Kappreste einfach entsorgen

Wenn ein Holzbauunternehmen eine Hundegger K2 in seiner Halle stehen hat, erhält man nicht nur Pfetten und Sparren, sondern auch zwangsläufig Abfall. Nicht anders ist es bei der Zimmerei Brunthaler im bayerischen Egglham mit seinen Kappresten. Aus diesem Grund investierte Geschäftsführer Walter Brunthaler in einen Einwellenzerkleiner AZR 1300S von Reinbold Entsorgungstechnik mit 45 kW Antriebsleistung. „Für mich ist es wichtig, dass ich die Kappreste nur ein Mal anfasse“, so sagt Brunthaler. Bis auf den Transport der Reste von der Abbundanlage zum Hacker läuft jetzt alles vollautomatisch ab. Nach dem Einschalten wird das Material automatisch zerkleinert und gelangt über das Schneckensystem in einen Bunker. Sobald der Trichter leer ist, schalten sich der Hacker und das Transportsystem automatisch aus. Durch die Investition kann Brunthaler mit seiner 500 kW-Heizung problemlos seinen Betrieb beheizen.

Einfach und komfortabel

In Big Packs transportiert ein Mitarbeiter das Restholz zum AZR 1300S. Der Einfülltrichter wurde so dimensioniert, dass ein Big Pack oder eine Schaufel in einem Schwung eingefüllt werden können.Die Trichteröffnung misst 2,7 mal 2,2 m und befindet sich auf rund 2,5 m Höhe. Grundsätzlich ist der Trichter aber optional. Der Rotor mit 354 mm Durchmesser dreht sich mit nur 90 U/min. Er gehört somit zu den Langsamläufern und bringt zwei wesentliche Vorteile mit sich: Die Lärm- sowie die Staubentwicklung sind geringer. Ein Hydraulikschieber führt dem Rotor das Material zu. Der Vollstahlrotor ist mit 99 Messern ausgestattet. Brunthaler entschied sich beim Kauf für geschraubte Messerträger, da diese gegenüber den geschweißten Varianten massiver und robuster sind. Bei dieser Ausführung werden die Messer nur auf den Messerträger geklemmt und sind somit einfacher und schneller zu drehen und zu wechseln. Die runden Schneidwerkzeuge aus Werkzeugstahl haben zwei Schneidseiten und können bis zu acht Mal gewendet werden. „Der Maschinenboden ist mit Segmenten ausgelegt, um die Gefahr einer Verklemmung durch dünne Teile zwischen dem Schieber und dem Maschinenboden zu minimieren“, erklärt Philip Kelber aus dem Vertrieb bei Reinbold. „Auch größere sperrige Teile können zerkleinert werden“, ergänzt Kelber. Pro Stunde verarbeitet das Gerät je nach Ausgangsmaterial zwischen 4 und 6 m3 Hackschnitzel. Unter dem Rotor befindet sich ein tauschbares Sieb. Dieses bestimmt die Größe der Hackschnitzel und orientiert sich an den Anforderungen der Heizung. Die Hackschnitzel werden mit einer Förderschnecke abtransportiert.

Saubere Lösung

„Für viele Zimmereien stellt sich die Frage, wo die Hackschnitzel deponiert werden sollen“, erklärt Brunthaler. In Egglham wurde hierfür ein eigener Silo mit circa 1000 m3 Füllvermögen angelegt. Beschickt wird dieser über das Scheckensystem, welches das Hackgut etwa 11 m in die Höhe befördert und in den Silo entleert. Auch die Sägespäne aus der Filteranlage landen in diesem Bunker. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Material über einen Zuführbehälter in den Bunker zu fördern. Von Alois Aschenbrenner vom Maschinenhandel R. Pöppel, Memmingen/DE, kaufte Walter Brunthaler seinen neuen Reinbold-Hacker. Im Moment ist er gerade dabei, die Wärme nicht nur für seinen Betrieb, sondern auch für die Nachbarschaft zur Verfügung zu stellen.

Reinbold Entsorgungstechnik
Gründung: 1989
Standort: Ilsfeld/DE
Geschäftsführer: Michael Grimm
Mitarbeiter: 10
Produkte: Brikettierpressen, Ein- und Mehrwellenzerkleinerer, Horizontalzerkleinerer
Exportquote: 75%
Jahresproduktion: >250 Maschinen

Zimmerei Brunthaler
Gründung: 1998
Geschäftsführer: Walter Brunthaler
Umsatz: 75% Hausbau, 25% klassische Zimmererarbeiten
Mitarbeiter: 28
Standort: Egglham/DE
Kundenstruktur: 90% Privatkunden 10% Gewerbe