Timber-Online: Was erwarten Sie sich vom Neustart?
Stallinger: Am Standort wurde zuletzt im Einschichtbetrieb sehr rentabel gewirtschaftet. Die Herausforderung für uns ist, das zu übertreffen. Durch den Einschichtbetrieb können wir sehr rasch auf außerordentliche Ereignisse reagieren. Durch unsere guten und flexiblen Mitarbeiter sind wir in der Lage, innerhalb kürzester Zeit die Kapazität den Marktbedingungen – ein- und verkaufsseitig – anzupassen.
Timber-Online: Wo werden die Absatzmärkte sein?
Stallinger: In den vergangenen Jahren war die Stallinger Holding mit Handelsware in Großbritannien und der Levante vertreten. Verkaufsleiter Gregor Sommer kennt aber alle Märkte weltweit. Die USA sind realistischerweise mit unseren Rohstoffpreisen nicht machbar. Für unsere 250.000 m3 Jahresproduktion finden wir geeignete Märkte. Mit Mayr-Melnhof werden wir auch künftig zusammenarbeiten.
Timber-Online: Für Frankenmarkt waren schon länger eine KWK und ein Pelletswerk geplant. Kommt das noch?
Stallinger: Durch die vorhandenen Erweiterungsflächen haben wir in Frankenmarkt die Möglichkeit, ein schon vor Jahren genehmigtes Projekt – KWK- und Pelletsproduktion – jederzeit umzusetzen.
Timber-Online: Was wird man 2016 in Frankenmarkt investieren?
Stallinger: Fix ist eine Tuningmaßnahme der bestehenden Linck-Einschnittlinie. Wir werden eine Diagonalausrichtung und Doppeleckenfräser installieren. Dann schaffen wir vier statt zwei Bretter im Nachschnitt und wir können von 13 bis 50 cm Stammmitte alles schneiden. Mit der Vorschubgeschwindigkeit von 140 m/min und der Verfügbarkeit der Einschnittslinie sind wir sehr zufrieden. Um die Flexibilität auf den Absatzmärkten zu erhöhen, ist es notwendig, den vorhandenen Rundholzplatz entsprechend zu erneuern.
Timber-Online: Plant die Holzindustrie Stallinger weitere Übernahmen?
Stallinger: Ein Sägewerk interessiert uns nicht mehr. Weiterverarbeitungsunternehmen würden eher Sinn machen. Es werden alle Möglichkeiten geprüft – eine weitere Expansion schließen wir grundsätzlich nicht aus.