Kärntner Schneebruchschäden aufgearbeitet

Ein Artikel von Gerd Ebner | 16.07.2014 - 08:43
Die Sägewerke in Österreich sind weiterhin sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Teilweise ist die Zufuhr nach wie vor nur begrenzt möglich oder es kommt zu längeren Wartezeiten bei der Holzanlieferung. Daher verläuft die Abfuhr des bereits erzeugten Rundholzes schleppend, die Waldlager sind aber mittlerweile deutlich abgebaut.

In Kärnten sind die Schneebruchschäden zum Großteil aufgearbeitet. Regional keimt die Nachfrage nach Nadelsägerundholz etwas stärkerer Dimensionen auf, weil ein gewisses Überangebot an Schwachholz aus den Schadgebieten besteht. Mit den Neuabschlüssen für das III. Quartal sind die Preise generell nochmals etwas gesunken, für das Leitsortiment Fichte B, Media 2b werden bis zu 100 €/fm erzielt. Die Lärche wird konstant nachgefragt und hat ihr gutes Preisniveau gehalten.

Angespannte Industrieholz-Situation
Bei Nadel-Industrierundholz hat sich die Situation gegenüber dem Vormonat nicht entspannt. Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind weiterhin sehr gut mit Holz versorgt. Sowohl aus der Slowakei als auch aus Slowenien drängen Mengen nach Österreich. Die Zufuhr ist meist streng kontingentiert, wodurch die insbesondere noch im Süden Österreichs vorhandenen Waldlager nur sehr schleppend abgebaut werden können. Beim Schleifholz besteht dadurch zusätzlich die Gefahr des Qualitäts- und Einkommensverlustes. Auch aufgrund des hohen Angebotes an Sägenebenprodukten stehen die Preise unter Druck. Buchenfaserholz ist bei sehr guter Versorgungslage weiterhin zu stabilen Preisen absetzbar.

Der Jahreszeit entsprechend ist auf dem Energieholzmarkt kaum Dynamik gegeben, der Markt verläuft ausgesprochen ruhig. Mit Anfang Juli hat das Biomasseheizwerk Wien-Simmering seine Produktion wieder aufgenommen, wodurch eine raschere Entspannung in anderen Bereichen eintreten sollte.

Den Waldbesitzern wird aufgrund der angespannten Marktlage empfohlen, Nutzungen mit überwiegendem Anfall schwacher Sortimente in die Wintersaison zu verschieben, aber konkreter Nachfrage zu gesicherten Preisen und Abfuhrgarantie zu entsprechen. Die Bestände sollten regelmäßig auf frischen Borkenkäferbefall kontrolliert und befallene Bäume rasch aus dem Wald entfernt werden.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang Juli 2014. Alle Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer zuzurechnen ist.