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Gewinnbringende Ernte(r)
Effizientes Fällen und Rücken von Energieholzplantagen
Ein Artikel von Martin Heidelbauer | 24.02.2015 - 14:00
Den Kreislauf der Natur nutzen: Unter diesem Motto stand der Praxistag Bioenergie, den die Unternehmen Westtech und Hargassner Ende Januar bei dichtem Schneetreiben in Wieselburg-Land veranstalteten. Zu sehen waren die Energieholzernte mit Woodcracker-Schneidköpfen, die Rückung, Hackguterzeugung und die Stockrodung mit professionellen Maschinen.
Starke Schneefälle machten den Praxistag Bioenergie in Wieselburg-Land zu einem Härtetest für Mensch und Maschine. Trotzdem kamen viele Besucher, um sich über das Thema Energieholz und dessen Zukunftschancen zu informieren. Im Mittelpunkt stand die Beerntung eines fünfjährigen Pappelfeldes mit der Woodcracker-Erntetechnik von Westtech Maschinenbau, Prambachkirchen. Land- und „Energiewirt“ Franz Punzengruber, Besitzer der zur Vorführung vorgesehenen Pappelenergieholzfläche, benötigt das Hackgut für den Eigenbedarf. Bei der Anlage der 1 ha großen Plantage wurde bewusst ein weiter Pflanzabstand von 1 mal 1,8 m gewählt, damit sich die Pappeln gut entwickeln können. Dadurch wird eine längere Umtriebszeit mit höheren Ernteerträgen ermöglicht. Dies bedeutet für eine fünfjährige Umtriebszeit einen Biomasseertrag von 60 Atro-t oder 300 srm.
Wirtschaftliches Fäller-Sammler-Aggregat
Für einen selbst fahrenden Feldhäcksler waren die Stämme bereits zu stark, deshalb musste der Woodcracker-Schneidkopf für die Ernte herangezogen werden. Es wurden mehrere Modelle gezeigt. Der Woodcracker C 150 ist das kleinste Aggregat und eignet sich für Stammdurchmesser bis 15 cm. Die Variante mit kardanischer Aufhängung war auf einem WF trac von Werner Forst- und Industrietechnik am Forstkran montiert. Alternativ kann das Aggregat auch auf einem Rückewagen angebracht werden. Der Fällkopf C 250-Aggregat eignet sich speziell für Bagger mit einem Einsatzgewicht von 7 bis 15 t. Stämme bis 25 cm Durchmesser können damit beerntet und gebündelt werden. „Durch das bodennahe Abschneiden der Bäume und eine saubere Schnittfläche wird ein optimaler Neuaustrieb gewährleistet“, verweist Westtech. Bis zu 35 cm starke Stämme kann der ebenfalls vorgestellte C 350 fällen und aus dem Bestand heben. Hierfür empfiehlt sich ein Trägerfahrzeug-Einsatzgewicht von 14 bis 20 t.
Logistikkette vor Ort
Die geernteten Pappeln wurden in Bündeln abgelegt und mit einem PM Trac von Pfanzelt Maschinenbau mit einem speziellen Rückewagen zum Lagerplatz gebracht. In der Praxis werden die Bäume hier über einen längeren Zeitraum von Wind und Sonne getrocknet, wodurch der Wassergehalt abnimmt und sich die Energieausbeute stark verbessert. Wichtig ist eine luftige Lagerung. Die Logistikkette wurde mit einem Claas Xerion und einem Mus-Max-Hacker, der die Pappeln zu Hackgut zerkleinerte, vervollständigt. Damit der Acker wieder kultiviert werden kann, hat man die verbleibenden Stöcke zu Demonstrationszwecken mit einer Streifenfräse von Steinwendner Agrarservice in den Boden eingearbeitet. Normalerweise verbleiben die Stöcke bis zu 30 Jahre im Boden. Über aktuelle energiesparende und kostensenkende Heiztechnik mit hohem Wirkungsgrad informierte Biomasseheizungs-Komplettanbieter Hargassner, Weng im Innkreis. So wurde die Hackgutheizung ECO HK speziell für landwirtschaftliche Brennstoffe konzipiert. Abschließend informierte eine Expertenrunde über die Anlage und Pflege von Energieholzflächen, Erntelogistik, wirtschaftliche und rechtliche Aspekte sowie energetische Nutzung von Biomasse.
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