Hölzerner Treffpunkt

Bereits zum zweiten Mal wurde der Salzburger Holzevent anlässlich der Messe Bauen und Wohnen im Salzburger Messezentrum veranstaltet.
„Es ist ein toller Abend, der genügend Kontakte zum Netzwerken bietet”, waren sich die Besucher einig. Sowohl Architekten und Unternehmensvertreter als auch Bauträger und Politiker zählten zum Publikum.
„Die Forst- und Holzwirtschaft lebt, sie hat Zukunft”, betonte Rudolf Rosenstatter, Obmann-Stv. proHolz Salzburg sowie Obmann vom Waldverband Österreich. „Bitte setzt Euch für Holzverwendung im privaten und im öffentlichen Bereich ein und motiviert die Jugend, dass sie sich für Karriere mit Holz entscheiden”, appellierte Rosenstatter. Dass die Situation am Holzmarkt differenziert ist, erklärte DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land & Forst Betriebe Österreich und FHP-Vorsitzender. Er verwies darauf, dass zwar die Exportmärkte schwächeln, die heimischen Märkte hingegen gut laufen. „Wir bei FHP wollen Barrieren innerhalb der Wertschöpfungskette Holz abbauen”, bekräftigte Montecuccoli.

Neues aus Kuchl

Nach der Begrüßung von Energiereferent Landesrat Sepp Eisl hielten Prof. (FH) Dr. Alexander Petutschnigg und Mag. Michael Ebner einen Impulsvortrag über „Trends im Holzbereich”. Die beiden Vertreter der Fachhochschule Salzburg stellten auch den Ausbildungsstandort Kuchl vor. „Experimentieren und studieren gehören zusammen”, waren sie sich einig. „Wenn wir beginnen, etwas Neues zu entwickeln, wissen wir nicht, wie es ausgeht. Wichtig beim Experimentieren ist, dass der Plan dem Ergebnis folgt”, sagte Ebner. Erst nach erfolgreicher Forschung beginne der Techniker mit seiner Arbeit, erklärte man. „Wir beschäftigen uns mit vielen verschiedenen Projekten. Dabei ist es uns wichtig, diese in konkrete Tatsachen umzusetzen und nicht in der Schublade verschwinden zu lassen”, betonte Ebner.

Trends in Design und Forschung

Ebner und Petutschnigg präsentierten unterschiedliche Studentenprojekte. Darunter auch ein Tragwerk, dass mit Unterstützung von Meiberger Holzbau, Lofer, und Binderholz Holzindustrie, Fügen, entwickelt wurde. Dieses wird am Fachhochschul-Messestand auf der Ligna, die von 18. bis 22. Mai in Hannover stattfindet, zu sehen sein. Das Tragwerk besteht aus einem einfachen Stab als Grundelement, welcher schräg angeordnet, ähnlich einem Kipphebel, zu einem Flächentragwerk zusammengefügt wird. „Hier muss man in dreidimensionalen finiten Elementen die Spannungszustände berechnen”, erklärte Petutschnigg die Komplexität des Projektes.
Gemeinsam mit Joka, Schwanenstadt, hat man an der Fachhochschule die Liege „Vela” entwickelt. Ein positionierbares Segel teilt diese in einen offenen und einen verhüllten Bereich und gibt dem Benutzer die Möglichkeit, Beschattung, Einsicht und Aussicht individuell zu gestalten. Inzwischen wird Vela von Joka in Serie gefertigt. Auf der Möbelmesse imm in Köln wurde die Liege einem breiten Publikum vorgestellt.

Schussfahrt mit Holz

Petutschnigg hatte zum Holzevent zwei Paar Rennabfahrts-Ski von Atomic, Altenmarkt, mitgebracht: „Der Ski ist ein Holzprodukt. Er hat einen Holzkern, darum zählen wir die Ski-Industrie zur Holzindustrie.” Ein Rennabfahrts-Ski ist ein hoch beanspruchtes Produkt, informierte Petutschnigg und verwies dabei auf dessen Schwingungs- und Dämpfungseigenschaften.
An der Fachhochschule arbeitet man gemeinsam mit Atomic an einem Projekt, bei dem es unter anderem um Produktionsoptimierung und Qualitätssicherung geht, verriet der FH-Professor.
350 Gäste erschienen beim Salzburger Holzevent in der Halle 5 der Messe Bauen+Wohnen. Der Abend wurde moderiert von Kathi Wörndl, Redakteurin bei den Salzburger Nachrichten. Hauptsponsoren waren proHolz Salzburg, Knauf Insulation, Simbach am Inn, KLH Massivholz, Katsch an der Mur, und Weiss, Flachau.