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Ende 2018 sollen die ersten Hotelgäste diese zehnstöckige BSP-Aufstockung in Melbourne beziehen können. © Bates Smart

Gewaltige BSP-Aufstockung in Australien

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 07.03.2017 - 07:46
Australien ist in letzter Zeit recht progressiv, was den Bau von Mehrgeschossern aus Brettsperrholz anbelangt. Initiiert hat diese Entwicklung der Bauriese Lendlease, der 2012 mit dem „Forte Living Tower“ und 2014 mit der „Library at the dock“ deutliche Zeichen setzte. 2016 folgte der erste BSP-Gewerbebau in Sydney. Derzeit entsteht der zehngeschossige Bürobau „5 King“ in Brisbane. „The Gardens“ verteilt im Westen Sydneys 101 Appartements auf drei Wohntürme und verbraucht 3000 m3 BSP. Bisher stammte das Brettsperrholz für solch gigantische Bauten vorzugsweise aus Österreich.

Ausbau mit Stahlbeton nicht möglich

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Ende 2018 sollen die ersten Hotelgäste diese zehnstöckige BSP-Aufstockung in Melbourne beziehen können. © Bates Smart

Nicht umsonst baut das neuseeländische Unternehmen XLam in Wodonga, 330 km nordöstlich von Melbourne, am ersten australischen BSP-Werk. Damit erspart das Unternehmen künftigen Bauherren die Beschaffung des BSP vom anderen Ende der Welt. Noch heuer wird mit der Produktion begonnen. Von dort wird das Baumaterial für das jüngste Aufstockungsvorhaben in Melbourne kommen. Der Investor Hume Partners Proberty geht von zwölf bis 14 Monaten Bauzeit aus. „Der Ausbau mit Stahlbeton hätte lediglich eine Erweiterung von sechs Stockwerken und 140 Wohneinheiten zugelassen, für den wirtschaftlichen Hotelbetrieb bedurfte es aber 220 Zimmern“, erzählt Hume-Manager Scott Davies gegenüber der Financial Review. BSP erfüllte die konstruktiven Anforderung.

Kurze Bauzeit macht Mehrkosten mehr als wett

Die Aufstockung wird die derzeitige Höhe des Bates Smart-Büroturms von 32 auf 73 m steigern. Scott Davies zu den Kosten: „Die derzeitige Investitionssumme übersteigt die einer vergleichbaren Stahlbetonweise nur in geringem Ausmaß. Die immense Zeitersparnis in der Bauphase wird diese Mehrkosten wettmachen und darüber hinaus Einsparungen erzielen.“ Den Namen des künftigen Hotelbetreibers nennt er nicht. Mit Ende 2018 ist mit der Eröffnung zu rechnen.