Hochfrequent in Gaishorn

Nicht das Holz, sondern der Klebstoff muss aushärten. Salopp formuliert, besteht genau darin der Vorteil der dielektrischen Erwärmung (HF-Technologie) gegenüber den herkömmlichen Erwärmungsarten, wie Kontakt-, Konvektions- und Strahlungswärme. Das Aufheizen mittels HF-Technologie ist nämlich nicht von der Temperaturleitfähigkeit des Stoffes abhängig. Daher können auch Materialien mit beliebigen Volumen- und Querschnittabmessungen in sehr kurzer Zeit erwärmt werden. Besteht ein Körper aus verschiedenen Komponenten, wie es eben bei Leim – Holz der Fall ist, so ist eine selektive Materialerwärmung möglich.
Aus diesem Grund kann bei Holzverklebungen die Fuge erwärmt und der Klebstoff ausgehärtet werden, ohne dass die umgebenden Holzlagen eine wesentliche Temperaturerhöhung erfahren. Dadurch verringern sich die Abbindezeiten auf unter eine halbe Minute. Höfer Presstechnik, Taiskirchen, hat die weltweit erste HF-Presse für großformatiges BSP entwickelt und auf den Markt gebracht.

Jahrzehntelanger Betrieb

Als Vorteile seiner Pressanlagen egal, ob HF- oder Kaltpressverfahren – nennt Geschäftsführer Heinz Pesendorfer die kundenspezifische Projektierung, Konzeptionierung und Konstruktion mittels 3D-CAD-Technologie sowie die ausschließliche Verarbeitung von hochwertigen, massiven Bauteilen. „Unsere wartungsfreien Konzepte halten die laufenden Betriebskosten gering und garantieren eine hohe Anlagenverfügbarkeit“, erklärt Pesendorfer. Alles Gründe, warum sich Mayr-Melnhof Holz am BSP-Standort Gaishorn für eine Höfer HF X-Lam-Presse entschied. Dort installierten die Oberösterreicher zur kontinuierlichen Herstellung von Großformatplatten eine massive Doppelpressanlage mit einer Pressfläche von jeweils 3 mal 3 m. Die Konstruktion der BSP-Presse erlaubt einen Pressdruck von 10 kg/cm2 bei vollflächiger Auslegung. Um ein tadelloses Plattenbild zu erzeugen, werden neben dem Flächendruck auch Seiten- und Längsdruck aufgebracht. Schnelle Taktzeiten bei massiver Bauweise zeichnen das Modell aus. Die Anlagen sind so konstruiert, dass eine Fertigung nach mindestens EN 16351 realisiert wird.

Zufriedenstellende Investition

Aufgrund ausgeklügelter Transportsysteme vor der Presse können die einzelnen Lagen lose gelegt werden. Dabei ist es möglich, die erste Brettlage als Längs- oder Querlage auszuführen. Mayr-Melnhof-Betriebsleiter Wolfgang Gollenz ist mit der Investition zufrieden: „Höfer hat es geschafft, eine HF-Presse zu entwickeln, die trotz der nötigen Flexibilität eine sehr gute Durchsatzleistung erzielt. Die Anlage läuft ohne Probleme. Es war für uns die richtige Kaufentscheidung.“