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KVH-Preisbild April 2015 © Holzkurier

KVH-Preiserhöhung nur partiell umgesetzt

Ein Artikel von Hannes Plackner | 05.05.2015 - 15:51
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KVH-Preisbild April 2015 © Holzkurier

Die für Mitte April und Anfang Mai angekündigte KVH-Preiserhöhung wurde nur teilweise umgesetzt. Offenbar hatten nicht genügend Betriebe höhere Listenpreise gewagt. Ein Händler beschrieb, dass lediglich ein Drittel der Branche die Verteuerung voranzutreiben versuchte. „Das ist natürlich zu wenig. Dann passiert gar nichts“. Die angestrebten +5 bis +10 €/m³ wurden kaum mehr umgesetzt. Nur vereinzelt berichtet die KVH-Produktion von geglückten Anpassungen. Doch hat sich die Gewährung von Winterpreisen weiter reduziert. Insbesondere Unternehmen, deren Anlagen gut ausgelastet sind, kappten Rabattmengen. Das Holzkurier-KVH-Preisbild steigt in Folge um 2 €/m³ auf 284 €/m3 (Durchschnitt aus allen Dimensionen, franko, ladungsweise). Der Preis für 6/8-KVH (NSi, franko, ab 10 m³, unkorporiert) wird meist mit 275 bis 285 €/m³ beziffert. Süddeutschland und Österreich zählen traditionell zu den günstigeren Gebieten.

Das gute Wetter im März sorgte noch für keinen KVH-Bedarfssprung. Die Nachfrage hat sich erst nach Ostern der Saison entsprechend entwickelt. Die Holzbautätigkeit wird im deutschen Sprachraum als rege beschrieben. Die weitere Preisentwicklung war für die Gesprächspartner aber schwierig abzuschätzen. Die meisten rechnen mit einer flachen Kurve. Fraglich ist, ob sich der günstigere (Sturm-)Rundholzpreis bis zum KVH durchschlagen werde. Der Druck für Preiserhöhungen sei gesunken. Rohware (6er, NSi, KD) habe sich bei 198 bis 200 €/m³ eingependelt.

Der klassische Vertriebsweg (Hersteller→Händler→Verarbeiter) wird zunehmend infrage gestellt. Vor allem in Süddeutschland tummeln sich immer mehr Direktvertriebler (Hersteller→Verarbeiter). Ebenso hat sich ein Handelshaus mit verästeltem Filialnetz im Holzbausortiment engagiert, das seinerseits aber von einem Großhändler bedient wird (Hersteller → Großhändler → Händler → Verarbeiter). Die Konkurrenz lässt auch dort Margen schrumpfen. Händler befänden sich „im aggressiven Wettbewerb untereinander“, warnte einer.