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Roman Edelhofer und Herbert Wallinger (re.), Abteilungsverantwortlicher der Kreissägen, vor der Kombinationsschleifmaschine, die Zahnbrust und -rücken schärft © Lorenz Pfungen

Industrielle Schärfstelle

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 24.02.2016 - 11:32
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Roman Edelhofer und Herbert Wallinger (re.), Abteilungsverantwortlicher der Kreissägen, vor der Kombinationsschleifmaschine, die Zahnbrust und -rücken schärft © Lorenz Pfungen

Das Reinigen, Vermessen und Schärfen durchläuft ein Werkzeug, das in der Schärfstelle von Oertli in Weigelsdorf angeliefert wird. Bevor es in die jeweilige Abteilung kommt, wird es in einer Waschanlage gereinigt.

Zahnbrust und -rücken

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Bei der Bearbeitung von Einzelfräsern sind Änderungen der Geometrie einfach umsetzbar © Lorenz Pfungen

Die Hartmetallblätter werden mit einer Kombinationsschleifmaschine bearbeitet. Diese kann Zahnbrust und -rücken in einem Einspannvorgang schleifen. Durch das einmalige Einspannen wird die Toleranz zwischen zwei Einspannvorgängen auf 0 reduziert. Geschliffen wird bei allen Maschinen mit einem speziellen Schleiföl, das anschließend gereinigt und wiederverwendet wird.

Punktförmiges Erodieren

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Ein Mitarbeiter bedient die Erodieranlage, welche über das Werkzeugmagazin automatisch be- und entladen wird © Lorenz Pfungen

Die Schneide von Diamantwerkzeugen schärft man mittels Funkenerosion. Bei der Annäherung des Elektrodenwerkzeuges an das Werkzeug schlägt ein Funke über, der punktförmig Material an der Schneide abträgt. Dadurch entsteht eine scharfe Schneidkante. Vor der Bearbeitung reinigt ein Mitarbeiter das Werkzeug mittels Glaskugelstrahlen, um es anschließend mittels Optik zu vermessen. Für das Schärfen dient die stumpfste Stelle als Maßgabe. Die Bestückung der Anlage erfolgt automatisch. Die Werkzeuge werden in eine Zuführeinrichtung gesteckt und automatisch be- und entladen. Am Ende vermisst ein Mitarbeiter die Schneiden erneut.

Profilkonstanz bei Keilzinkenfräsern

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Roman Edelhofer und Karl Penicka sind mit dem Schärfergebnis zufrieden (v. li.) © Lorenz Pfungen

Bei Bohrungswerkzeugen, darunter fallen Keilzinkenfräser, stehen drei Bearbeitungsmaschinen zur Verfügung. Dabei kann ein Einzelfräser oder ein ganzer Frässatz bearbeitet werden. Für Schärfstellenleiter Karl Penicka ist dabei die Profilkonstanz ein wichtiges Thema.
„Wir greifen bewusst in die Geometrie des Spanwinkels ein, um das Profil der Verbindung konstant zu halten. Unser Maschinenpark ist auf dem neuesten Stand der Technik und unsere Mitarbeiter werden laufend geschult. Für unsere Kunden ist ein konstanter Standweg bis zum Lebensende des Werkzeuges wichtig“, erläutert Penicka. Um dies zu erreichen, ist zudem eine gute Kommunikation zwischen Kunden und Lieferanten entscheidend. Zudem werden Schaftwerkzeuge, wie Bohrer oder Oberfräser, nach Kundenanforderungen bearbeitet.
Nach dem Schärfvorgang wird das Werkzeug erneut vermessen, um den Zustand der Schneide zu bestimmen. Alle Werkzeugdaten sammelt man bei Oertli im Laufe des Prozesses, um dem Kunden jederzeit Auskunft über den Zustand des Werkzeuges gegeben zu können.

Konstante Standwege

„Beim Schärfen von mit „Topcoat“ beschichteten Fräsern platzt auch beim mehrmaligen Schärfen absolut nichts ab. Die Kunden können sich auf konstante Standwege nach dem Schärfen verlassen“, bekräftigt Roman Edelhofer, Key Account Manager bei Oertli.