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Das Dach wurde geöffnet und der Filter mithilfe eines Krans eingehoben © Hammerschmid

Fit für die Zukunft

Ein Artikel von Günther Jauk | 24.06.2015 - 14:50
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Auf engem Raum wurde der Elektrofilter von Scheuch in Maria Alm eingebaut © Günther Jauk

Über 20 Jahre ist es her, dass in Salzburg die ersten Biomasse-Heizanlagen installiert wurden. Eines der ersten Pilotwerke mit Kondensationsanlage arbeitet seit 1993 in Maria Alm. Das Heizwerk, von einer Genossenschaft betrieben, verfügt über zwei Kessel mit insgesamt 5 MW Leistung und versorgt 240 Kunden, darunter einige Hotelbetriebe, mit Wärme. „Am stärksten hat sich in den vergangenen Jahren der Rohstoff verändert“, erklärt Betriebsleiter Alois Hammerschmid. Früher bezog man den Großteil des Brennmaterials aus umliegenden Sägewerken. Heute ist es fast ausschließlich Waldhackgut, welches der Betrieb verheizt. „Die Säger verpressen oder verstromen ihr Restholz jetzt größtenteils selbst“, erläutert Hammerschmid. Für die Heizanlage bedeutet der Rohstoffwechsel deutlich mehr Feinanteil, woraus höhere Aschegehalte sowie höhere Luftstaubbelastungen resultieren. Diese Tatsache und die auslaufenden Übergangsfristen der Schadstoffgrenzwerte laut FAV (BGBL. Nr. 312/2011) bei Biomasse-Feuerungsanlagen veranlassten die Genossenschaft zum Kauf eines neuen Filters.

Alles hat gepasst

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Alois Hammerschmid, Betriebsleiter der Hackschnitzel- und Heizgenossenschaft Maria Alm © Günther Jauk

„Natürlich haben wir das Projekt ausgeschrieben. Scheuch war nicht nur der renommierteste, sondern auch der günstigste Anbieter“, begründet Hammerschmid die Kaufentscheidung. Durch die eher unübliche Anordnung der beiden Heizkessel konnte der Elektrofilter durch einige Adaptionen von Scheuch direkt ins Heizhaus in- stalliert werden. Zu diesem Zweck wurde das Dach geöffnet und der Filter eingehoben.

Neben dem eigentlichen Elektrofilter lieferte Scheuch das gesamte Paket für die Nachrüstung der bestehenden Anlage. So wurde das System mit zwei Radialventilatoren, diversen Rohrleitungen, einer Edelstahlhaube, einer Zellenradschleuse für den Ascheaustrag sowie der benötigten Mess- und Regeltechnik komplettiert. Durch die Abdeckung der gesamten benötigten Lieferkomponenten entfielen aufwändige Schnittstellen auf den Kunden Maria Alm. In Summe wurden 19,7 t Stahl und 600 kg Edelstahl verbaut. Für die Installation samt Inbetriebnahme benötigte das Unternehmen weniger als drei Wochen. „Bedenkt man die Betriebsgröße von Scheuch, so sind die Flexibilität und die Erarbeitung kundenspezifischer Lösungen, die das Unternehmen an den Tag legt, bemerkenswert“, ist Hammerschmid zufrieden.

Die Einreichpläne sowie die Förderbetreuung des Projektes erstellte die Genossenschaft in enger Zusammenarbeit mit Scheuch und SEEGEN, der Salzburger Erneuerbare Energie Genossenschaft. SEEGEN wurde 1997 von den ersten Biomasseheizwerken in Salzburg gegründet und konzentriert sich auf die Planung und Optimierung von Biomasseheizwerken. Hammerschmid steht der Vereinigung als Obmann vor.

Kein Mehraufwand an Energie

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Das Dach wurde geöffnet und der Filter mithilfe eines Krans eingehoben © Hammerschmid

Wie der Name schon sagt, benötigt der Elektrofilter natürlich Energie. „Ja, der Filter benötigt Strom. Gemeinsam mit Scheuch haben wir die Anlage aber so optimiert, dass mehr Energie eingespart werden kann, als der E-Filter verbraucht“, erläutert Hammerschmid.