FSC-Zertifikat auf Bewährung für Holzindustrie Schweighofer

Ein Artikel von Martina Nöstler (für Timber-Online bearbeitet) | 07.12.2016 - 14:42
FSC (Forest Stewardship Council) spricht gegen die Holzindustrie Schweighofer nach Feststellung von Regel- und Rechtswidrigkeiten eine Bewährungsstrafe aus. Eine von FSC eingesetzte unabhängige Untersuchungskommission kam zum Ergebnis, dass Schweighofer in illegalen Holzhandel in Rumänien involviert ist, informiert der WWF in einer Presseaussendung. Auf dieser Basis entschied der FSC-Vorstand, die Zertifikate von Schweighofer mit einer Bewährung zu versehen. Zudem muss Schweighofer bis zum nächsten FSC-Board-Meeting im Februar 2017 einige Bedingungen erfüllen, wie in einem FSC-Statement zu lesen ist. Erfüllt man diese Forderungen nicht, werde sich FSC zu einen Ausschluss entscheiden.

Dass sich FSC trotz dieser Erkenntnis nicht von der Holzindustrie Schweighofer distanziert, sondern weiterhin mit dem Unternehmen arbeiten möchte, erfülle nicht die Erwartungshaltung des WWF, teilt WWF-Waldexperte Johannes Zahnen mit.

Es gebe laut WWF überzeugende Beweise, das Schweighofer in den illegalen Holzhandel involviert war. Die Untersuchungskommission stellte zudem fest, dass „das Schweighofer-System unter anderem die Überschreitung des erlaubten Holzeinschlags gefördert hat“. Der WWF erwartet von FSC in diesem Zusammenhang nun eine rigoroses und transparentes Monitoring, das kontinuierlich offen gelegt wird, heißt es.

Die Holzindustrie Schweighofer bestätigt indes, dass es „ohne unsere Kenntnis zu Unregelmäßigkeiten und von Medien berichteten Gesetzeswidrigkeiten in unserer rumänischen Zulieferkette kam“. Weiters schreibt man in einer ersten Stellungnahmen, dass es „FSC-Grundsätze verletzende Holzerntetätigkeiten in unserer Waldbesitzgesellschaft in gutgläubig erworbenen, aber von Medien kolportiert illegal restituierten Flächen gab“.

Schweighofer akzeptiere die FSC-Entscheidung und sei bestrebt, das System insgesamt zu verbessern. Man werde in einen transparenten und konstruktiven Dialog mit Interessengruppen aus dem Umwelt- und Sozialbereich treten, um einen Aktionsplan mit Korrekturmaßnahmen zur Verbesserung der Geschäftstätigkeit zu erarbeiten.

Um Ablaufprobleme im bestehenden System zu überwinden, habe man bereits ein umfangreiches Verbesserungsprogramm gestartet. Ein Schlüsselelement sei ein GPS-Tracking-System, das sich derzeit in der Testphase befinde.