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Investition in die Zukunft
Schutzmanschetten für Triebe und Keimlinge von Pflanzen
Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 27.08.2015 - 11:51
TS-Holz vertreibt Wildverbiss- und Vogelschutzmanschetten für junge Triebe und Sämlinge. 2014 verkaufte das Unternehmen 3,4 Millionen Stück. Darüber hinaus werden Systeme zur schonenden Holzbringung angeboten.
Die Terminalschutzmanschette von TS-Holz, Rosenheim, hat eine Größe von 95 mal 107 mm. Diese Abmessungen reichen, um den Haupttrieb eines jungen Baumes vor Wildverbiss zu schützen. Dabei legt man die Manschette um den zu schützenden Trieb und drückt den Verschluss mit zwei Fingern zu. Vor oder nach dem Versetzen der Pflanzen wird der Wildverbissschutz angebracht. Im folgenden Herbst wird der Schutz auf den neu verholzten Trieb umgesetzt. Das Höhersetzen wird jedes Jahr wiederholt, bis die Pflanze aus dem Gefahrenbereich ist.
Die Haltbarkeit des UV geschützten Kunststoffteils beträgt je nach Sonneneinstrahlung zehn bis 15 Jahre. Nach dieser Zeit zerbröckeln sie oder werden gesammelt und recycelt. Falls der Schutz auf dem Jungbaum verbleibt, macht er durch den Zuwachs auf und bleibt an den Ästen hängen. „Gesehen habe ich diese Form des Verbissschutzes vor 30 Jahren in Polen. Dort schützten die Forstleute den Trieb mit einem Draht“, erläutert Ein- und Verkaufsleiter Georg Buchegger den Entwicklungsprozess. Später entwickelte TS-Holz mit einem Forstingenieur und einem Kunststofftechniker eine Manschette aus Kunststoff.
Vogelschutz
Neben dem Schutzsystem gegen Wild gibt es ebenso eine Manschette mit langen Stäben gegen Vogelschäden. Diese wird hauptsächlich bei Nordmanntannen eingesetzt, wenn sie als Christbäume genutzt werden, damit Vögel den Terminaltrieb nicht abbrechen können. Weiters wird die Vogelschutzmanschette auch bei Sämlingen sowie als Fegeschutz bei Lärchen, Douglasien und Laubholz verwendet.
Einfluss der Farbe
Diese zwei Manschetten gibt es in den Farben Orange, Gelb und Blau. Untersuchungen zeigten, dass das sonst farbenblinde Wild die blaue Farbe von anderen Farben unterscheiden kann und so abgeschreckt wird. Die Farben Orange und Gelb dienen eher dem Menschen bei Pflegemaßnahmen als Kennzeichnung der Forstpflanzen. „Verschiedene Langzeittests in Ausbildungsstätten und Jagdschulen weisen einen Erfolg von 95% unbeschädigten Pflanzen aus“, zeigt sich Buchegger zufrieden.
Durchforstung im Steilhang
Weiters gibt es von TS-Holz gefräste Stapellatten aus Weißbuche und Esche für Laubholzsägewerke. Zudem bietet das Unternehmen die Transporthilfe Wildackja an. Diese dient zum Bergen von Wild und Ausbringen von Pflanzen. Für die Holzbringung bei der Durchforstung im Steilhang gibt es die Log-Line. Dieses System benötigt keine Rückegassen, wodurch keine Schäden im Forst durch die Rückung entstehen. Für die Holzbringung im Flachen führt der Hersteller Holzrückepfannen im Programm. „Die Durchforstung ohne Schäden ist sehr wichtig, damit sich der Bestand entfalten kann. Da sich das Wild nicht mehr verstecken kann, verringern sich dadurch ebenso die Wildschäden. Weiters ist die Sortierung ein wichtiger Faktor, damit der Waldbesitzer bei der Durchforstung etwas verdient“, erläutert Buchegger.
Hohe Qualität garantiert
Das Unternehmen lässt die Manschetten und die anderen Produkte in Deutschland und Österreich produzieren. „Es gab schon einige Imitate unserer Manschetten, doch nur gute Qualität hat Bestand“, ist Buchegger überzeugt. 2014 verkaufte das Unternehmen rund 3,4 Millionen Manschetten. Buchegger schätzt, dass etwa 1% aller in Europa gesetzten Bäume mit dem Wildverbissschutz ausgestattet ist und es daher noch ein großes Wachstumspotenzial gibt. Laut Unternehmensangaben stieg der Absatz der Manschetten um jährlich 20%. Durch eine Verschärfung für die Anwendung von chemischen Streich- und Spritzmitteln erwartet Buchegger eine weitere Absatzsteigerung.
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