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Der neue Bedienstuhl samt Anwendungs- und Optimiersoftware "eWood" war bei EWD zu sehen © Martina Nöstler

Exportanteil steigt weiter

Ein Artikel von Martina Nöstler | 01.06.2015 - 07:36
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Der neue Bedienstuhl samt Anwendungs- und Optimiersoftware "eWood" war bei EWD zu sehen © Martina Nöstler

Ein sehr erfreuliches Bild zeichnete Herbert Oppenborn, Geschäftsführer des Sägewerksausrüsters EWD, Altötting/DE, von der Ligna in Hannover: „Wir haben extrem viele konkrete Anfragen auf der Messe erhalten und konnten sogar zwei vorbesprochene Projekte abschließen.“ Eines betrifft ein Vorhaben in Asien. Das zweite war der Verkauf eines Besäumers, der noch heuer seine Reise nach Südafrika antreten wird.
Der Trend zu außereuropäischen Aufträgen setze sich fort. „Es kamen überraschend viele Besucher aus Übersee – das Interesse war riesengroß. Ob sich aus diesen Anfragen konkrete Projekte entwickeln, wird sich freilich erst in den nächsten Monaten herausstellen“, teilte Oppenborn in Hannover mit. In Europa habe man ebenfalls einige Installationen in Aussicht.

Gleiche Bedienung für alle Maschinen

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Die ausgestellte Blockbandsäge wird in Tschechien installiert, die Magnetführung FBS in der Schweiz © Martina Nöstler

Eines der vier Exponate, welche EWD am Ligna-Messestand zeigte, war ein neuer Bedienplatz samt umfangreicher Anwendungs- und Optimiersoftware, die unter dem Markennamen „eWood“ präsentiert wurde. „Wir wollen unsere Kunden beziehungsweise deren Mitarbeiter mit einer anwenderorientierten Bedienung unserer Anlagen unterstützen“, erklärte der EWD-Geschäftsführer auf der Ligna in Hannover.
„Der neue Bedienstuhl samt Software und Steuerungsmöglichkeiten trägt ab sofort eine durchgängige Handschrift – egal, ob ein Besäumer, eine Blockbandsäge oder eine Spanerlinie zu bedienen sind“, ergänzte Vertriebsleiter Christof Riebelmann und präzisierte: „Das Ziel seitens EWD ist es, den Anwender mit so wenig Mausklicks wie möglich zum Ergebnis zu führen. Die optische Aufbereitung ist ansprechend und ermöglicht eine intuitive Benutzerführung.“

Geneigt, aber nicht schräg

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Die Ausricht- und Beschickungsanlage ZE2 wurde neu konzipiert ... © Martina Nöstler

Die Blockbandsäge erfreut sich bei EWD stetig steigender Beliebtheit. Die Anwendungsbereiche sind sehr groß und reichen vom mittelständischen bis zum großen Sägewerk. Der Lieferanteil an Laubholzsägewerke nimmt zu. Die am Messestand gezeigte Bandsäge in geneigter Ausführung wird demnächst an Kloboucká Lesni in Tschechien geliefert. Die präsentierte Magnetführung FBS geht an Olwo in Worb/CH. Die Magnetführungen sind bereits in mehreren Anlagen – sowohl Block- als auch Quadrobandsägen – im Einsatz und ermöglichen laut EWD Sommer wie Winter hervorragende Produktionsergebnisse.
„Vor allem in Frankreich sind die Blockbandsägen sehr bliebt. Wir stellten auf der Ligna großes Interesse für unsere ausgestellte Anlage fest“, freute sich Riebelmann. Die Blockbandsägen lassen sich um viele Varianten an Besäum- und Nachschnittkonzepten von EWD ergänzen.

Exakte Ausrichtung

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... und verfügt jetzt über von oben steuerbare Walzenpaare © Martina Nöstler

Weiteres Exponat am EWD-Messestand war die Ausricht- und Beschickungsanlage ZE2. Diese wurde vollständig neu konzipiert. Die ZE2 verfügt über einen oben liegenden Verschieberahmen und von oben steuerbare Walzenpaare. Seitens EWD weist man auf folgende Vorteile hin:
    Der modulare Aufbau ermöglicht eine optimale Anpassung der Funktionen an alle Anforderungen der Rundholz- und Modelbeschickung.einfaches Ableiten von Rinden- und Holzstücken sowie Schmutz und Eisleichte Zugänglichkeit für Kontroll- und Wartungsarbeiteneinfacher Wechsel von Transportketten und Walzengeringer Reinigungsaufwand, insbesondere der beweglichen Bauteile
„Die Stämme können nach der 3D-Messung und anschließender Optimierung auch bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten und kleiner Lücke sehr präzise in die zuvor errechnete Lage eingedreht werden“, führte Riebelmann aus. Das Rundholz wird nach Krümmung und Form zentriert, diagonal oder mit Parallelverschiebung zur Anlagenachse positioniert.
Die Modelausrichtung erfolgt nach 3D-Messung und Schnittbildoptimierung ebenfalls parallel oder diagonal zur Anlagenachse. Zur Ausbeutesteigerung ermöglicht die ZE2 auch den Einschnitt von asymmetrischen Schnittbildern. Für die Rundholz- und Modelausrichtung ohne bogenfolgenden Einschnitt werden nur zwei Servoachsen benötigt. Für den bogenfolgenden Einschnitt kann jedes Walzenpaar über eine Servoachse linear positioniert werden.
„Die ZE2 ist auf der Ligna sehr gut angekommen. Aufgrund der Modulbauweise kann die Beschickungsanlage für jeden Anwendungsfall konstruiert und installiert werden“, informierte Riebelmann.

Diagonal profilieren

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Das Profilieraggregat FR 15 H erzeugt ein Seitenbrett je Seite © Martina Nöstler

Zu guter Letzt war in Hannover das Profilieraggregat FR 15 H zu sehen. Die Altöttinger Maschinenschmiede bietet grundsätzlich eine breite Palette an Profilierlinien – von Anlagen mit fix eingestellten Werkzeugen bis zur vollständig variablen Linie mit asymmetrischen Schnittbildern inklusive aktiven Bogenschnitts und Diagonalprofilierung für größtmögliche Haupt- und Seitenwarenausbeute. Mit dem FR 15 H-Aggregat lässt sich ein Seitenbrett pro Seite profilieren. Dafür sind horizontal angeordnete Profilierköpfe im Einsatz. Diese lassen sich entsprechend den Kundenanforderungen bestücken. Die horizontale und vertikale Positionierung der Profilierköpfe erfolgen servohydraulisch. Für eine gute Zugänglichkeit zum Werkzeugwechsel ist das Aggregat mit einer hydraulisch einfahrbaren Werkzeugwechsel-Plattform ausgerüstet. „Mit dem Profilieraggregat FR 15 H können Seitenbretter für eine höhere Ausbeute bei voller Vorschubgeschwindigkeit auch diagonal zur Förderebene profiliert werden“, führte Oppenborn aus.
Auf der Ligna in Hannover zeigte EWD beim Profilieraggregat zwei Werkzeugvarianten: Eine Seite war mit einem Werkzeug von Lindex Tools ausgerüstet. Das zweite Werkzeugpaar verfügte über das P-System von Leuco. Dieses wurde gemeinsam mit EWD entwickelt. Es eignet sich für die Produktion von Pelletsspänen und die Erzeugung ausrissfreier Oberflächen und überzeugt mit sehr langen Werkzeugstandzeiten. Leuco und EWD nennen hinsichtlich der Standzeitverlängerung den Faktor 30 gegenüber herkömmlichen Werkzeugen. Das Besondere ist der extreme Achswinkel.

Werkzeug für den Gatterbetrieb

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Die Vario SV4 hat sich bereits mehrfach im Einsatz bewährt © EWD

Zwar nicht als Ausstellungsstück mit im Gepäck, aber dennoch Gesprächsthema war die Breitenverstellung für das Gatter – die Vario SV4. EWD konnte diese bereits mehrfach installieren. Zwei Sägenpakete und zwei Verstellsägen auf vier voneinander unabhängigen Verstellspindeln ermöglichen schnelles Umschalten zwischen Scharfschnitt und ein-, zwei- oder dreistieligem Schnitt. Für vierstieligen Einschnitt kann eine Mittelsäge eingehängt werden.
Die Schnittbilder lassen sich speichern und können über das Bedienpanel mit Touchfunktion vom Bedienstuhl aus angewählt werden. Das Verstellen der Sägenpakete ist während des Gatterlaufes vom Bedienstand aus möglich. Maßabweichungen aufgrund von Verunreinigungen seien ausgeschlossen, betont man bei EWD.
Die Breitenverstellung Vario SV4 kann bei den Gattertypen HDN, HDSN und GDZGE eingesetzt werden.