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Die Traktionswinde MW500 von Herzog Forsttechnik, aufgebaut auf einem umgebauten Ponsse Ergo, ist für den KWF-Innovationspreis nominiert © Herzog Forsttechnik

Externe Traktionswinde bringt Vorteile in engen Gassen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 01.06.2016 - 11:12
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Die Traktionswinde MW500 von Herzog Forsttechnik, aufgebaut auf einem umgebauten Ponsse Ergo, ist für den KWF-Innovationspreis nominiert © Herzog Forsttechnik

Die Traktionswinde MW500 von Herzog Forsttechnik, Zumholz/CH, ist für den KWF-Innovationspreis 2016 nominiert. „Der Markt wünscht als Ergänzung zu den fest angebauten Traktionswinden eine externe. Diese Technik hat gegenüber den fest angebauten Versionen jedoch verschiedene Problempunkte in Bezug auf Funktionalität und Sicherheit“, informiert Geschäftsführer Klaus Herzog. Dieser He- rausforderungen hat sich Herzog Forsttechnik angenommen und die Traktionswinde MW500 entwickelt.

Der Platz auf Forstwegen reicht oft nicht aus, um eine Maschine quer zum Weg sicher aufzustellen. Eine Umlenkung über eine Rolle für das Einlenken in die Seiltrasse ist keine Alternative, da die Bäume die doppelte Belastung oft nicht aushalten. Aus diesem Grund hat die MW500 zwei Ankerwinden, welche die Maschine auch bei Querzug, verteilt auf zwei Ankerpunkte, sicher halten. Die Winde ist um 180° drehbar auf der Trägermaschine aufgebaut, damit sie genau in Verlängerung der Rückegasse ziehen kann. Herzog Forsttechnik baut die Seilausläufe der Ankerwinden möglichst hoch, um einen Bodenkontakt des Seils an der talseitigen Böschungskante sowie negative Winkel bei hohen bergseitigen Böschungen zu verhindern. Letztere beeinträchtigen die Standfestigkeit der Trägermaschine. Die Traktionswinde MW500 lässt sich auf ein Radfahrwerk montieren. Damit kann sich schnell von einem Einsatzort zum nächsten gebracht werden. Beim Einsatz externer Traktionswinden müssen zwei örtlich getrennte Maschinen zusammenarbeiten. Herzog Forsttechnik hat für eine sichere Kommunikation ein Steuerungs- und Kontrollsystem entwickelt. Diese weist laut Hersteller mit empfangsstarken Außenantennen eine hohe Sendeleistung (150 mW) auf. Es hat eine bidirektionale Funkverbindung mit separater Notstoppschleife, welche die beiden Maschinen verbindet. Die Forstmaschine stoppt im Störfall automatisch.

„Bei der Entwicklung haben wir uns klar zum Ziel gesetzt, dass die Handhabung und der Nutzen nicht negativ beeinflusst werden dürfen“, sagt Herzog: Es darf kein zusätzlicher Bedienungsmann nötig sein und die Traktionswinde MW 500 arbeitet genauso automatisiert wie die fest angebauten. Damit sich die beiden Maschinen nicht gegenseitig im Weg sind, hat Herzog Forsttechnik zudem ein neuartiges Drei-Winden-Konzept entwickelt: Dafür gibt es einen speziellen Manövermodus, bei dem beide Anker- und die Traktionswinde auf eine dynamische Kraftregelung umschalten. Diese Regelung hält beide Maschinen stabil.

Interessierte können die Traktionswinde MW500 von Herzog Forsttechnik auf der KWF-Tagung von 9. bis 12. Juni im bayerischen Roding begutachten.