Furniermarkt richtet sich in Nische ein

Ein Artikel von Gerd Ebner (für Timber-Online bearbeitet) | 10.06.2016 - 13:56
Insgesamt ist der Geschäftsverlauf für die deutsche Furnierbranche 2015 für den überwiegenden Teil der Umfrageteilnehmer* (86 %) gut bis zufriedenstellend verlaufen (1 Teilnehmer bewertet mit „sehr gut“, acht bewerten mit „gut“ und 15 mit „zufriedenstellend“). Vier Teilnehmer beurteilten die Lage als unzureichend.

2016 wird positiv eingeschätzt

Für 2016 ist Zuversicht zu spüren: 23 Teilnehmer (82 %) schätzen ihre augenblickliche Lage positiv ein: Zehn Teilnehmer sehr gut bis gut und 13 als zufriedenstellend. Nur fünf schätzen den aktuellen Geschäftsverlauf und die Aussichten als unzureichend ein. Die weitere Entwicklung für 2016 wird von 25 positiv eingeschätzt.
Insgesamt ist festzuhalten, dass die Branche überwiegend positiv auf 2015 zurückblickt und den Geschäftsverlauf für 2016 gleichermaßen positiv einschätzt. Diese Bilanz zeigt, dass viele Unternehmen auf den Strukturwandel flexibel reagiert haben. In vielen Unternehmen kam es zu Sparmaßnahmen. Um im Markt bestehen zu können, haben sie sich durch eine Produktsortiments-Erweiterung neue Märkte geöffnet.
Die Branche bleibt mit einem Anteil von 63 % überwiegend im Binnenmarkt aktiv. Daran hat der Furnierhandel einen Anteil von 68 %. Insgesamt ist die Tendenz rückläufig: 2011 waren es 72 %, in 2014 68 %.
Im Bereich der Furnier verarbeitenden Industrie liegen die Hauptaktivitäten mit 59 % im Inland mit einer ebenfalls verstärkten Exportaktivität von 41 % gegenüber 27 % im Vorjahr.

Drei Viertel aus Europa

Bezogen auf die verkauften Mengen erhält die Branche ihr Holz/Furniere mit einem Anteil von 76 % überwiegend aus Europa. Die außereuropäischen Importe sind mit 24 % leicht rückläufig. Die Nachfrage nach nordamerikanischen Holzarten liegt bei 16 %, die Ware aus Afrika bei 4 % und Südostasien bei 2 %.
Obwohl das Produktionsvolumen in Deutschland weiter rückläufig ist, ändert sich wenig an der Kundenstruktur: Industrie mit 24 % leicht rückläufig, Handel mit stabilen 29 %. Das Tischlerhandwerk und der Innenausbau mit 44 %.
Bei der industriellen Nachfrage hat die Mobilitätsbranche mit dem Jachtbau, der Flugzeug- und Automobilindustrie inzwischen einen Anteil von insgesamt 28,6 %. Möbel- und Innenausbau haben einen Anteil von 18 %, Türenhersteller 15,5 %, Kanten- und Leistenhersteller 12 %, Plattenindustrie 12 %, Paneelhersteller 7 %, Fußbodenhersteller 6 %.
* Der Branchenverband GD Holz führt seit 2004 jährlich eine Umfrage in der deutschen Furnierbranche durch. Dieses Jahr haben 28 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen.