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Freude über Holzbausteigerung bei Rudolf Rosenstatter, Alfred Teischinger, Gregor Grill, Friedrich Egger und Birgit Maier (v. li.) © Birgit Fingerlos

Immer mehr pro Holzbau

Ein Artikel von Birgit Fingerlos aus Anif | 19.05.2014 - 09:03
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Immer mehr Holzbauten findet man im Land Salzburg © proHolz

Wie viele Gebäude in Salzburg in Holzbauweise errichtet werden, analysierte Univ.-Prof. Dr. Alfred Teischinger, Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien, am 8. Mai auf einer Pressekonferenz in Neu-Anif. Die Universität hat gemeinsam mit proHolz Salzburg und dem Holzcluster Salzburg eine Studie über Salzburgs Holzbauanteil (ohne die Stadt Salzburg) erarbeitet. Die Studie zeigt erfreuliche Ergebnisse.

Enorme Steigerungen

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Freude über Holzbausteigerung bei Rudolf Rosenstatter, Alfred Teischinger, Gregor Grill, Friedrich Egger und Birgit Maier (v. li.) © Birgit Fingerlos

Der Holzbauanteil in Salzburg erreichte 2013 einen Wert von 29%. Zwei Drittel des gesamten Salzburger Holzbauvolumens entfallen auf den Wohnbau. Im Vorjahr wurden 31% der Einfamilienhäuser in Holzbauweise errichtet, 2008 waren es 22%, 1998 erst 12%. Bei den Mehrfamilienhäusern (Doppel- und Reihenhäuser sowie mehrgeschossige Wohnbauten) ist der Holzbauanteil noch eher schwach: Mit einem derzeitigen Anteil von 5% können hier die Holzbauer auf Zukunftspotenzial hoffen.
„Für den Um- und Zubau ist Holz der ideale Baustoff schlechthin“, meinte Teischinger. Hier ist der Holzbauanteil in den vergangenen Jahren kontinuierlich von 26% in 1998 auf 50% in 2013 gestiegen. Die Gebäudekategorie landwirtschaftliche Nutzbauten bewegt sich auf einem hohen Niveau: 2008 wurden 83% der landwirtschaftlichen Nutzbauten in Holz gebaut, 2013 waren es 70%. „Gerade in der Landwirtschaft gibt es eine hohe Affinität zum Baustoff Holz“, erklärte Teischinger diesen hohen Wert.
Der Zuwachs im Gewerbe und in der Industrie (2008: 5%, 2013: 18%) ist vor allem auf die vermehrte Verwendung von Holz in Gastronomiebetrieben sowie bei Büro- und Betriebsgebäuden zurückzuführen.
„Speziell in der Hotellerie und der Gastronomie bietet der große Vorteil des geringen Gewichtes von Holzkonstruktionen viele Möglichkeiten. In diesem Wirtschaftssektor spielen vor allem auch die kurzen Bauzeiten eine große Rolle, womit der Holzbau weiters punkten kann“, erläuterte Birgit Maier, Geschäftsführerin von Holzbau Maier, Bramberg.

Öffentlicher Bau setzt auf Holz

Interessant ist das Studienergebnis in der Kategorie öffentlicher Bau. „Viele Jahre war der Holzbauanteil im öffentlichen Bau eher gering“, analysierte Teischinger und fügte hinzu: „Nun zeigt sich der verstärkte Einsatz von Holz bei Bauvorhaben im öffentlichen Sektor deutlich.“ Vor allem Kinder­gärten, Schulen und Gemeindezentren werden gerne in Holz gebaut, aber auch bei Kirchen oder Vereinsheimen kommt vermehrt Holz als Baumaterial zum Einsatz. In der Kategorie öffentlicher Bau liegt das Holzbauvolumen bei fast 40%.
Nach der derzeitigen Datenlage lasse sich ein weiterhin positiver Trend des Holzbauanteils in Salzburg erwarten, freut man sich bei proHolz Salzburg. In einzelnen Gebäudekategorien, wie etwa im mehrgeschossigen Wohnbau, ist noch Potenzial für Steigerungen gegeben.

Holzbau ist Salzburgs Stärke

„Bauen mit Holz hat nicht nur ökonomische, ökologische und nachhaltige Vorteile, es stärkt auch Salzburgs Wirtschaft. Die Steigerung des Holzbauanteils bringt eine höhere Wertschöpfung für die vorgelagerten Wirtschaftsbereiche der Forstwirtschaft und Holz- beziehungsweise Sägeindustrie. Die Forst- und Holzwirtschaft zählt zu den größten Arbeitgebern im Land – mit einer enormen Wirtschaftsleistung von rund 1 Mrd. € jährlich“, erläuterte Rudolf Rosenstatter, Obmann von proHolz Salzburg.
„Mit der Steigerung des Holzbauanteils hat die Anzahl der Beschäftigten zugenommen. Waren es 2004 noch 1100 Mitarbeiter, so sind es derzeit rund 1450“, stellte Landesinnungsmeister Friedrich Egger fest und erklärte: „Der Holzbau hat in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Aufschwung erlebt. Grund dafür sehe ich einerseits in der guten Arbeit der Holzbauunternehmen und auch im Zusammenspiel der Organisationen proHolz, Holzcluster, Holzbauinnung und der Betriebe. Andererseits treffen politisch Verantwortliche auf Landes- und Gemeindeebene Entscheidungen pro Holz.“