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Das Herz jedes TH-Trockners: das indirekt beheizte Röhrenbündel © Ponndorf

Holzspantrocknung

Ein Artikel von Günther Jauk (für Timber-Online bearbeitet) | 18.02.2016 - 10:22
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Der TH-Trockner von Ponndorf: hohe Wasserverdampfungsleistung auf kleinem Bauraum © Ponndorf

„Merkmal aller TH-Trockner ist das rotierende Röhrenbündel, welches aus sternförmig angebrachten Rohrregistern besteht“, erklärt Geschäftsführer Axel Ponndorf. Die Beheizung des Bündels erfolgt wahlweise mit Sattdampf, Wasser oder Thermoöl. In Abhängigkeit von der Wasserverdampfungsleistung und der Temperaturstabilität des Produkts, betragen die Heizmitteltemperaturen zwischen 120° C und 200° C.

Schonende Trocknung

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Das Herz jedes TH-Trockners: das indirekt beheizte Röhrenbündel © Ponndorf

Über eine Zellradschleuse wird das Produkt von oben in das Trocknergehäuse aufgegeben. Durch stetigen Kontakt mit dem rotierenden Röhrenbündel wird das feuchte Gut erwärmt, Wasser verdampft und gleichzeitig ein axialer Materialvorschub geleistet. „Infolge der intensiven Durchmischung wird der Rohstoff in der Regel nicht über 80° C erhitzt – zum Vorteil einer schonenden und homogenen Trocknung“, informiert Ponndorf. Im Vergleich zu direkt beheizten Verfahren wird ein Verbrennen des Produkts – der sogenannte Blue Haze-Effekt – völlig vermieden. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt zwischen 15 und 30 Minuten. Über eine Zellradschleuse wird das Produkt schließlich aus dem Trockner abgeführt.
Das verdampfte Wasser wird mit Frischluft aus der Umgebung vermischt und mithilfe einer Absauganlage, wie etwa eines Filters oder eines Zyklons, aus dem Trockner ausgeschleust. „Im Vergleich zu direkt beheizten Verfahren ist das wasserspezifische Brüdenvolumen bei unseren TH-Trocknern sehr gering“, erklärt Ponndorf. Mit höchstens 5 m3/kg verdampftem Wasser beträgt es nur etwa 15 % der direkt beheizten Systeme. Dies ermöglicht verhältnismäßig kleine Absauganlagen mit deutlich geringeren elektrischen Anschlussleistungen.

Entspannungsdampfnutzung

Zur Erhöhung der Leistungsdichte kann die Frischluft vor dem Einblasen in den Trockner erhitzt werden. Bei dampfbeheizten Trocknern besteht die Möglichkeit, hierfür Entspannungsdampf zu nutzen und somit eine Kondensatrückführungsrate von näherungsweise 100 % zu erzielen – bei weiterhin zuverlässiger Entwässerung des Röhrenbündels.

Temperaturregelung

Die Brüdentemperatur ist ein verlässlicher und reaktionsschneller Indikator für Veränderungen der Produktfeuchte. „Wir nutzen diese deshalb zur Regelung der Heizmittelzufuhr. Wird dem Trockner feuchteres Material zugeführt, sinkt die Brüdentemperatur und infolgedessen wird der Heizmittelstrom erhöht. Umgekehrt wird bei sinkender Feuchte der Heizmittelstrom verringert. Der Vorteil dieser Regelung ist die unmittelbare Anpassung der Heizleistung an die Feuchte des zugeführten Produkts“, erklärt Ponndorf das Prinzip. Im Ergebnis werden auch bei schwankenden Eintritts- gleichmäßige Endfeuchten erzielt.

Brand- und Explosionsschutz

„Die geringe Produkttemperatur macht unsere TH-Trockner besonders betriebssicher“, berichtet Ponndorf. Ergänzend ist jeder Trockner mit selbstauslösenden Quarzsprinklern sowie einer Handlöschleitung ausgerüstet. Präventiv wird der Trockner während der In- und Außerbetriebnahme durch Einsprühen von Wasser inertisiert und Stäube werden gebunden. „Unser Sicherheitskonzept wird bei Bedarf von Maßnahmen zum konstruktiven Explosionsschutz abgerundet“, informiert Ponndorf.
Abschließend weist der Geschäftsführer auf den geringeren thermischen und elektrischen Energiebedarf, die hohe Anlagenverfügbarkeit sowie die langlebige und wartungsarme Konstruktion hin.