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Seltenes Poisonwoodfurnier verleiht diesem Highboard durch seine starken Farbkontraste das "gewisse Etwas" © Schorn & Groh

Furnier mit Feuer

Ein Artikel von Robert Kittel (für Timber-Online bearbeitet) | 30.05.2014 - 00:35
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Seltenes Poisonwoodfurnier verleiht diesem Highboard durch seine starken Farbkontraste das "gewisse Etwas" © Schorn & Groh

Im Furnierlager von Schorn & Groh, Karlsruhe/DE, wurde Sarah Maier fündig: Die Architektin und Inhaberin einer Tischlerei hatte für die Gestaltung eines Highboards etwas Besonderes gesucht. Bei über 140 Holzarten und etwa 5 Mio. m2 Furnier finden sich neben gängigen Arten auch FSC- und PEFC-zertifizierte Stämme, Maserfurniere und Raritäten wie Poisonwood, für das sich Maier entschied.
Das bei Lackierung stark anfeuernde Furnier gab ihrem Design das „gewisse Etwas“. Die Furnierblätter wurden gestürzt, wodurch ein um den Korpus laufendes Furnierbild entstand. Maier beließ dabei bewusst auch den bei dieser Art oft wurmstichigen Splintholzanteil. Das zeitgenössisch lineare Möbel erhält durch Ausleimen der Wurmlöcher eine rustikalere Materialanmutung.

Schorn & Groh gilt als Spezialist für seltene Furnierunikate: Poisonwood (lat. Metopium toxifera) wird im Deutschen unter dem etwas irreführenden Namen „Karibisches Rosenholz“ gehandelt, hat aber mit echten Rosenhölzern (lat. Dalbergia) nichts zu tun. Die treffende englische Bezeichnung verdankt es seinem giftigen Saft, der bei Hautkontakt Verbrennungen ersten und zweiten Grades hervorrufen kann. Einmal getrocknet, lässt es sich aber problemlos verarbeiten und benutzen.