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Stellac-Mitarbeiter Jussi Koskela, Ismo Linden, Seppo Paavilainen zeigten sich zufrieden mit dem Messeverlauf (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Fest, beständig, stabil

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 09.06.2009 - 19:24
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Stellac-Mitarbeiter Jussi Koskela, Ismo Linden, Seppo Paavilainen zeigten sich zufrieden mit dem Messeverlauf (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

In Premnitz/DE wird Firstwood im September ein Werk zur Herstellung von Thermoholz in Betrieb nehmen. Installiert werden Stellac-Kammern”, berichtet Stellac-Verkaufsdirektor Seppo Paavilainen anlässlich der Ligna. Die eingesetzten Holzarten sind Kiefer, Esche, Buche, Birke, Pinus Radiata und Fichte. Thermoholz zeichnet sich durch Witterungs- und Schädlingsbeständigkeit, Dimensionsstabilität und Wartungsfreiheit aus, ist man überzeugt. Bei der Wärmebehandlung wird das Holz auf mindestens 180° C erhitzt und gleichzeitig durch Dampf behandelt. Dieser schützt das Holz vor Entzündung, beeinflusst aber auch die ablaufenden chemischen Veränderungen.
Seit Dezember ist auch die Thermokammer von Stellac bei Aberger in Weißbach bei Lofer in Betrieb. Die Kammer fasst je nach Stärke ein Volumen von bis zu 12 m3. Weitere zwei Kammern werden in Berlin und eine in Japan erreichtet. Auch die Stia Holzindustrie hat in eine zweite Anlage investiert, berichtet der Verkaufsdirektor anlässlich der Ligna. Als neue Märkte macht man bei Stellac China, Russland, Südamerika und Australien aus.

Strukturböden fürs Badezimmer

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Berichteten von der Neuinstallation in Rottleberode: Hannelore Opel, Tom Sieverts und Alfred Opel (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Auf die Produktion von thermisch modifiziertem Holz hat man sich bei Timura, Rottleberode/DE, spezialisiert. Man möchte dadurch den Einsatz von Tropenholz verringern. Das Thermoholz wird durch das patentierte Opel-Vakuumpresstrocknungsverfahren hergestellt. Die Wärme wird mittels Heizplatten direkt auf das Holz übertragen. „Dadurch gelingt eine durchgehend gleichmäßige Behandlung aller Werkstücke und eine homogene Färbung. Zusätzlich entsteht durch den erzeugten Druck auf die Werkstücke ein Bügeleffekt, der das Holz daran hindert zu schüsseln oder zu reißen”, erläuterte Geschäftsführer Tom Sieverts, der nun auch für die Weiterentwicklung der Opel-Anlagen zuständig ist. Ende Juni werden die ersten Anlagen geliefert. „Es wird weltweit die erste Anlage sein, die nach diesem Prinzip arbeitet. Mit der Unterstützung von Lumplecker Holzindustrieberatung haben wir einen optimalen Produktionsablauf entwickelt”, so Sieverts.
Das Holz soll zusätzlich noch eine strukturierte Oberfläche bekommen. „Dabei arbeiten wir mit Weinig eng zusammen. Wir waren maßgeblich bei der Entwicklung des Strukturhobels beteiligt”, informierte Sieverts. Die Kapazität der Anlagen in Rottleberode wird mit 200.000 m2/J angegeben. Vorerst möchte man sich auf die Holzarten Buche und Esche spezialisieren.
Vor allem für Nassraumböden sieht man ein neues Anwendungsgebiet. Man erhält Dimensionsstabilität, höhere Festigkeit und kürzere Behandlungszeiten. Für den Vertrieb und die Oberflächenbehandlung werden weitere Partner gesucht.

Edle Holzfarben

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Besucher betrachtet die verschiedenen Farbgebungen der mit WTT-Anlagen behandelten Hölzer © Dr. Johanna Kanzian

„Wir verzeichnen eine exorbitante Nachfrage nach Thermoholz-Anlagen”, berichtete WTT-Deutschland-Vertriebsleiter Thomas Forstmann, anlässlich der Messe. Werthölzer in edlen Holzfarben wurden auf der Ligna präsentiert. Diese Holzfarben werden im WTT-Vakuumtrockner sowie in neuen Thermoholzanlagen, Räucheranlagen und Hotoil-Leinölanlagen hergestellt. Das geprüfte Thermodruckverfahren arbeitet mit einer Wärmeübertragung über die beheizte Kesselwand. „Unser neues WTT-Verfahren erreicht seine Dauerhaftigkeit bereits bei 160 bis 180° C”, informierte Forstmann. Er konnte sehr gute Untersuchungsergebnisse der Universität Freiburg präsentieren. Ebenfalls auf der Ligna vorgestellt wurden Hotoil-Anlagen zur Nachtrocknung und Imprägnierung mit Leinölprodukten.
Weiters stellt man Imprägnieranlagen für die Drucktränkung mit wasserlöslichen Salzen her. WTT baut Doppel-Vakuumimprägnieranlagen zur Behandlung maßhaltiger Holzbauteile, wie sie in der Fenster- und Türenindustrie benötigt werden, wurde berichtet.