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Franz Teuschler, Obmann des Landesgremiums Holzhandel Steiermark © Holzhandel Steiermark

Gute Rundholzversorgung

Ein Artikel von Günther Jauk (für Timber-Online bearbeitet) | 11.09.2015 - 08:09
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Franz Teuschler, Obmann des Landesgremiums Holzhandel Steiermark © Holzhandel Steiermark

Erstmalig waren die steirischen Säger in den Sommermonaten recht gut mit Rundholz versorgt. Bedingt durch den hohen Anfall im Frühjahr, die zahlreichen Windwürfe, aber auch aufgrund der Nachwehen des Eisregens, der extremen Temperaturen und von Trockenheit bedingter Käferkalamitäten war die Versorgung sehr zufriedenstellend. Bei Käfer- und Schadholz besteht ein Überangebot, Frischholz wird jedoch gut nachgefragt.

Bei Faserholz ist die Zufuhr nach wie vor kontingentiert. Das in Außenlagern gelagerte Holz wird aber jetzt auch sukzessive abgerufen. Der Absatz von Restholz ist mengenmäßig und preislich unter Druck.

Laubrundholz ist noch nicht am Markt, außer den geringen Mengen, welche bei den Windwürfen mitangefallen sind. Heuer ist wieder mit einer guten Nachfrage nach Eichenrundholz zu rechnen, da alle anderen Laubhölzer aufgrund der geringen Schnittholznachfrage rückläufig sind.

Da der Absatz der Buchenschwelle noch ungewiss ist, wird Buchenrundholz nur zu günstigsten Konditionen gehandelt. Amerikanische Schwarznuss, welche vorwiegend aus Ungarn und Kroatien kommt, ist aufgrund der geringeren Importmenge aus Amerika sehr gut gefragt.

Die Berichte der Platzholzhändler divergieren von geringfügigen Einbußen bis hin zu einigen Prozent Steigerung. Die Preiserhöhungen der Industrie für Holz- und Plattenwerkstoffe an die Kunden weiterzugeben, wird aufgrund des hohen Angebotes nicht leicht umzusetzen sein. Im Großen und Ganzen sind die Händler aber nicht unzufrieden.

Der Holzbau ist ähnlich wie im Vorjahr verlaufen, hier gibt es keine größeren Veränderungen. Der August war urlaubsbedingt etwas schwächer. Die Zimmerer sind jedoch mit der Auslastung zufrieden, wobei die privaten Bauvorhaben gegenüber den öffentlichen überwiegen. Ebenso ist die Situation bei den Tischlereibetrieben zufriedenstellend. Exportorientierte Betriebe verfügen über eine bessere Auftragslage als jene, die am Inlandsmarkt tätig sind. Viele Tischlereien lasten ihre Kapazitäten immer mehr mit Montagearbeiten aus.

Die Hauptholzart ist nach wie vor die Eiche, alle anderen Laubhölzer sind nur sehr gering gefragt. Bei den Nadelhölzern überwiegen die Fichte und die Lärche, wobei der Fensterbereich schwächelt und die Mengen vermehrt in den Möbelbereich fließen. Interessant wird bei der Eiche, wie lange sie sich noch an der Spitze der Nachfrage halten kann. Alle anderen Laubholzarten sind nur in sehr geringen Mengen gefragt. Da Amerika vermehrt Schwarznuss nach Asien exportiert und wesentlich weniger nach Europa kommt, sind die europäischen Vorkommen sehr gut nachgefragt.

Die Nachfrage nach Parkettfriesen und Dielen ist gut. Bei den Furnieren sind nur Topqualitäten absetzbar – und das auch nur auf sehr geringem Niveau.

Der Italienexport ist noch immer von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten unseres südlichen Nachbarn geprägt. Der Bau ist sehr unter Druck. Zusätzlich werden die italienischen Kunden von Lieferanten aus Österreich und Deutschland überversorgt. Die Lager der italienischen Holzverarbeiter, wie Hobel-, Leimbinder- und Fensterwerke, sind relativ voll. Natürlich hält sich dadurch die Kauflust der italienischen Kunden in Grenzen.

Franz Teuschler, Holzgroßhandel-Import-Export, Steiermark