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Mit BASF (s. Bild) hat Türmerleim einen weltweit tätigen Partner an seiner Seite - beide haben ihren Ursprung in Ludwigshafen am Rhein © BASF

Gemeinsam viel bewegen

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 11.08.2015 - 15:52
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Mit BASF (s. Bild) hat Türmerleim einen weltweit tätigen Partner an seiner Seite - beide haben ihren Ursprung in Ludwigshafen am Rhein © BASF

Die Geschichte des gemeinsamen Erfolgs begann 1929. Nach jahrelanger Forschung erhielt BASF, Ludwigshafen am Rhein/DE, das Reichspatent 550 647 für ein „Verfahren zum Verleimen von Holz, insbesondere von Sperr- und Furnierholz“. Dieses Verfahrenspatent markierte die Geburtsstunde des Kaurit-Leims. Dieser war der erste synthetische Holzleim auf Basis von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensaten, der in großtechnischer Produktion hergestellt werden konnte. Er sollte sich als Grundstein für viele weitere Entwicklungen in der Holzwerkstoffindustrie erweisen.

1946: Beginn der Partnerschaft

1946 gingen BASF und Türmerleim, Ludwigshafen am Rhein, ihre bis heute bestehende Partnerschaft ein – zunächst nur bei der Flächenverleimung von Holzwerkstoffen. Die Aufgabenverteilung gestaltete sich wie folgt: BASF produzierte, Türmerleim sorgte für die anwendungstechnische Betreuung der Märkte, Vertrieb und Service. Beide verfolgten das gemeinsame Ziel, Produkt- und Prozessinnovationen für ihre Märkte anzubieten. Diese Verbindung erwies sich als ideal für alle Beteiligten. Durch die neuen Kaurit-Leimsysteme wurde das rasante Wachstum der Holzwerkstoffindustrie möglich.

Innovationen für die Brettschichtholz-Herstellung

1982 erweiterten BASF und Türmerleim ihre Kooperation auf den tragenden Bereich. Die Melaminharze begannen dabei eine immer wichtigere Rolle zu spielen und lösten die Harnstoff-Formaldehyd-Harze für Innen- und die Phenol-Resorcin-Harze für Außenanwendungen nach und nach ab. Darüber hinaus fand eine Entwicklung vom reinen Leimlieferanten hin zum Systemlieferanten statt: Es wurden Leimauftragsanlagen und weitere Systemkomponenten, wie der Leim- und der Thermoassistent, entwickelt und auf den Markt gebracht. Aber der Reihe nach.

Optimierung des Leimauftrags

Das weltweit erste flüssig/flüssig-Leimsystem auf Melamin-Basis mit heller Leimfuge brachte man 1991 auf den Markt. Es folgten die erste Zulassung für ein melaminbasiertes Leimsystem für Klebstofffugen bis zu 2 mm sowie die Zulassung eines Melaminsystems für die getrennte Verarbeitung von Leim und Härter. Für diese neue Generation der Kauramin-Leimsysteme entwickelte man auch eine optimierte Auftragsanlage für den Holzleimbau. Je nach Einsatzgebiet konnten Leim und Härter damit getrennt im Film/Schnur- oder Schnur/Schnur-Verfahren aufgetragen werden. Die Mengen und das Mischungsverhältnis der Komponenten waren stufenlos von 210 bis 500 g/m2 beziehungsweise von 100:15 bis 100:100 einstellbar. Dann ging es Schlag auf Schlag: 2004 erweiterte zunächst das Kauramin-Leimsystem 683/688 die Eigenschaften seiner Vorgänger – als das Klebstoffsystem mit der breitesten Anwendungsvarianz aller zugelassenen Klebstoffsysteme im tragenden Holzleimbau zu diesem Zeitpunkt, informiert Türmerleim. Drei Jahre später erfolgte die Zulassung für das Kauramin-Leimsystem 690/1690 – mit ebenfalls breitem Anwendungsspektrum und Reduktion der Presszeit von drei auf eine Stunde bei Raumtemperatur und dem entsprechenden Ansatzverhältnis.

Einsatz formaldehydhaltiger Klebstoffe

Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Unternehmen können nur bestehen, wenn sie sich dem wandelnden Umfeld immer wieder neu anpassen. Große Herausforderungen dieser Zeit sind die sich stets ändernden regulatorischen Anforderungen. Dazu gehört die anstehende Neueinstufung von Formaldehyd. Zusammen mit BASF als weltweit führendem Chemiekonzern unterstützt Türmerleim, der Klebstoffspezialist im Holzleimbau, Kunden bei allen Fragestellungen rund um die bewährten Kauramin-Leimsysteme.

2007: der Leimassistent

Ein weiterer wichtiger Schritt kam aus der Anwendungstechnik: Seit 2007 unterstützt der „Leimassistent“ das Fachpersonal beim Umgang mit den Kauramin-Leimsystemen. Aus dem Verhältnis von Leim und Härter sowie Informationen zu Lamellen- und Raumtemperatur leitet er verlässliche Empfehlungen zu Press- und Wartezeiten ab und sorgt damit für erhöhte Effizienz und Sicherheit im Produktions- und Dokumentationsprozess. Die jeweiligen Bedingungen für den einzelnen Pressvorgang können elektronisch gespeichert werden und sind bei Bedarf stets verfügbar. Das Ergebnis: begeisterte Resonanz über die deutliche Steigerung der Effizienz in puncto Zeit- und Materialersparnis, freut man sich bei Türmerleim.

2014: der Thermoassistent

Seit dem vergangenen Jahr ergänzt der zum Patent angemeldete Thermoassistent – ein Bildverarbeitungssystem zur Regelung und Optimierung des Verleimprozesses an hochfrequenzbeheizten Takt- und Durchlaufpressen – den Leimassistenten. Durch die lückenlose thermografische Prüfung aller Fugentemperaturen mit einer speziell für diesen Zweck entwickelten Software und Rückmeldung zum Leimassistenten wird ein prozessoptimiertes Mischungsverhältnis der Leimflotte möglich. Bei Temperaturabweichungen zu den jeweils vordefinierten Grenzwerten gibt der Thermoassistent sofort entsprechende Warnmeldungen aus. Damit gelang ein Paradigmenwechsel für die Brettschichtholz-Branche: Die Temperaturdetektion macht Bohrprüfungen überflüssig.
Mit diesen beiden jüngsten Anwendungs-Innovationen bieten die Unternehmen ein Dienstleistungspaket am Markt an, das seinesgleichen sucht. Außerdem geben sie ein Versprechen: „Wir werden auch weiterhin mit neuen und guten Ideen für Sie da sein!“