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Gleichmäßig durchgetrocknet
In Italien trocknet man OSB-Strands einmal anders
Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 17.07.2013 - 09:27
OSB-Produzenten greifen bei der Frage der Trocknungstechnologie oft zu Trommeltrocknern. Das italienische Unternehmen I-Pan errichtete in Coniolo ein neues Werk, bei dem man mit der Wahl eines Niedertemperatur-Bandtrockners von Stela Laxhuber, Massing/DE, einen anderen Weg geht. Dieser biete eine Reihe von Vorteilen, wie man von der Geschäftsführung erfährt.
Derzeit errichtet das italienische Unternehmen I-Pan, Tochter der Gruppo IBL, an seinem Sitz in Coniolo eine neue OSB-Anlage mit einer Kapazität von rund 120.000 m3/J (etwa 400 m3/d). Als Rohstoff ist vor allem Pappelholz geplant. Das Holz dafür soll zum Teil aus Schnellwuchsplantage aus Piemont (10.000 ha) kommen. Der Jahresbedarf wird auf 164.000 t geschätzt. Durch das gesetzte Pappelholz sollen das dort produzierte OSB um bis zu 30 % weniger wiegen als normale Platten und daher als „LSB“ (Light Strand Board) vermarktet werden. Für die Trocknung der Strands hat Stela Laxhuber an Ort und Stelle einen Niedertemperatur-Bandtrockner 1/6200-43,5 installiert. Mit seiner Unterstützung ist eine optimale Aufbereitung vor dem Verleimvorgang gewährleistet.
Von Abwärme profitieren
Üblicherweise werden für OSB-Anlagen Trommeltrockner eingesetzt. Sie werden mit heißer Abluft aus eigenen Feuerungsanlagen gespeist. In Coniolo in der Provinz Alessandria liegt der Fall etwas anders. I-Pan hat am Standort durch Turboden, Brescia/IT, eine Biomasse-ORC-Anlage Turboden 10 HR mit einer Leistung von 999 kWel errichtet. Die in der Anlage anfallende Abwärme kann für die Trocknungsanlage verwendet werden. Die Temperatur dieser Abwärme liegt allerdings bei nur 85° C und ist damit für einen Standard-Trommeltrockner viel zu niedrig. „Das gleiche Problem gebe es bei Rohrbündeltrocknern, die ebenso eine weitaus höhere Temperatur benötigen“, erklärt Geschäftsführer Thomas Laxhuber. Der Bandtrockner sei das einzige System, das die Niedertemperatur ab 60° C abnehmen könne, heißt es. Da die Abwärme kostenfrei zur Verfügung steht, rechnet Laxhuber damit, dass sich die Investition in weniger als drei Jahren amortisiert.
Inklusive einer Reihe von Vorteilen
Die Strands werden mit dem Bandtrockner auf eine Restfeuchte von weniger als 3 % heruntergetrocknet. „Das ist keine großartige Herausforderung“, betont Laxhuber. Außerdem nennt Laxhuber weitere Vorteile der Technik: „Man erreicht eine gleichförmige Endfeuchte im Bandtrockner, da es eine definierte Verweilzeit gibt und nicht, wie in der Trommel, mit statischem ,Glück‘ die leichteren Teile schneller und schwereren Teile langsamer durch die Maschine wandern. Die Durchtrocknung ist gewährleistet, die Gleichmäßigkeit durch Wende- und Mischeinrichtungen bevorteilt.“ Zudem gebe es eine deutlich geringere Brandgefahr, da es sich einerseits um ein indirektes Trocknungssystem handle und andererseits geringere Trocknungstemperatur von weniger als 100° C verwendet würden. „Es gibt Unternehmen, die einen jährlichen Brand an Trommeltrocknern als normal erachten. Dies ist kein Scherz, sondern traurige Realität“, spricht der Stela Laxhuber-Geschäftsführer einen Missstand an. Darüber hinaus gebe es keine Zonen nach Atex im eigentlichen Trocknungsbereich, da die Staubkonzentration weit unter der Explosionsgrenze liegt. Laut Laxhuber sind die Staubemissionen deutlich geringer, da das Band gleichzeitig als Staubfilter wirkt. Damit sind keine Zyklone oder Filter notwendig. Auch den sogenannten „Blue haze-Effekt“ gibt es durch die geringen Temperaturen nicht. Bei Temperaturen von weniger als 150° C kommt es außerdem nicht zu Ligninverdampfungen und damit zu Geruchsemissionen. „Eine intensive Wartung ist in der Regel nur ein Mal jährlich notwendig“, so Laxhuber. Damit bleibt die gleichmäßige Trocknung über einen langen Zeitraum gewährleistet.
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