Von einem zufriedenstellenden Geschäftsverlauf berichteten die Kesselhersteller anlässlich der Ligna in Hannover. In der Holzindustrie verzeichnete man zwar weniger verkaufte Anlagen, dafür konnte man in anderen Industriezweigen und vor allem im kommunalen Bereich eine gute Auslastung erzielen.
Für naturbelassene Brennstoffe
Die 9,9 MW-Thermoölkesselanlage für Evonic in Warndt/DE wird gerade ausgeliefert und die 10 MW-Hochdruckdampfkesselanlage (13 t/h, 37 bar) für die Molkerei Zott wird gerade montiert. Unter anderem wurde beim Sägewerk Erhart ein 950 kW-Kohlbach-Kessel montiert und geht in Kürze in Betrieb. Die Fernwärme St. Margarethen hat eine 1 MW-Anlage zur bestehenden 2,5 MW Anlage bekommen.
„Wir verzeichnen eine gute Auslastung, erneuerbare Energien sind gefragt”, berichtete Schmerlaib. Als neuer Markt wird Frankreich gemeinsam mit einem Partner bearbeitet. Da verstärkt die Anlagenoptimierung nachgefragt wird, wurde das Kohlbach-Serviceteam vergrößert.
Versuchsanlage für Sonderbrennstoffe
Unter anderem wird bei Hennigsdorf in der Nähe von Berlin eine 10,7 MW-Thermoölkesselanlage installiert. Eine bestehende Anlage in Wolmirstedt wird umgebaut. Der Kessel, der auf der Ligna ausgestellt wurde, wird zu Zimmermann, Dettenhausen/DE, geliefert. Eine weitere Anlage wurde nach Griechenland verkauft. Die Biomassezentrale mit 12 MW thermischer Leistung in Zwickau/DE wird errichtet. Auch nach Russland gehen zwei KWK mit 20 MW. Verstärkt seien auch Ersatzinvestitionen nachgefragt, beispielsweise werden Heißwasserkessel durch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ersetzt. Daneben kommen Anfragen aus dem kommunalen Bereich in Russland, erfuhr man am Messestand.
100. Anlage verkauft
Turboden stellte auf der Ligna auch ein neues Modell von Turbogeneratoren der Serie HRS zur Stromerzeugung und Kraft-Wärme-Kopplung aus Biomasse vor. Die HRS-Module sind Einheiten mit einem hohen elektrischen Wirkungsgrad, wurde berichtet. 24 % der thermischen Energie aus dem ORC wird in elektrische Energie umgewandelt. Die HRS-Module sind unter anderem für Treibhäuser, Thermen und Schwimmbäder geeignet. Man hat zudem eine neue Größe von ORC-Anlagen für 400 kW elektrisch vorgestellt. „Der deutsche Markt ist für unsere Technologie der wichtigste in Europa”, so Duvia weiter. Die erste Anlage wurde 1998 in Biere in der Schweiz für eine Fernwärmegesellschaft installiert. Der österreichische Markt rangiert mit 32 Anlagen auf Platz zwei, gefolgt von Italien mit 23 Anlagen, wurde berichtet.
25 bis 100 MW thermisch
In Zukunft möchte man bei Standardkessel auch den Großbritannienmarkt verstärkt bearbeiten. „Dieser wird vor allem durch die neue Gesetzgebung interessant. Müll und Altholz dürfen nicht mehr deponiert werden, dadurch erhoffen wir uns eine gute Geschäftsentwicklung”, erklärte Simon anlässlich der Ligna.
Innerhalb der Standardkessel Baumgarte Gruppe ist man auf eine breite Produktpalette ausgelegt: Biomasse, Stoffe zur Entsorgung oder Verwertung, Abhitze oder Primärbrennstoffe wie Öl, Kohle oder Gas. Anlagen ab 25 MW thermisch werden angeboten. In der Gruppe sind 260 Mitarbeiter beschäftigt.
Bis nach Neuseeland
Um die Marktposition weiter auszubauen, setzt Binder zusätzlich auf Kesselsysteme für Miscanthus oder Weiden, die auf Brachflächen angebaut werden können. Im neuen Entwicklungszentrum sollen die Kessel auf diese schnellwüchsigen Energiepflanzen optimiert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt künftiger Entwicklungsarbeit ist die kombinierte Strom-Wärme-Erzeugung im mittleren Leistungsbereich. „In unserem neuen Testzentrum können unterschiedliche Materialien unserer Kunden geprüft werden”, berichtete der Verkaufsgebietsleiter.
130 Mitarbeiter werden am Standort Bärnbach und 40 weitere in ausländischen Vertriebs- und Serviceorganisationen beschäftigt, wurde berichtet.