Erntelösung für Schnellwuchsplantagen
Hempen-Hermeier erwartet, dass sich der Biomasse-Boom künftig fortsetzen wird. „Vor allem die Nachfrage nach hölzerner Biomasse wird weiter ansteigen. Der Wald alleine kann bei nachhaltiger Nutzung nicht genug Energieholz liefern.” Derzeit gibt es in Deutschland erst wenige Energiewälder, bis 2020 könnten es nach diversen Szenarien zwischen 500.000 bis 1 Mio. ha sein.Die für die Ernte im Kurzumtrieb zur Verfügung stehenden Maishäcksler sind für den Einsatz bis etwa 8 cm Stammdurchmesser begrenzt. Pappeln können nach fünf bis sieben Jahren durchaus einen BHD von 20 cm erreichen. Seit einigen Jahren bietet Jenz den Mobilhacker HEM 360 ZA als Anbauhacker für Schlepper ab 200 PS an. Der Hacker hat eine Einlassbreite von 80 cm, der Einzug befindet sich in Fahrtrichtung des Schleppers. Die Maschine verarbeitet Stammholz bis zu 40 cm und wird vor allem im Bereich der Durchforstung eingesetzt.
Zukünftig wird Jenz für diesen Hacker ein Schneidwerk für Kurzumtriebsplantagen anbieten. Dieses besteht aus einem verstellbaren Vorspanner und zwei horizontal laufenden Kreissägen. Es wird anstelle des Einzugstrichters vor dem Walzeneinzug des HEM 360 ZA montiert. Der Antrieb der Kreissägen erfolgt über die Hydraulik des Zugtraktors. Damit ist der für die Durchforstung konzipierte Hacker auch für die Ernte von Kurzumtriebsplantagen geeignet, die in der gängigen Doppelreihe gepflanzt sind. „Aufgrund der im Vergleich zum Maishäcksler wesentlich geringeren Investitionskosten für den Mobilhacker samt Schneidwerk werden die Erntekosten für den Energiewald zukünftig sinken”, erzählte Hempen-Hermeier.
Allround-Zerkleiner mit Twin-Gear-Konzept
„Damit ist für jede Art von holzartiger Biomasse eine Drehzahl verfügbar, die das für den Endkunden optimal zu verwendende Material gewährleistet”, versprach Hempen-Hermeier. „Dem BA 720 liegt ein neues Logistikkonzept zugrunde”, führte er fort. „Die schwere Universalmaschine eignet sich zur stationären Aufbereitung von Biomasse. Anders als der Mobilhacker, der in den Wald hineinfährt, sollte diese Maschine am besten auf einem Zentralplatz installiert werden.”
Aggresiver Einzug
Darüber hinaus verfügt sie serienmäßig über die neue energiesparende JES-Funktion. Damit kann der Betreiber bei einer kurzen Betriebsunterbrechung die komplette Anlage per Knopfdruck auf Standgas herunterfahren und genauso schnell wieder auf Betriebsdrehzahl hochfahren. Die Energiesparfunktion wird durch die serienmäßige Vario-Flex-Steuerung ergänzt. Der Betreiber optimiert so das Motormanagement, indem er die dem Material angepasste Drehzahl auswählt. Im Ergebnis kann ein Kraftstoffverbrauch von etwa 0,3 l/m3 erreicht werden.
Energieeffiziente Hackgutproduktion
Auf langen Strecken punktet hier der Chippertruck als selbstfahrender Hacker auf Lkw-Fahrgestell besonders. Die Maschine zur Stammholzaufbereitung ist für das Hacken von Ganzbäumen bis 560 mm Durchmesser sowie Schlagabraum und Strauchschnitt mit sehr hoher Leistung konzipiert. Die wechselnden Arbeitsorte werden durch das MAN-Trägerfahrzeug schnell erreicht.
Mit 80 km/h auf der Autobahn
Um das zulässige Gesamtzuggewicht von 40 t auszunutzen, besteht die Möglichkeit, zum Lkw ein zusätzliches Ladevolumen von 35 bis 40 m3 Hackschnitzel mitzuführen und mit 80 km/h auf der Autobahn zu transportieren. Jenz zeigte dem Publikum auch den Woodcracker 1350 auf einem Radbagger zum Vorzerkleinern von Starkholz und Wurzeln. Mit einer maximalen Öffnung von 1350 mm übt die Spaltzange einen maximalen Druck von 38 t bei 250 bar aus. Bei Jenz plant man heuer den Bau von 140 bis 150 schweren Hackern, Schreddern und Zerkleinerern. Trotz Wirtschaftskrise erfreuen sich Maschinen zur Biomasseaufbereitung weiterhin guter Nachfrage.
Die Ligna vor der Haustür
Einen Nachfragerückgang spürt man auf einigen Exportmärkten - vor allem dort, wo nicht in Euro abgerechnet wird. Das Unternehmen verzeichnete 2008 im dritten Jahr hintereinander einen zweistelligen Anstieg seiner Erlöse auf 40 Mio. €. „Mit unserer Bilanz sehen wir unsere Position als Marktführer für schwere mobile Hacker in Europa bestätigt”, lautet das Fazit von Hempen-Hermeier. Treffend schloss der die Vorführung kommentierende Vertriebsmitarbeiter die Maschinendemonstrationen mit den Worten ab: „Jenz, we can.”
Jenz
Gründung: 1921Geschäftsführer: Dipl. Oec. Uwe Hempen-Hermeier,
Dipl.-Kfm. Andreas Güntzel
Produktionsstätte: Petershagen/DE
Niederlassung in Österreich: Norbert Goldnagl, Kasten
Mitarbeiter: 160
Produkte: Mobilhacker und Biomasseaufbereiter
Umsatz: 40 Mio. € (2008)