungen fortzuführen“. Auf Nachfrage teilen die Kartellwächter mit, dass die Ermittlungen beendet wurden, weil die in Frage stehenden Aktivitäten freiwillig eingestellt wurden und die untersuchten Unternehmen ohnehin nur einen geringen Marktanteil gehabt hätten.

„Erleichtert, aber keineswegs überrascht“, ist der Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie Christoph Kulterer. Die Industrie sei sich bei den Treffen ihrer Verantwortung bewusst gewesen, habe darauf geachtet, dass nichts Illegales geschehe und die Gespräche dokumentiert. Diese Protokolle wurden neben einer Reihe weiterer Dokumente der BWB zur Verfügung gestellt.

Eine Auswirkung hatten die Ermittlungen aber schon. Die Veröffentlichung der Schnittholzmarkt-Trendziffer Süd (Schnitzi) wurde eingestellt. Der Holzcluster Steiermark hatte damit von 1998 bis 2013 die Preisentwicklung dargestellt. Nach den Untersuchungen der BWB hatten aber zu viele Unternehmen auf eine Preismeldung verzichtet, um nicht in den Verdacht einer unerlaubten Absprache zu geraten.