14689368544378.jpg

Importe Italiens aus den wichtigsten Lieferländern 2015 © Holzkurier

Italienische Importmenge schwankt,

Ein Artikel von Gerd Ebner | 19.07.2016 - 15:50
14689368544378.jpg

Importe Italiens aus den wichtigsten Lieferländern 2015 © Holzkurier

Italien ist einer der wichtigsten Holzmärkte Europas. Für Österreich ist Italien der mit Abstand wichtigste Handelspartner und auch für Deutschland ist das Land beständig unter den Top 5-Handelspartnern.

Beide Lieferländer mussten sich in den vergangenen zehn Jahren an dramatische Bedarfseinbrüche Italiens anpassen. 2006 importierte Italien noch 6,8 Mio. m3 Nadelschnittholz (inkl. Hobelware). Im Vorjahr waren es nur noch 3,9 Mio. m3, also um 43 % weniger. Für diese Mengen mussten Alternativmärkte gefunden werden. Auffällig beim italienischen Nadelschnittholz-Import ist, dass gut 70 % des Bedarfs in Österreich und Deutschland gedeckt werden. Der Rest verteilt sich auf die Ukraine, auf Tschechien, Finnland, die Slowakei, auf Schweden und Russland (in absteigender Reihenfolge).
Italien – Import von Nadelschnittholz | 2000 bis 2015
Land2000200120022003200420052006200720082009201020112012201320142015
Österreich3.5753.4173.5183.5873.7543.8093.9953.9403.3962.8643.2123.0372.5192.3102.2662.198
Deutschland752780854766763734890933778651595574470450399403
Ukraine4695101117146152154159130129164202187189188190
Tschechien183158124104203259269285237184188162117131148136
Finnland22521523123425425825821616113012111910695109119
Übrige Länder1.2981.1811.1901.2661.1541.0841.2421.1521.048837922879760745804824
Total6.0795.8456.0186.0756.2746.2976.8086.6855.7504.7955.2034.9744.1603.9213.9143.870

60 % aus Österreich

Trotz aller Veränderung blieb eines kon-stant: 6 von 10 m3, die Italien importiert, stammen aus Österreich. Der Anteil Deutschlands an den Importen lag bis 2009 bei rund 14 %. Zuletzt waren es nur noch 10 %.
Wer in Italien erfolgreich sein will, muss flexibel sein. Das gilt nicht nur bei den Qualitäts- und Produktanforderungen, sondern mittlerweile insbesondere bei den Mengenbedürfnissen. Mit einem so nahen Hauptversorger ist es für italienische Kunden leicht, in Österreich kurzfristig Schnittholzorders zu platzieren.

Importdynamik schwankt seit 2007
Bis 2006, 2007 gab es für das Land am Apennin nur eine Richtung: Wachstum. Die Bauzahlen wurden Jahr für Jahr übertroffen, die Importe stiegen bis 2006. Seither hat sich der Bedarf fast halbiert – Jahr für Jahr wurde die Schlüsselfrage wiederholt: Ist damit die Talsohle erreicht?
Die Bauindikatoren 2015 sind nicht eindeutig: Der Wohnungsbau war erneut um 13 % rückläufig (41.000 Einheiten), der Bau von Nichtwohnungsgebäuden legte hingegen flächenmäßig um 14 % zu. Obwohl die Importtendenz seit 2007 fast nur nach unten zeigt – teilweise sogar im zweistelligen Prozentsatz –, gab es schon 2010 wieder ein Wachstum. 2014 blieben die Importe konstant (s. Grafik).

Konstanter Bedarf an Verpackungsware

Was Italien genau einkauft, zeigen die Außenhandelszahlen nicht. Eines ist aber sicher: Es gab für die italienische Verpackungsindustrie im Sog der Exportwirtschaft wesentlich geringere Rückschläge als für die Bauindustrie. Und auch heuer wird der Bedarf an Verpackungsware als konstant hoch beschrieben. Dass dort die Preise für einzelne Seitenwarensortimente trotzdem unter Druck sind, hat heuer mehr mit der angebotenen Menge zu tun als mit einem rückläufigen Bedarf.