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Seit März arbeitet die neue Keilzinkenanlage bei Holzbau Hirtreiter. Die geringe Raumhöhe stellte eine Herausforderung dar. Der X-Mover twin (A) bietet bei der Entstapelung den Vorteil der kompakten Bauweise. Vor dem Auskappen von unerwünschten Holzmerkmalen stapelt das X-Portal single (B) die Lamellen nach Festigkeitsklassen © Lorenz Pfungen

Flexible Produktion mit kompakter Anlage

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 05.10.2016 - 16:00
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Seit März arbeitet die neue Keilzinkenanlage bei Holzbau Hirtreiter. Die geringe Raumhöhe stellte eine Herausforderung dar. Der X-Mover twin (A) bietet bei der Entstapelung den Vorteil der kompakten Bauweise. Vor dem Auskappen von unerwünschten Holzmerkmalen stapelt das X-Portal single (B) die Lamellen nach Festigkeitsklassen © Lorenz Pfungen

Die neue Keilzinkenanlage beim Unternehmen Hirtreiter Holzbau arbeitet vollautomatisch auf engstem Raum. Nach der Aufgabe des Lamellenpakets wird es zum Abholplatz gefördert. Bis dorthin gibt es einen Puffer für mehrere Pakete, was einen konstanten Lamellennachschub ermöglicht. Eine Vakuumportalanlage X-Mover twin entstapelt mithilfe der Sicko Flexbox die Lamellen, die sich krummen und verdrehten Brettern anpasst. Dabei ist eine Rückstapelung eines Brettes oder einer halben Lage möglich. Nicht mehr benötigte Pakete kann man ausschleusen.

Die Bewegung auf horizontaler Ebene bewältigt der X-Mover twin über Führungsschienen, die unter der Paketebene liegen. Die Bewegung in der Höhe erfolgt über eine in das Portal integrierte Mechanisierung (Z-Achse). Damit ragt kein Bauteil über das Portal hinaus. „Diese zwei Umstände ermöglichten es uns, unter der maximal verfügbaren Raumhöhe von 3,8m zu bleiben“, erklärt Georg Rammerstorfer von Sicko.

Nach der Vereinzelung und der Lattenentsorgung bestimmt eine Krümmungsmessung von Limab die Lamellenlage. Im Bedarfsfall werden diese gedreht. Anschließend erfolgen die Ausrichtung und ein Sauberkeitsschnitt für die mechanische Brookhuis-Festigkeitssortierung. Vor der Kappsäge markiert ein Mitarbeiter unerwünschte Holzmerkmale. Dies geschieht ergonomisch im Längsdurchlauf. Der Bediener hat überdies die nachfolgenden Lamellen aus dem Querpuffer im Blick.

Puffer mit benötigten Festigkeitsklassen

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Nach der Feuchte- und Festigkeitsbestimmung zeichnet der Bediener unerwünschte Holzmerkmale in einer ergonomischen Arbeitshöhe im Längsdurchlauf an © Lorenz Pfungen

Bevor die Lamellen an einer Kappsäge bearbeitet werden, sortiert ein Sicko X-Portal single nach Vorgabe des Howial Leitsystems Visual Logic die Bretter bei Bedarf in einen Puffer. Wird für die BSH-Produktion eine Lamelle mit einer speziellen Festigkeit benötigt, wird diese aus dem Puffer entnommen. Das X-Portal erstellt bis zu zwölf Stapel, auf die es im Bedarfsfall zugreift.

Eine Besonderheit ist ein Paternoster, der die Bretter von der Sortierung zur Kappsäge 30 cm tiefer fördert. Dies war nötig, um auf die Ebene des Bestandes der Anlage zu kommen. „Bei der Planung passen wir uns den Gegebenheiten an und unterstützen so unsere Kunden. Dadurch erspart man sich weitere nicht notwendige Umbauarbeiten“, so Rammerstorfer.

Rasche Dimensionswechsel

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Die Beschickung der Keilzinkenanlage erfolgt mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Querförderern (Pfeile). Dadurch bleibt zwischen den Lamellen kein Abstand © Lorenz Pfungen

Bei der Kappsäge handelt es sich um eine AS-33 von Howial. „Diese zeichnet sich durch eine optimierte Schnittgenauigkeit sowie eine wartungsfreie Antriebstechnologie aus“, erläutert Michael Hofmann von Howial. Zudem erfasst die Maschine die Nettolänge der ausgekappten Bretter und leitet die Daten an den Keilzinkenautomaten Flyback 8.5 weiter.

Zwei unabhängig voneinander arbeitende Querförderer beschickten die Keilzinkenanlage. Dadurch konnte man den Materialfluss zwischen Kappung und Keilzinkung optimieren, verweist der Geschäftsführer. Der erste Querförderer sorgt für einen gleichmäßigen Weitertransport der Bretter. Erkennt das System, dass eine Lamelle vollständig in die Keilzinkenanlage eingezogen wurde, fördert der zweite Querförderer das nächste Brett in den Einzugsbereich der Keilzinkung. „Wir haben von diesem Modell sechs Anlagen innerhalb von zwölf Monaten verkauft“, zeigt sich Hofmann über den Erfolg des Keilzinkenautomaten Flyback 8.5 erfreut. Eine weitere Besonderheit ist die automatische Ausschleusung von Reststücken bei einem Dimensionswechsel. Gerade für Unternehmen mit mehreren Umstellungen pro Tag mache sich dieses System bezahlt, verdeutlicht Hofmann. Howial lieferte zudem die Steuerung der kompletten Anlage sowie einen Drucker zur Beschriftung der keilgezinkten Lamellen.

Flexiblere Produktion

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Die Projektpartner: Michael Hofmann von Howial, Christof und Annemarie Graubmann, Eigentümer von Hirtreiter Holzbau, und Georg Rammerstorfer von Sicko © Lorenz Pfungen

„Mit der neuen Anlage sind wir sehr zufrieden. Dimensionswechsel sind nun schneller möglich, wodurch die Flexibilität der Produktion stieg. Weiters war für uns eine schnelle Inbetriebnahme nach der Demontage der alten Anlage wichtig“, so die Eigentümer Annemarie und Christof Graubmann. Die neue Anlage ist zudem kompakter als die alte. Die Projektumsetzung erfolgte innerhalb von vier Wochen.

Howial

Geschäftsführer:  Michael und Jochen Hofmann
Standort: Reiskirchen/DE
Produkte: Keilzinkenanlagen, Kappsägen, Prüfmaschinen, Anlagensteuerungen

Sicko

Geschäftsführer: Carlo und Jochen Sicko
Standorte: Zaisenhausen/DE
Mitarbeiter: 50
Produkte: Automatisierungen, Stapelanlagen, Entstapelungsanlagen, Einlaufmechanisierungen, Portale, Fördertechnik, Sondermaschinen Kunden: weltweit

Hirtreiter Holzbau

Geschäftsleitung:  Annemarie und Christof Graubmann
Standort: Obersunzing/DE
Leistungen: Objekt-BSH, Hallenbau, kommissioniertes BSH