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Freuten sich über den erfolgreichen Testeinsatz bei Holzwerke Weinzierl: Michael Bauer, Klaus Urmann, Hans Weinzierl jun. und Erich Sennebogen (v. li.) © Heidelbauer

Grüner „Blitz“ am Lagerplatz

Ein Artikel von Martin Heidelbauer | 03.12.2014 - 16:30
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Freuten sich über den erfolgreichen Testeinsatz bei Holzwerke Weinzierl: Michael Bauer, Klaus Urmann, Hans Weinzierl jun. und Erich Sennebogen (v. li.) © Heidelbauer

Bereits seit 2007 setzt Weinzierl Holzumschlagmaschinen von Sennebogen ein. „Pro Tag werden mit zwei Maschinen 3000 fm manipuliert. Zudem ist eine Ersatzmaschine vorhanden“, erklärt Hans Weinzierl jun. Als der Säger Interesse an einem neuen Umschlaggerät bekundete, stellte Sennebogen die neue Maschine 735 E zum Testeinsatz zur Verfügung. „Da Weinzierl ein langjähriger, guter Kunde mit anspruchsvollem Gelände und örtlicher Nähe zu unserem Werk in Straubing ist, eignete sich der Standort optimal für einen Probebetrieb“, informierte PR-Manager Florian Attenhauser, Sennebogen.
Im November wurde die neue Maschine in Vilshofen auf Herz und Nieren getestet. Die 735 E von Sennebogen wird zum Entleeren der Sortierboxen verwendet. Das Umschlaggerät kann links und rechts des Sortierstranges zugreifen. Das Rundholz wird dann auf einen Lagerplatz gefahren. Hierfür werden bis 800 m lange Wege mit anspruchsvollen Steigungen zurückgelegt. Die Tätigkeit umfasst zu zwei Drittel den Fahrbetrieb und einem Drittel die Umschlagarbeiten. Außerdem kommt die Sennebogen-Maschine zum Entladen von Rundholz-Lkw zum Einsatz.
„Wir arbeiten im Zweischichtbetrieb. Die Sennebogen-Modelle leisten 3500 h/J“, berichtete Weinzierl.

Weniger Spritverbrauch – mehr Sicherheit

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Auf bis zu 25 % weniger Treibstoffverbrauch ist die neue Pick & Carry-Maschine 735 E von Sennebogen ausgelegt © Sennebogen

„Zu den Vorzügen der getesteten 735 E zählen der geringe Treibstoffverbrauch und die platzsparende Holzmanipulation beim Sortierstrang. Durch den drehbaren Oberwagen kann die Umschlagmaschine links und rechts auf die Sortierboxen zugreifen. Dadurch ergeben sich kürzere Fahrwege“, erläuterte Werkstattleiter Klaus Urmann, Weinzierl. Hinzu komme der automatische Fahrtrichtungswechsel, der die Arbeit erleichtert. Der Fahrer könne sich voll auf die Arbeit konzentrieren.
„Für eine Verbesserung der Arbeitssicherheit sorgen die Fahrerhaus-Schiebetür, der rutschfeste Trittrost und das umlaufende Oberwagengeländer“, berichtete Urmann.

Komplette Neuentwicklung

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Aufgrund des drehbaren Oberwagens ist ein platzsparender und schneller Holzumschlag möglich © Sennebogen

„Die aktuelle E-Serie ist eine komplette Neuentwicklung. Dies betrifft den Ober- und Unterwagen, den neuen Fahrantrieb mit verbesserter Effizienz und geringerem Schadstoffausstoß, die größeren Räder, ein verstärktes Kühlersystem sowie die ergonomische Fahrerkabine“, beschrieb Geschäftsführer Erich Sennebogen. Er war eigens angereist, um die neue Maschine vor Ort beim praxisnahen Arbeitseinsatz zu beobachten.
„Bei der 735 E hat der leistungsstärkere Cummins-Motor mit 224 kW beziehungsweise 300 PS dennoch um 25 % weniger Treibstoffverbrauch. Durch die Tier IV-Abgasnorm werden um jeweils 90 % weniger Stickstoffe und Rußpartikel ausgestoßen. Für zusätzliche Abgasreduzierung sorgt der AdBlue-Tank“, verwies Attenhauser. Überdies sei das Design modernisiert worden.
Das Pick & Carry-Konzept ermögliche um 25 % weniger Platzbedarf. „Die nur 3,7 m breite Sennebogen-Maschine kann einfach zwischen den Holzpoltern durchfahren. Mittels drehbaren Oberwagens kann links und rechts auf das Rundholz zugegriffen werden. Danach muss man nicht zeitaufwändig rückwärts rangieren, sondern kann gleich losfahren“, erläuterte Attenhauser. Außerdem seien Stapelhöhen bis 10 m möglich.

Hohe Standfestigkeit und gute Rundumsicht

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Einen guten Rundumblick bietet die um 1 m starr erhöhte Komfortkabine Maxcab © Heidelbauer

„Durch den hinten angelenkten und robusten Ausleger wird eine optimale Gewichtsverteilung in der Fahrposition beim Aufnehmen und Transportieren erreicht“, erläuterte Attenhauser. Zudem sorge eine 8-fach-Bereifung für hohe Standfestigkeit. Für den Fahrer bietet die um 1 m starr erhöhte Komfortkabine Maxcab eine gute Rundumsicht. Innen ist sie mit luftgefedertem Sitz, Klimaautomatik und einem Monitor für die Kameras am Oberwagen rechts und hinten sowie am Ausleger vorne ausgestattet. Zudem bietet das Sencon-Steuerungs- und Diagnosesystem eine gute Kontrolle für wichtige Maschinenparameter und ermöglicht dem Maschinenführer, gewünschte Einstellungen vorzunehmen. Die LED-Scheinwerfer sorgen für erhöhte Arbeitssicherheit bei schlechten Lichtverhältnissen. „Der neue, seitlich angeordnete Kühler gewährleistet eine verbesserte Kühlung“, verwies Attenhauser.
Die 735 E hat eine Reichweite von 11,3 m und ein Einsatzgewicht von 43,9 t. Außerdem ist der Motor mit Leerlauf- und Stoppautomatik sowie Kraftstoffvorwärmung ausgerüstet. Sennebogen plant, die neue E-Serie auf der Ligna vorzustellen.

Bayerische Erfolgsgeschichte

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Unterschiedliche Gefälle und Steigungen kennzeichneten den Rundholzplatz in Vilshofen/DE © Sennebogen

Bereits 1952 im niederbayerischen Pilling bei Straubing gegründet, hat sich das Familienunternehmen Sennebogen in den vergangenen sechs Jahrzehnten zu einem Qualitätsführer in zahlreichen Branchen des Kran- und Maschinenbaus etabliert. „Als weltweit tätiges Unternehmen entwickeln und produzieren wir komplette Modellreihen für Seilbagger, Raupen- Teleskop- und Hafenkrane, Materialumschlagmaschinen und Multiloader sowie Trägerfahrzeuge. Neben flexiblen Seriengeräten werden individuelle Sonder- und Spezialmaschinen konzipiert. Es gibt drei bayerische Produktionsstandorte in Straubing und Wackersdorf“, erklärte Sennebogen. Mit 1200 Mitarbeitern erwirtschaftet man einen Umsatz von 300 Mio./J. Das Unternehmen wird in zweiter Generation von Erich und Walter Sennebogen geführt. Zur Weiterbildung und Schulung von Kunden, internen Mitarbeitern, Servicetechnikern und Händlern wurde heuer die Sennebogen-Akademie in Straubing eröffnet. Diese beherbergt moderne Ausbildungsräume, ein Technik-Trainingszentrum samt Übungsgelände sowie das Erich Sennebogen-Museum zu Ehren des Firmengründers.
„Mit über 130 internationalen Vertriebspartnern sind schnelles Service und kompetente Beratung gewährleistet“, betonte Sennebogen.

Einschnitt bis 600.000 fm/J

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Für Rundholz-Lkw-Entladungen wurde die neue Umschlagmaschine 735 E von Sennebogen ebenfalls bei Bedarf eingesetzt © Heidelbauer

Bei Holzwerke Weinzierl werden bis 600.000 fm/J eingeschnitten. Die angelieferten Fichtenrundholz-Sortimente bis 60 cm Durchmesser haben großteils Längen von 4 bis 5 m. Ein Drittel entfällt auf Langholz. Man arbeitet mit einer Linck-Spanerlinie und Schnittholzsortierung von Springer. Weiters kommen Nicholson-Entrindungsmaschinen und Mühlböck-Trockenkammern zum Einsatz. Als Wertschöpfung produziert man heuer im Pelletswerk 90.000 t/J. Neben Sägespänen wird auch Hackgut zur Produktion verwendet. Die Pellets sind nach dem Qualitätssiegel ENplus A1 zertifiziert. Überdies hat der bayerische Säger zwei Biomasse-Heizkraftwerke für den Eigenbedarf errichtet. Es werden 35 Mio. kW/h Strom/J erzeugt. Die potenzielle Wärmeleistung beträgt 30 MW. Bei der Feuerungstechnik vertraut man auf Kesselanlagen von Kohlbach.

Holzwerke Weinzierl

Gründung: 1934
Standort: Vilshofen/DE
Geschäftsführer: Hans Weinzierl und Hans Weinzierl jun.
Mitarbeiter: 105
Areal: 20 ha
Einschnitt: 600.000 fm/J
Produkte: Rohware für KVH und BSH, Bau-, Seiten-, Hobel- und Verpackungsware
Export: 33% (vorwiegend in EU-Nachbarländer)

Sennebogen

Gründung: 1952
Geschäftsführer: Erich und Walter Sennebogen
Standorte: Straubing/DE und Wackersdorf/DE
Umsatz: 300 Mio. €/J
Mitarbeiter: 1200
Produkte: Materialumschlagmaschinen und Multiloader, Energieholzerntemaschinen, Seilbagger, Raupen-, Teleskop- und Hafenkrane, Trägerfahrzeuge, individuelle Sonder- und Spezialmaschinen
Vertriebspartner: 130 weltweit