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41% Zuwachs in 12 Monaten - Pelletspreis-Entwicklung in Österreich in den vergangenen 19 Monaten © Pro Pellets Austria

Heuer "nur" +25%

Ein Artikel von Dr. Christian Rakos | 17.07.2006 - 11:55
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41% Zuwachs in 12 Monaten – Pelletspreis-Entwicklung in Österreich in den vergangenen 19 Monaten © Pro Pellets Austria

Nachdem die Ölpreisspitzen im Herbst 2005 die Verkaufszahlen der Pelletskesselhersteller in ungeahnte Höhen steigen ließen und zu einer Zunahme der Kessel-Verkaufszahlen von 45% gegenüber dem Vorjahr führten, dämpft heuer der steigende Pelletspreis die Verkaufserwartungen.
Heuer „nur” +25%. In der Branchenbefragung von proPellets Austria geben die heimischen Pelletskessel-Hersteller für 2006 eine Wachstumserwartung von 25% an. Immerhin ein Wachstum mit dem andere Branchen ihre Freude hätten. Berücksichtigt man allerdings, dass man in der Branche im I. Quartal noch Wachstumsraten von 60% für möglich gehalten hat, zeigt deutlich wie sehr die Wachstumsraten revidiert werden mussten.
Hackgut statt Pellets. Noch stärker ist der Einbruch bei der Errichtung größerer Heizkessel, die mit Pellets betrieben werden. Hier rechnet man sogar mit einem leichten Rückgang, vermutlich weil die meisten Betreiber angesichts der hohen Pelletspreise doch den Betrieb mit Hackgut bevorzugen werden.
Für die Pelletsproduzenten ergibt sich daraus kein Grund für Pessimismus: Mit einer Steigerung des heimischen Pelletverbrauchs von 300.000 t im Vorjahr auf 400.000 t heuer ist zu rechnen.
Auch für die kommenden Jahre ist mit einem kräftigen Wachstum des Pelletsbedarfs zu rechnen. Selbst bei schwächeren Wachstumsraten als zuletzt, wird die Nachfrage nach Pellets bis 2010 sehr wahrscheinlich über 1 Mio. t/J liegen und sich damit gegenüber dem aktuellen Verbrauch mehr als verdoppeln. Dazu kommt die weiter rasant wachsende Nachfrage in Italien und Deutschland.
Mega-Nachfrage Kraftwerke. International wird für das kommende Jahr sowohl ein massives Ansteigen der Pelletsproduktion als auch eine enorme Steigerung beim Pellets-Verbrauch - vor allem in Großkraftwerken - prognostiziert.
Experten rechnen mit dem verstärkten Einsatz von Pellets in englischen Großkraftwerken. Als Beispiel sei das 2000 MW Kohlekraftwerk Drack genannt, das den Einsatz von Pellets ins Auge fasst. Würden bei einem Bedarf von 9 Mio. t/J Steinkohle nur 10% der Energiemenge durch Pellets bereitgestellt, ergäbe das einen Verbrauch von 1,4 Mio. t/J.
Am Pelletsmarkt bleibt es also weiterhin sehr spannend.