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Gute Vorzeichen für 2017

Ein Artikel von Gerd Ebner | 22.12.2016 - 08:11
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„2017 wird ein gutes Jahr“, so lautet der Tenor der Interviewpartner knapp vor Weihnachten. Dabei ist es fast egal, aus welcher Sparte der Befragte stammt – alle sind zuversichtlich.

Früh ins Jahr starten

Entsprechend sind nun die Produktions-starts nach Weihnachten geplant: Der 2. Januar ist vielfach schon der Wiederbeginn. Speziell die Brettsperrholz-Produzenten haben Auftragsstände, die weit besser sind als 2016 – und Letztere waren schon hoch. Doch auch andere Weiterverarbeiter wollen Lager aufbauen, um 2017 die Marktchancen zu nutzen. Spielt das Wetter mit, wird mit einem starken Jahresstart gerechnet.
Die positive Einschätzung fokussiert sich einmal auf die DACH-Region und dort im Speziellen auf den Mengenabsatz. Die Produzenten leben von der Marge zwischen Rohstoffeinsatz und Fertigwarenpreis. Über Ersterem schwebt wie immer das Damoklesschwert „nix ist fix“. Die Rundholzpreise wurde überwiegend über den Jahreswechsel hinaus fortgeschrieben. Ein längerer harter Winter könnte allerdings das gefragte Frischholz verknappen. Dann würde die übliche Preisdynamik schlagend.

Italien legte heuer zu

Im BSH- und BSP-Bereich gelang der Italien-export 2016 besser, als erwartet. Plus 11 % nach drei Quartalen ist ein großer Erfolg. Bei Nadelschnittholz konnten die österreichischen Sägewerke ihre Exporte bis Ende September um 5 % auf 1,8 Mio. m³ steigern. Deutschlands Exporte nach Italien gingen hingegen bis Ende Oktober um 6 % zurück.
Nach drei Jahren „Weniger geht nicht mehr“ dürfte damit, zumindest für den Hauptlieferanten Österreich, ein Hauch von Trendumkehr in Italien gelungen sein. Die Stimmung sei deutlich besser als in den Vorjahren, berichten Italien-Experten von ihren Weihnachtsrunden im Süden.
2017 darf in Italien von einem ungebrochenen Bedarf an Verpackungsware ausgegangen werden. Zuletzt stabilisierten sich die Seitenwaren-Preise – nach temporär-em Überangebot – wieder. Bei den Bausortimenten richtet sich die Hoffnung auf die Sonderkonjunktur aufgrund des Erdbebens in Mittelitalien. Noch ist davon aber wenig bis nichts zu spüren. Sollte in der Katastrophenregion mit Holz wiederaufgebaut werden, kommen wohl primär Binnenanbieter zum Zug. Doch würden für deutsche und österreichische Unternehmen genug Absatzchancen bleiben.

Unsichere Levante

Ein funktionierender Absatz in Italien wäre 2017 umso wichtiger, als dass die Levante anhaltend schwächelt. Wie es südlich des Mittelmeers im kommenden Jahr weitergeht, lässt sich schwer vorhersagen. Ein gestiegener Ölpreis würde den Staatshaushalten dort etwas mehr Devisen zur Verfügung stellen. Doch muss sich zuerst der Hauptfinanzier Saudi-Arabien wieder erholen, bevor Petro-Milliarden in andere Volkswirtschaften gepumpt werden können. Die Orders aus der Levante legten speziell für trockene Ware zuletzt zu.
In Japan und China wurde 2016 wieder ein Importaufschwung bei Nadelschnittholz verzeichnet. Hier ist für 2017 von einem ähnlichen Bedarf auszugehen.