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Zufriedene Gesichter: Stuber-Betriebsleiter Lüthi, Maschinenbediener Hugler, Maschinenbediener Bejeler, Holmag-Seniorchef Rothmund, Howial-Juniorchef Hofmann © DI (FH) Birgit Fingerlos

Flexible Maschine

Ein Artikel von DI (FH) Birgit Fingerlos aus Schüpfen/CH | 11.05.2009 - 18:24
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Zufriedene Gesichter: Stuber-Betriebsleiter Lüthi, Maschinenbediener Hugler, Maschinenbediener Bejeler, Holmag-Seniorchef Rothmund, Howial-Juniorchef Hofmann © DI (FH) Birgit Fingerlos

Nach 25-jährigem Einsatz hat die alte Keilzinkenanlage bei Stuber & Cie, Schüpfen/CH, ausgedient und wurde im Februar demontiert. „Diese Maschine war einer der wichtigsten Bestandteile unserer Brettschichtholzproduktion”, betont man in Schüpfen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, hat man die alte Anlage durch eine hochmoderne Kompakt-Keilzinkenanlage ersetzt. Im vergangenen Frühling begann Stuber gemeinsam mit Howial, Reiskirchen-Bersrod/DE, und Holmag, Sumiswald/CH, die Planung der neuen Keilzinkenanlage.
„Uns war wichtig, dass wir in eine flexible Anlage investieren”, meint Stuber-Betriebsleiter Andreas Lüthi und verweist darauf, dass Stuber & Cie vor allem kleine Kommissionen fertigt. „Die Losgröße ist bei uns 0,x bis 5 m3”, erklärt er. Gefertigt wird sowohl Industrie- als auch Sicht-Qualität. Auch ist man einer der wenigen Schweizer Betriebe, der Lärchen-Lamellen verarbeitet. Gerade bei Lärche sind die Losgrößen minimal. „Wir müssen flexibel sein. Wir brauchen Anlagen, die einfach und schnell umzustellen sind”, betont Lüthi.
Die Kombination aus vier separaten Vorschubeinheiten und einer neuartigen Steuerungstechnologie ermöglicht kurze Rüstzeiten, geringe Leistungsverluste und eine hohe Schnittgenauigkeit. „Die Anlage bietet uns bis zu 20 % mehr Lamellenlängenleistung als andere am Markt erhältliche Keilzinkenautomaten”, ist der Betriebsleiter überzeugt.

Integrierte Bedien- und Leitstelle

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Kombiniertes Bedien- und Leitsystem steuert den gesamten Produktionsablauf © DI (FH) Birgit Fingerlos

Das Steuerungs- und Prozessleitsystem wurde über den gesamten Fertigungsablauf von Howial realisiert. „Es ist gut, dass wir uns für die technische Beratung und Betreuung gleich direkt an Howial wenden können”, lobt der Betriebsleiter diese Lösung und freut sich, dass er nicht mehrere unterschiedliche Software-Dienstleister als Ansprechpersonen hat.
Die Maschineneinstellung für die gesamte Anlage funktioniert über einen Leitrechner. Pressdruck, Dicken und Breiten werden automatisch eingestellt. Über den Leitrechner werden alle Auftragsdaten online an die Maschinen übermittelt. „Neu ist, dass wir den gesamten Produktionsablauf in eine Steuerung integrieren konnten”, erklärt DI Jochen Hofmann, zuständig für Software und Service bei Howial. Auch der Produktionswechsel wird über diesen Leitrechner automatisch gesteuert.

Flexible Fertigung

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Flyback-Keilzinkenautomat von Howial wurde eigens für Stuber & Cie entwickelt © DI (FH) Birgit Fingerlos

Die Anlage ermöglicht die automatische Einstellung bei dem bei Stuber & Cie so oft vorkommenden Dimensionswechsel sowie das automatische Entleeren und Befüllen der Linie.
Ein Mitarbeiter ist für die Maschinenbeschickung und die Feuchtemesskontrolle zuständig. Im darauf folgenden Gütermagazin erfolgt die Qualitätssortierung. Anschließend ist ein Querförderer installiert, der die Ware zur Kappsäge transportiert. Die Fehlerkappsäge AS-32 ist in den Fertigungszyklus integriert. Im Anschluss erfolgt die Querübergabe an den Keilzinken-Kompaktautomat.

Spezialentwicklung

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Querförderer von Holmag wurde bei Stuber & Cie in den Produktionsprozess integriert © DI (FH) Birgit Fingerlos

Der Flyback Keilzinkenautomat HVP-26/150 ist das Herzstück der neuen Anlage. Die Maschine punktet mit verfahrbarem Fräser. Die in der Keilzinkenanlage kombinierten Arbeitsgänge sind Fräsen, berührungsloser Leimauftrag, Pressen, Abtransportieren und Ablängen. Der Keilzinkautomat ist mit Überwachungskameras ausgestattet. Die dazugehörigen Monitore sind beim Mitarbeiter stationiert, der für die Beschickung der Anlage zuständig ist.
Durch die kurze offene Zeit beim berührungslosen Klebstoffauftrag ist man in der Lage, die gepressten Lamellen rasch weiterzuverarbeiten. Vor dem Abtransport in den Holmag-Querförderer ist ein Tintenstrahldrucker installiert. Damit werden die Lamellen je nach Vorgabe der Arbeitsvorbereitung gekennzeichnet.
Holmag entwickelte und konzipierte das Verbindungsstück, den 36 m langen Querförderer, der die Keilzinkenanlage mit der Lamellenhobelmaschine von Kälin Hobeltechnik, Reinach/CH, verbindet. Die vierseitige Lamellen-Hobelmaschine wurde bereits 2007 installiert.

Stuber & Cie-Facts

Standort: Schüpfen/CH
Geschäftsführer: Hermann Stuber
Schwerpunkte: Tischlerei, Fensterbau, Zimmerei, Wintergärten, Holzleimbau, BSB-Bindersystem, Parkett
BSH-Produktion: 3000 m3/J
Mitarbeiter: 45, davon 10 im Holzleimbau
Hauptmarkt: Schweiz

Howial-Facts

Standort: Reiskirchen-Bersrod/DE
Geschäftsführer: Alfred Hofmann
Mitarbeiter: 7
Produkte: Keilzinkenanlagen, Kappsägen, Prüf- und Spezialmaschinen für die Holzbearbeitung

Holmag-Facts

Standort: Sumiswald/CH
Gründung:1973
Inhaber: Familie Rothmund-Zürcher
Mitarbeiter: 15
Produkte: Mechanisierung für Holzverarbeitungsbetriebe sowie zahlreiche Vertretungen namhafter Hersteller in der Schweiz