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Der CT Log im neuen Design: Der Scanner für Rundholz © Microtec

Ins Holz geblickt

Ein Artikel von Martina Nöstler | 01.06.2015 - 07:42
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Der CT Log im neuen Design: Der Scanner für Rundholz © Microtec

Der Südtiroler Scannerspezialist Microtec, Brixen, setzte auf der Ligna in Hannover klar zwei Schwerpunkte: den Röntgenscanner CT Log mit neuer Optimierungssoftware sowie die neue Goldeneye-Scannerserie für Schnittholz.

Aus dem Runden das Beste herausholen

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Die Optimierung Maxicut wird für den CT Log und den Logeye eingesetzt © Martina Nöstler

Seit der Markteinführung des CT Log 2012 ist dieser in aller Munde. Microtec konnte in Europa mittlerweile den zweiten CT Log in-stallieren. Damit sind (ab Ende Juni) weltweit fünf dieser riesigen Röntgenapparate für Rundholz im Einsatz. Drei weitere könnten folgen. Bei der Holzindustrie Torgau (HIT) wird der CT Log komplett gemäß dem Microtec-Konzept eingesetzt: nämlich in der Einschnittoptimierung. Zwischen der Begutachtung und dem Einschnitt ist ein Puffer. Erstmals setzt man in Torgau auf die Stammwiedererkennung in Echtzeit.
Für die Einschnittoptimierung im Hochleistungsbereich bietet Microtec die Optimierungssoftware Maxicut. Diese ist in der Lage, bei einer Vorschubgeschwindigkeit von bis zu 180 m/min die Holzmerkmale im Stamm zu erkennen und das bestmögliche Schnittbild anhand hinterlegter Daten (Dimension und Wert) zu ermitteln. Stolz ist man bei Microtec, dass Maxicut alle Techniken beherrscht – einschließlich der Aufschlüsselung einzelner oder mehrerer Prismenmuster sowie des geraden und Kurvenschnitts.

Bis 1,8 m breite Brettlagen scannen

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Federico Giudiceandrea zeigte auf der Ligna den neuen Goldeneye 900 © Martina Nöstler

Eines der weiteren Exponate am Microtec-Stand war der Goldeneye 600. Diesen gibt es in zwei Ausführungen: einmal für Seitenware mit Längsoptimierung bis 900 mm und Wertoptimierung der Bretter sowie eine sehr breite Ausführung mit 1,8 m für Platten. Bei Letzterem kooperiert Microtec mit Fill: Die Südtiroler bieten den Scanner, Fill bessert die Platten mit seinem Speedfiller aus.
Der Goldeneye 900 im Querdurchlauf war der Hingucker bei den Schnittholzscannern. Die Sensoren des Scanners begutachten hier im leistungsstarken Querdurchlauf die Ware. Der erste Kunde symbolisiert die globalisierte Holzwelt: Carter Holt Harvey (CHH) in Neuseeland. In Deutschland wird die erste Anlage an Ilim Timber geliefert.
Ein Auftrag, über den sich Microtec-Geschäftsführer Dr. Federico Giudiceandrea besonders freute, ist die anstehende Modernisierung der Sortierwerke bei Mayr-Melnhof Holz in Leoben.
Als Beispiel für ein Großprojekt mit der Unternehmensmutter Maschinenfabrik Springer, Friesach, nannte der Geschäftsführer Araupel in Brasilien (s. Link 1 unten). Mit EWD lieferte man ein Komplettsägewerk. „Die Internationalisierung wird es erlauben, die Umsätze zumindest zu halten“, meinte Giudiceandrea. „Die Krise ist nun vorbei und es gibt wieder mehr Interesse. Es hat eine Konsolidierung gegeben, die dem Markt guttat.“ Die Sägeindustrie erfahre wieder einen Aufschwung, Betriebe aus aller Welt wollen investieren. Auch in der Weiterverarbeitung zeige sich, dass Microtec-Messsysteme interessant sind – von der Palettenerzeugung über die Herstellung von Furnieren, Fenster- und Türkanteln bis hin zu Parkett sowie der Ermittlung von Dimension und Qualität von Holz und Holzwerkstoffen.

Woodeye und Microtec

Im April wurde bekannt, dass die Springer Maschinenfabrik, Friesach, den Scannerhersteller Innovative Vision/Woodeye übernommen hat. Neben Microtec gibt es in der Springer-Gruppe jetzt also zwei Unternehmen, die sich auf die Scannertechnik spezialisiert haben. „Der Markt ist riesiggroß. Es gibt so viele Möglichkeiten, Scanner einzusetzen“, kommentierte Microtec-Geschäftsführer Dr. Federico Giudiceandrea. Teilweise bedienen die Unternehmen unterschiedliche Märkte. Zudem hat Woodeye seine Stärken mehr im Parkettbereich. Geografisch ergeben sich ebenso Unterschiede, denn Woodeye ist stark im Baltikum sowie in den USA präsent. „Wir passen gut zusammen. In Europa sind flexible und aufwändige Lösungen gesucht, die USA arbeiten mit standardisierteren Systemen“, sagte Giudiceandrea.