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Die Slimline-Formatic bei Exportverpackung Sehnde hat die Leistung merklich gesteigert © Dinah Urban

Flexibilität ist gefragt

Ein Artikel von Dinah Urban | 12.11.2015 - 09:46
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Die Slimline-Formatic bei Exportverpackung Sehnde hat die Leistung merklich gesteigert © Dinah Urban

Verpackungshersteller bewegen sich in zunehmend schrumpfenden Zeitfenstern. Als Bindeglied zwischen Produzent und Spediteur steigen die Erwartungen von beiden Seiten an eine schnelle Abfertigung – natürlich ohne Qualitätseinbußen. Bei Exportverpackung Sehnde nahe Hannover spielte man daher schon lang mit dem Gedanken, die beiden Pendelkreissägen gegen eine automatische Kappanlage auszutauschen. Eine Bedingung war es, dass die Maschine die Bretter auch in der Breite zuschneiden kann. 2013 trat Thorben Scharnhorst auf der Ligna mit konkreten Anforderungen an den Maschinenbauer Reinhardt heran und man kam ins Geschäft. Nach einer viertägigen Montage- und Einarbeitungsphase lief der Prototyp. Knapp zwei Jahre später fühlt sich Geschäftsführer Thorben Scharnhorst bestätigt: „Wir produzieren nun wesentlich effizienter, konnten die Kapazität sowie Sicherheit erhöhen und benötigen die Pendelsägen nur noch für Auftragsspitzen.“
Joaquín Garcia von der Paul Maschinenfabrik (die Reinhardt 2014 übernommen hat) lobt die Umsetzung im Unternehmen: „Es ist nicht selbstverständlich, dass eine solch tief greifende Änderung der Arbeitsweise von allen Mitarbeitern getragen wird. Bei Sehnde ziehen hingegen alle am selben Strang. Das ist wichtig, um die Vorzüge einer solchen Investition voll ausschöpfen zu können“, freut er sich mit seinem Kunden.

Verschnitt reduzieren, Aufträge zusammenfassen

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Die vertikale Längsaufteilung war eine Kaufbedingung, die Reinhardt gern erfüllte © Paul

Geht eine Verpackungsbestellung in Sehnde ein, erstellt das Büro eine Auftragsliste mit Barcode für die Produktion. Wird dieser an der neuen Slimline-Formatic für die Bearbeitung gescannt, weiß die Maschine genau, was zu tun ist. Die Paletti-Software erstellt für jeden Querschnitt einen Schnittplan und fasst Kundenaufträge optimal zusammen, um Verschnitt und Dimensionswechsel zu reduzieren. Die beiden Bediener – einer an der Aufgabe und einer an der Abnahme – erhalten umfangreiche Unterstützung bei ihren Tätigkeiten. Vorne zeigt ein Touchscreen die Anzahl der aufzulegenden Hölzer. Sie können einzeln oder paketweise bearbeitet werden. Zudem erfährt der zuständige Mitarbeiter, bei welcher Ausgangslänge der Verschnitt am geringsten wäre. Je nach Verfügbarkeit wird entweder die optimale Variante oder eine der Alternativen ausgewählt.
Die Bearbeitung umfasst das Kappen mit anschließender Entsorgung von Reststücken sowie die vertikale Aufteilung in Längsrichtung zur Breitenanpassung der Bretter. Das Werkstück beziehungsweise Paket ist während des Sägevorgangs stets an mehreren Punkten vor und hinter der Säge fixiert. Damit wird ein exakter Schnitt sichergestellt. An der Ausgabe erhalten die Einzelteile noch eine Markierung per Tintensprüher. Anhand dieser Informationen werden sie dem korrekten Paket für die Montage zugeordnet.

Die blanke Kiste stirbt aus – Dienstleistung ist gefragt

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Nicht zu übersehen: Thorben Scharnhorst und Joaquín Garcia vor einer besonders großen Kiste © Dinah Urban

„Mit der bloßen Kistenproduktion ist man nicht mehr wettbewerbsfähig“, ist Scharnhorst überzeugt. „Wir sehen uns daher eher als Problemlöser.“ Neben der richtigen Kiste liefert Exportverpackung Sehnde auch Logistik-Know-how und übernimmt bei Bedarf den kompletten Export für den Produzenten.