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ARGE-Mitglieder: Christoph Schnell, Reinhard Kirchner, Markus Deisl, Albert Prokop, Erhard Sieder, Andreas Weiß, Paul Schößwendter, Wolfgang Hutter, Alois Söllinger (v. li.) und Clemens Graggaber (nicht im Bild) © ARGE Starkholz Salzburg

Gemeinsam stark

Ein Artikel von Dagmar Holley | 11.08.2016 - 14:22
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ARGE-Mitglieder: Christoph Schnell, Reinhard Kirchner, Markus Deisl, Albert Prokop, Erhard Sieder, Andreas Weiß, Paul Schößwendter, Wolfgang Hutter, Alois Söllinger (v. li.) und Clemens Graggaber (nicht im Bild) © ARGE Starkholz Salzburg

Vor über zehn Jahren initiierte der Salzburger Holzcluster auf der Suche nach neuen Exportmöglichkeiten eine Marktstudie und holte Erhard Sieder, akkreditierter Exportberater mit Holz-Fachwissen, mit an Bord. Daraus entwickelte sich die ARGE Starkholz Salzburg, heute ein Zusammenschluss von neun Sägewerken und einem weiterverarbeitenden Unternehmen.

Einer für alle

Export- und Kooperationsmanager Sieder unterstützt die Klein- und Mittelbetriebe dort, wo eigene Ressourcen fehlen. Er sondiert Märkte, sucht nach Vertriebspartnern, organisiert internationale Messeauftritte und forciert Produktneuentwicklungen.
Wurde vor zehn Jahren hauptsächlich der italienische Markt beliefert, ist man heute breiter aufgestellt und krisenresistenter. Inzwischen fand das Salzburger Holz den Weg England, Spanien, Frankreich, Japan und China bis zum Kulissenbau in Hollywood.

Die Einschnittmenge der ARGE-Mitgliedsbetriebe entspricht mit rund 500.000 fm/J der eines europäischen Großsägewerkes. Ziel des gemeinsamen Auftreten ist es, die flexiblen Strukturen zu nutzen und dem Kunden eine vielseitige Produktauswahl „aus einer Hand“ zu bieten. Gemeinsam besteht auch die Chance, sich an Großprojekten zu beteiligen, für die eigene Kapazitäten nicht reichen.

Viele Vorteile

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Sägewerk Rettensteiner: Das Familienunternehmen in Pfarrwerfen ist das kleinste Sägewerk der Kooperation © Dagmar Holley

Das Sägewerk Rettensteiner, Pfarrwerfen, ist eines der Mitglieder. Das Familienunternehmen wurde in den 1950er-Jahren gegründet und laufend ausgebaut. Heute schneidet das klassische Gattersägewerk mit acht Mitarbeitern zwischen 16.000 und 18.000 fm/J ein, vorwiegend Fichte, Tanne sowie etwas Lärche und hat sich auf 4,5 m-Ware spezialisiert.
Der verstorbene Thomas Rettensteiner zählte zu den ARGE-Gründungsmitgliedern. Nun führt Schwiegersohn Andreas Weiß das Sägewerk fort und engagiert sich in der Kooperation. „Obwohl nur ein geringer Teil unserer Geschäfte von der ARGE vermittelt wird, sehe ich viele Vorteile. Für mich als Quereinsteiger standen die regelmäßigen Treffen im Vordergrund. Der Erfahrungsaustausch mit Kollegen hat mir sehr geholfen“, berichtet der gelernte Maschinenbauingenieur.
Im Frühjahr unternahmen die Mitglieder und ihr Exportmanager eine gemeinsame Exkursion nach Kanada. Neben der Besichtigung kanadischer Großsägewerke, die Weiß als "gar nicht flexibel" schildert, entstand ein persönlicher Kontakt zu einer weltweit tätigen Holzagentur, der die Salzburger auf weitere Geschäfte hoffen lässt.

Weiterhin eigenständig

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Hochwertiges Starkholz stellt einen beachtlichen Teil des verarbeiteten Rundholzes dar © ARGE Starkholz Salzburg

Anders als bei der Eingliederung in einen Konzern oder ein Franchiseunternehmen bleiben die Familienunternehmen unabhängig. Die ARGE tritt lediglich als Vermittler auf. Neben einem Jahresbeitrag für Organisation und allgemeine Aktivitäten, erhält die Kooperation eine Provision für vermittelte Verträge. Die Auftragsabwicklung selbst liegt in der Verantwortung der Unternehmen. Der Anteil der so vermittelten Geschäfte fällt für jedes Unternehmen unterschiedlich hoch aus.