1244448042.jpg

Die um 17° geneigte Blockbandsäge lässt sich zum Blattwechseln in eine vertikale Position schwenken © DI (FH) Martina Nöstler

Für effektivere Fertigung

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 08.06.2009 - 18:23
1244448042.jpg

Die um 17° geneigte Blockbandsäge lässt sich zum Blattwechseln in eine vertikale Position schwenken © DI (FH) Martina Nöstler

Auch dieses Jahr war der Messestand von EWD wieder ein Treffpunkt für viele internationale und nationale Kunden, um sich über die neuesten Entwicklungen bei EWD durch ein direktes Gespräch zu informieren. Passend zum Leitthema der Ligna in Hannover 2009, „making more out of wood“, präsentierte EWD einige Neuheiten. Im Fokus der Neuentwicklungen stand die Verbesserung der individuellen Einsatzmöglichkeiten der Produkte, gerade für klein- und mittelständische Unternehmen.

Die Schwerkraft nutzen

1244448028.jpg

Zukünftige Besitzer: Tobias und Ewald Lüffe-Baak (v. re.) inspizierten mit EWD-Projektleiter Thomas Schachtner (li.) die Blockbandsäge © DI (FH) Martina Nöstler

In der Sparte Bandsägentechnologie zeigte EWD erstmalig eine um 17° geneigte Blockbandsäge. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass auch unförmiges Rundholz mithilfe der Schwerkraft bereits an den Spannböcken anliegt und die Schnittware materialschonend abtransportiert werden kann. Dieses Konzept wird daher überwiegend für den Einschnitt von Laubholz eingesetzt. „Die Weltneuheit bei dieser Blockbandsäge ist, dass wir den gesamten Sägeständer von einer Arbeits- in eine Blattwechselposition fahren können“, erläuterte Marketingleiter Marcus Kanis. Die Säge wird also mittels Hydraulikzylindern in eine vertikale Position geschwenkt. „Dadurch reichen zum Blattwechsel wie bei vertikalen Bandsägen zwei Mitarbeiter, während üblicherweise sonst bei schrägen Blockbandsägen wegen des durchhängenden Bandes noch ein dritter Helfer benötigt wird“. Diese Funktion hat EWD zum Patent angemeldet.
Eine weitere Neuerung ist die Blattführung. Diese ist um einen kleinen Bereich ferngesteuert schwenkbar, um auch mit nicht perfekt zugerichteten Bändern einen guten Bandlauf zu erreichen.

Neuer Spannwagen

1244447983.jpg

Neue Spannhaken beim Wagen lassen sich einfach tauschen © DI (FH) Martina Nöstler

„Wir bauen bereits seit 1983 Spannwagen für unsere Blockbandsägen, die im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt wurden“, berichtete Christof Riebelmann, Vertriebsleiter bei EWD. Bereits seit Jahren wurden grundsätzlich nur noch Wagen mit Servo-Einzelbockverstellung gebaut. „Jetzt haben wir den Spannwagen komplett neu konstruiert.“ War der Wagen bisher mit drei Spannhaken pro Bock ausgerüstet, so sind jetzt trotz des gleichen Spannbereiches nur noch zwei Spannhaken im Einsatz.
Diese verfügen über eine neue Geometrie und sind noch robuster geworden. Für unterschiedliche Anforderungen sind der Spannhaken sowie die Aufnahme des Spannhakens austauschbar. Der neue Blockbandsägewagen ist laut EWD sehr wartungsfreundlich und gut zugänglich konstruiert worden. Alle Teile, die mit Holz in Berührung kommen, sind einfach auszuwechseln und nicht etwa, wie an anderen Fabrikaten, angeschweißt. „Nicht einmal zum Auswechseln der Führungen muss man den Spannbock demontieren“, berichtete Armin Pleininger, maßgeblicher Konstrukteur des neuen Wagens und der Blockbandsäge. Der Wagen kann durch die unveränderte Spurweite bei jeder EWD-Blockbandsäge eingesetzt und bei bestehenden Anlagen nachgerüstet werden.
„Sollen Stämme mit extrem großem Durchmesser verarbeitet werden, dann kann die Säge um bis zu 400 mm nach außen versetzt werden“, erläuterte Pleininger. Der Bandsägeständer ist auf Führungen aufgebaut ebenso wie bei den Reduzierbandsägeanlagen, die teilweise bei jedem Stamm verstellen müssen. Diese Technik hat sich seit über 25 Jahren bewährt.

Breites Anwendungsspektrum

1244447967.jpg

Für ein breites Anwendungsspektrum: BKO 6 gehört zur Serie der hochflexiblen Besäum- und Nachschnittkreissägen © DI (FH) Martina Nöstler

Die Nachschnitt- und Besäumkreissäge BKO 6 zeigte EWD zum ersten Mal auf der Ligna. Mit Schnitthöhen bis 120 mm und sechs verstellbaren Sägen mit einem Minimalabstand von 18 mm deckt die Maschine ein breites Anwendungsspektrum ab. Diese Maschine wird mit einer automatischen Beschickung überwiegend als hochflexible Kombinationsmaschine zum Besäumen von Brettern und Nachschneiden von Bohlen in Verbindung mit einer Blockbandsäge eingesetzt. Die auf der Ligna ausgestellte Maschine erhält das Sägewerk Chauvin Frères im französischen Jura für genau diese Anwendung in einer Starkholzanlage.
Chauvin baut 2009 ein neues Sägewerk. Dort begann vor Kurzem die Montage der EWD-Reduzierkreissägenlinie für mittelstarkes Holz und dem Hochleistungs-Besäumsystem OptiDriveLine mit einer Besäum- und Nachschnittkreissäge BKO 3. Diese Kreissäge in Kombination mit einer Längsmessung hat drei verstellbare Sägen und kann diese im Schnitt seitlich „ziehen“. Dadurch wird das Brett diagonal besäumt, um bestmöglich der Deckfläche für eine noch höhere Ausbeute zu folgen, erläuterte Maximilian Esterer, zuständig für Projektierung und Vertrieb bei EWD.

Variable Rundholzverarbeitung

1244448012.jpg

Als Universalmaschine im Vor- und Nachschnitt für Stammdurchmesser bis 700 mm lässt sich die DWK 700 einsetzen © DI (FH) Martina Nöstler

Als dritte Maschine stellte EWD die Doppelwellenkreissäge DWK 700, mit sechs variabel verstellbaren Sägen und Begrenzungsfräsern, aus. Bei Bedarf können noch zusätzlich feste Außensägen montiert werden. Diese Maschine wird in der gezeigten Ausführung meist als Kombinationsmaschine für den Vor- und Nachschnitt im Rundlauf in mittelgroßen Sägewerken eingesetzt. Dank der Begrenzungsfräser kann Rundholz in einem mit dem Gatter vergleichbaren Durchmesserspektrum flexibel im Model- und Kreuzschnitt verarbeitet werden.
EWD hat die DWK 700 mit einigen Neuerungen ausgerüstet: Die Führungen wurden von Rund- auf Flachführungen mit entsprechend schwerer Unterkonstruktion umgestellt. Dadurch wurde der Platz für eine hydraulisch auf- und absenkbare Werkzeugwechsel-Plattform in der Maschine geschaffen.

Gut gerüstet

1244447997.jpg

Doppelwellenkreissäge DWK 700 verfügt über Begrenzungsfräser und wurde von Rund- auf Linearführungen umgerüstet © DI (FH) Martina Nöstler

Mit den Neuheiten und Weiterentwicklungen, guten Referenzen und nationalen wie internationalen Kontakten, ist man bei EWD zuversichtlich, auch für die kommenden turbulenten Zeiten im Maschinenbau gut gerüstet zu sein. „EWD hat in der Unternehmensgeschichte schon mehrere Täler erfolgreich durchwandert. Heute betrifft diese Talfahrt die ganze Branche. Wir werden unseren Kunden auch in Zukunft ein guter Partner sein“, war André Fey, Geschäftsführer bei EWD, überzeugt.