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Holzhackerfest in der Nähe von St. Pölten
Ein Artikel von Martin Heidelbauer | 25.06.2015 - 18:00
Über 300 Gäste folgten vor Kurzem der Einladung von Jenz Österreich zur Neueröffnung der Niederlassung in Kasten bei Böheimkirchen. Dabei waren fünf Hackmaschinen, ein Schredder, eine Spaltzange, ein Schneidkopf und die Hackerneuheit Cobra+ vor Ort zu sehen.
Seit 2006 ist der engagierte Landmaschinenmechaniker- und Schlossermeister Norbert Goldnagl für den Hackerprofi Jenz in Österreich zuständig. Er hat die Geschäfte von seinem Privathaus in Kasten gemanagt. Die Ersatzteile waren bislang in der Garage untergebracht. „Die steigenden Umsätze und der zunehmende Ersatzteilbedarf führten zu erheblichem Platzmangel im Lager“, berichtete Goldnagl. Daher war der Bau einer neuen Niederlassung nötig. Im September 2014 erfolgte der Spatenstich im Gewerbegebiet in Kasten-Mitterfeld. „Der Neubau ist über die nur 5 km entfernte Westautobahn gut erreichbar. Er dient als Stützpunkt für Verkauf, Service und Reparatur“, erläuterte Uwe Hempen-Hermeier, geschäftsführender Gesellschafter von Jenz.
Neues Hackmaschinen-Kompetenzzentrum
Das Jenz-Gebäude mit 500 m2 ist als Holz-Beton-Konstruktion ausgeführt. Die Bereitstellung der Wärme erfolgt per Fernwärmeleitung über die Hackschnitzelheizung des benachbarten Holzbaubetriebs DPM Holzdesign. Als Kern des Gebäudes gilt das Ersatzteillager und die mit einer 5 t-Krananlage ausgestattete Werkstatt. Im ersten Stock befinden sich die Verwaltung mit Verkaufsbüro und ein Schulungsraum. Eine betonierte Fläche von 1300 m2 und eine Grünfläche von 540 m2 umgeben das Gebäude.
Hacker im praktischen Einsatz
Im Zuge der Neueröffnung konnten sich über 300 Gäste von der Jenz-Maschinenkompetenz überzeugen. Fünf Hackmaschinen (zapfwellenbetriebene Mobilhacker, Chippertrucks und Mobilhacker auf Lkw-Rahmen), ein Schredder, eine Spaltzange und ein Schneidkopf waren im praktischen Einsatz zu sehen. Als Highlight wurde der Hacker-Prototyp HEM 821 DQ Cobra+ hy- brid erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei der Entwicklung wurden die Wünsche nach mehr Übersichtlichkeit, Geländegängigkeit und Flexibilität berücksichtigt. „Der neue Hacker eignet sich sowohl für Einsätze mit über 2000 srm/Tag als auch Arbeiten mit 100 srm“, erläuterte Hempen-Hermeier.
Bessere Wendigkeit und Übersicht
„Wegen seines hohen Eigengewichts erforderte der Hacker als Fahrgestell einen 4-Achs-Lkw“, erläutert Entwicklungsleiter Stefan Müller. Dies machte eine Speziallösung nötig. „Das Standard 6x6 MAN-Fahrgestell in der hohen Bauweise wurde beim Unternehmen Toni Maurer in Türkheim durch den Anbau einer Nachlauflenkachse erweitert. Dadurch ist das 4-Achs-Fahrgestell mit einem Wendekreis von nur 19,7 m flexibel einsetzbar“, erklärte Müller. Um eine verbesserte Übersicht zu erreichen, wurde das neue Trägerfahrzeug mit einer Claas-Kabine ausgestattet. Diese ist bis 1,2 m höhenverstellbar. Damit sind sowohl Einzugstisch, Kran als auch Holzpolter und Personen im Gefahrenbereich gut zu sehen. „Die 300°-Drehkabine ermöglicht dem Fahrer, von einem Platz aus den Lkw zu steuern sowie Hacker und Ladekran zu bedienen. Dieses Konzept wird Cobra genannt.
Hybridantrieb mit 917 PS
Der HEM 821 DQ hybrid trägt die Bezeichnung „hybrid“, weil er gleichzeitig vom Lkw- und Hacker-Motor angetrieben wird. Der Lkw-Motor treibt den Hackerventilator hydraulisch über eine Verstellpumpe an. So läuft der Ventilator mit gleichbleibender Drehzahl und ist unabhängig von Drehzahlschwankungen des Hackermotors. Durch den zentrischen Ventilator wird das Überladen nach vorne und hinten ermöglicht. Der neue Hackermotor Mercedes Benz OM 473 LA mit 625 PS und maximalem Drehmoment von 2900 Nm entspricht der neuen Abgasstufe IV beziehungsweise Tier 4 final. Insgesamt verfügt der HEM 821 DQ durch den Hybridantrieb über eine maximale Systemleistung von 917 PS. „Nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit werden die ersten Cobra+ Maschinen nach der Agritechnica Mitte November verfügbar sein“, informierte Jenz.
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