Hoher Anfall an Industrierundholz erwartet

Ein Artikel von Landwirtschaftskammer Österreich | 16.12.2014 - 08:26
Stagnierender Privatkonsum, Rückgang der in- und ausländischen Nachfrage, zurückhaltende Investitionstätigkeit sowie getrübte Konjunkturaussichten im Euro-Raum haben die österreichische Konjunkturentwicklung abermals abgeschwächt. Wirtschaftsindikatoren für 2015 geben aktuell keine klaren Hinweise auf eine nennenswerte Belebung.

Der witterungsbedingte Eisanhang am ersten Dezemberwochenende führte laut Forstbehörde zu einem bundesweiten Schadholzanfall von 600.000 fm. Das entspricht 3 % des durchschnittlichen jährlichen Jahreseinschlages. Aufgrund der überwiegenden Bruchschäden und des höheren Laubholzanteils ist mit einem hohen Anfall an Industrierund- und Energieholz zu rechnen. Um diesbezügliche Waldlager im Frühjahr zu vermeiden, sollte die logistische Abwicklung mit den Abnehmern rasch vereinbart werden. Die im Oktober angefallenen Schneebruchschäden in Tirol und Salzburg werden bereits sukzessive aufgearbeitet.

Die Nachfrage nach Nadelsägerundholz durch die österreichische Sägeindustrie ist bei unterschiedlicher Bevorratung anhaltend gegeben. Witterungsbedingt ist auf den zur Vernässung neigenden Standorten eine Holzernte nicht möglich. Bereitgestelltes Holz fließt rasch ab. Die Preise haben sich auf attraktivem Niveau weiter gefestigt.

Verarbeiter von Laubsägerundholz sind derzeit sehr aufnahmefähig. Die Nachfrage nach Eiche ist sehr lebhaft, ebenso jene für Schwarznuss und Elsbeere. Bei hellen Baumarten, wie etwa Bergahorn, ist die Nachfrage verhalten. Mit Ausnahme Niederösterreichs, wo eine leichte Nachfragebelebung bei Rotbuche festzustellen ist, gestaltet sich dieser Markt lustlos.

Die Standorte der Papier-, Platten- und Zellstoffindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Industrie ist um eine zeitgerechte Holzabfuhr bemüht. Vorhandene Waldlager im Süden von Österreich wurden abgebaut. Die Preise sind stabil. Buchenfaserholz ist bei sehr guter Bevorratung verhalten nachgefragt.

Aufgrund der milden Temperaturen und einem reichlichen Angebot an Energieholz verläuft der Markt weiterhin ruhig. Die Lager der Großverbraucher sind ausreichend beschickt. Dementsprechend ist die aktuelle Nachfrage schwach. Der Markt für Scheit- und ofenfertiges Brennholz entwickelt sich wiederum der Jahreszeit entsprechend gut, die Nachfrage ist rege.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang Dezember 2014. Alle Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer zuzurechnen ist.