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Generalüberholt: Dieses Röhrenbündel wurde für einen Kunden komplett gesäubert und erneuert © Dinah Urban

Haben Sie mal ...

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 07.09.2015 - 09:54
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Generalüberholt: Dieses Röhrenbündel wurde für einen Kunden komplett gesäubert und erneuert © Dinah Urban

Diese Frage können Ulf und Axel Ponndorf stets mit „Ja“ beantworten. Die Rohrbündeltrockner der Kasseler Anlagenbauer sind nämlich „abwärtskompatibel“, wie es ein Computerfachmann beschreiben würde. Seit 1980 wurde deren Technik natürlich weiterentwickelt. Das gebietet schon allein der TÜV. Man orientiert sich bei den Einzelteilen jedoch immer an dem, was war. „Unsere Trockner sind sehr robust und verrichten ihr Tagwerk gemächlich, ohne großen Verschleiß“, erklärt Axel Ponndorf. „Da unsere Kunden folglich lang etwas von ihnen haben, sehen wir es als unsere Pflicht an, Ersatzteile bereitstellen zu können.“ Wenn dann doch einmal eines nicht mehr verfügbar ist, werde es eben nachgebaut.

Energiesparende Trocknung aller Partikelgrößen

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Die Vorschubschaufeln (A) fördern das Trocknungsgut durch den Trockner - die Hubschaufeln (B) sorgen für Durchmischung © Dinah Urban

Vom Span für die Holzwerkstoff-Platte über Hackschnitzel bis hin zu einjährigen Pflanzen, wie Bagasse, trocknet der Spänetrockner TH von Ponndorf alles in einem schonenden und energiesparenden Durchgang. Die Partikel werden per Heißlufteinblasung am Anfang des Trockners verteilt. Sie fassen zu 7 t Trocknungsgut.
Das horizontal liegende Röhrenbündel aus sternförmigen Heizregistern bietet eine Kontaktfläche von bis zu 1200 m² auf gerade einmal 8 m Länge. 5 bis 6 kg/m²h flächenspezifische Trocknungsleistung werden erreicht. Vorschub- und Hubschaufeln befördern das Trocknungsgut langsam und unter kontinuierlicher Durchmischung in Richtung Ausgang. Angetrieben wird die Drehbewegung von einem Kettentrieb, der mit einer Frequenzregelung und variabler Drehzahl ausgestattet werden kann. „Die Trockner erlauben eine Beheizung mit Dampf, Heißwasser oder Thermoöl“, informiert Ulf Ponndorf. „Die niedrige Ablufttemperatur verhindert das Austreten flüchtiger Holzinhaltsstoffe. Für die geringen abgesaugten Luftmengen ist der Einsatz kleiner Ventilatoren ausreichend.“

Isoliert und dennoch zugänglich

Da sich die Trockner nach fünf bis sechs Jahren amortisiert haben, stellt sich mancher Industrielle auch gern gleich mehrere auf die grüne Wiese. Im Sommer stellt er einige ab, um sie im Winter wieder hinzuzuschalten. Auf Wunsch werden die Trockner für einen Betrieb im Freien voll isoliert. Ihre kompakte Bauweise wird in einer erhältlichen Doppeltrocknerausführung in einem Gehäuse noch verstärkt. Am Eingang erfolgt die Feuchtemessung, anhand derer die benötigte Energiezufuhr berechnet und automatisch eingestellt wird. Der Trockner arbeitet größtenteils selbstständig. Eine integrierte Brandschutzanlage, die mit der Temperaturmessung im Inneren des Trockners verbunden ist, schlägt ab einer Überhitzung von 141° C Alarm und beginnt zu sprinkeln. Über in die Trocknermulde eingebaute Klappen kann das durchnässte Material aus dem Trockner entfernt werden. Öffnungen zur einfachen Wartung sind auch vorhanden.

Servicedefinition

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Ulf und Axel Ponndorf (v. li.) vor der neuen Lkw-Auffahrt © Dinah Urban

Ponndorf führt Reparaturen und Generalüberholungen selbst durch. Eine individuelle Planung und Optimierung jeder Anlage gehören ebenfalls zum Service. Eine neue Lkw-Auffahrt ist Ponndorfs Antwort auf die fehlende Servicebereitschaft der Bahn. Direkt daneben verlaufen nämlich Schienen. Deren Nutzung ist allerdings meist zu umständlich, weil für jede Verladung die zu überquerenden Straßenbahnschienen offiziell gesperrt werden müssen. „Es ärgert uns, dass wir dieses umweltfreundlichere Transportmittel kaum nutzen können, weil es nicht flexibel genug ist“, bemerkt Axel Ponndorf.