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Panoramaaufnahme der neuen Keilzinkanlage Kontizink M © Ledinek

Erste Anlage für Japan

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 16.12.2015 - 14:30
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Panoramaaufnahme der neuen Keilzinkanlage Kontizink M © Ledinek

Mit dem Ziel der japanischen Regierung, die Brettsperrholz-Produktion in den kommenden Jahren von 10.000 m3 auf 500.000 m3 bis 2024 zu erhöhen, steigt die Nachfrage an Holzbearbeitungsmaschinen. Wesentliche Bestandteile der Verarbeitung sind dabei das Keilzinken und Verleimen von Lamellen.

Im Zuge der Modernisierung von Chugoku Lumber erhielt Ledinek den Auftrag zur Lieferung einer Keilzinkenanlage Kontizink M. M steht dabei für mittlere Längen. Durch den Preisdruck werden vermehrt kleinere Querschnitte sowie mindere Holzqualitäten eingesetzt. Deshalb verwendet man kürzere Bretter. Um die Produktivität hochzuhalten, sind mehr Verbindungen pro Minute bei gleichzeitig kleineren Dimensionen zu fräsen. Die neue Anlage wurde eigens für diese Anforderungen entwickelt. Bearbeitet werden Bretter mit einer Länge von 0,3 bis 3 m. Die Taktleistung beträgt bis zu 150 Teile pro Minute. Dies erfordert einen Vorschub von bis zu 180 m/min. Für Lamellen mit einer Breite von 160 mm beträgt die Presskraft 60 kN, für 250 mm breite Lamellen 100 kN.

Erst die zweite Anlage

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Bei der Abnahme wurden die einzelnen Bearbeitungsschritte genau unter die Lupe genommen © Lorenz Pfungen

„Von diesem Typ ist erst eine Anlage in Südafrika seit einem halben Jahr in Betrieb. Diese Maschine wird die zweite dieser Art sein, die erste in Japan“, erläutert Felix Voglhofer, Kundenbetreuer bei Ledinek. Japan betrachtet man im Unternehmen als Zukunftsmarkt – weitere Projekte seien in Planung.

Für die Übernahme der Anlage brachte die Delegation sogar ihr eigenes Holz mit – japanische Zeder (Sicheltanne), die man auch in Zukunft auf der Anlage verarbeitet.

Schnellste Einzelteilfräse

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Nach dem Fräsen werden die stehenden Bretter umgelegt, um vor der Presse ineinandergeschoben zu werden © Lorenz Pfungen

„Bei der Kontizink M handelt es sich um die schnellste Einzelteilfräse, die am Markt verfügbar ist. Da wir jedes Brett einzeln einspannen und fräsen, halten wir die Nullebene ein. Das führt zu Materialersparnis“, erklärt Voglhofer. Bei der Abnahme inspizierte der Kunde und Vertriebspartner von Ledinek – die Hiroishi Corporation aus Hiroshima – die Anlage von der Bretteraufgabe bis hin zur Ablängung der Lamellen. Die japanische Delegation war – so wie Geschäftsführer Gregor Ledinek – mit der gezeigten Leistung zufrieden.

Komplettlösungen für die Verarbeitung

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Das Zusammenführen der Bretter wird genau überwacht © Lorenz Pfungen

Ledinek entwickelt sich immer stärker zum Komplettanbieter von Anlagen für die Weiterverarbeitung im Massivholzbereich. Der Schwerpunkt liegt auf Anlagen für Brettschichtholz, KVH und Brettsperrholz sowie auf Hobelwerken und kompletten Keilzinkanlagen. Dazu werden die Kompetenzen in den drei wesentlichen Bereichen weiter ausgebaut. Dies sind Hobeln und Profilieren, Keilzinken sowie Pressen. Ergänzt werden diese Punkte um Mechanisierung und Automatisierung.

Zahlreiche Projekte

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Hersteller und potenzieller Neukunde sind mit dem Ergebnis zufrieden - Gregor Ledinek, Yotsugi Sonada, Geschäftsführer von Sunadaya Cypress, und Felix Voglhofer mit einer fertigen Lamelle (v. re.) © Lorenz Pfungen

Die Anlagen des Herstellers kommen auf der ganzen Welt zum Einsatz. So wird Anfang des kommenden Jahres ein KVH-Werk für das finnische Holzbauunternehmen Sepa in Keitele montiert. Handlos aus Tragwein erhielt dieses Jahr eine neue KVH-Anlage, die schon in Betrieb ist. Nach Lettland lieferte Ledinek eine Anlage für Brettschichtholz an die Forschungs- und Industriegesellschaft IKTK (s. Link 1) sowie eine komplette Brettsperrholz-Produktion an Cross Timber Systems in Jelgava/LV. Asia Les aus dem russischen Khabarovsk kaufte eine neue Hobelanlage.

Bei den Hobelanlagen liegt laut Herstellerangaben die Multiplan im Trend. Eine Vorschubgeschwindigkeit von rund 200 m/min wird von vier Maschinentypen erreicht – der Stratoplan, Superplan, Multiplan und der Rotoles. Eingesetzt werden sie als Vorhobelmaschinen, Lamellenhobelmaschinen und zum Profilieren sowie zum Fertighobeln von Bauholz.

Materialersparnis bei BSH-Lamellen

Um beim Vorhobeln von BSH-Lamellen Holz einzusparen, setzt man bei der Stratoplan auf eine spezielle Technik. Anstatt die Lamellen abzurichten, werden diese von oben kalibriert. Das Endmaßhobeln erfolgt von der Unterseite. Dadurch bleibt das minimale Trockenmaß bis zur unteren Welle erhalten. Diese Maßnahmen führen laut Ledinek zu einer Reduktion des Einschnittmaßes. Eine aktive Bewegung der Vertikalspindeln trägt zu einer Holzersparnis in der Brettbreite bei. Derzeit ersetzt man bestehende Maschinen durch Stratoplan-Anlagen.

Für Verkaufsleiter Robert Mlinaric trägt neben dem ausgeklügelten Funktionsprinzip die robuste Bauweise zu einem guten Ergebnis bei. Ganz nach den Schlagworten „innovativ, leistungsstark, robust“ muss jede Maschine von Ledinek die Anforderungen erfüllen.

Ledinek

Gründung: 1908
Ort: Ho?e bei Maribor/Sl
Geschäftsführer: Gregor und Pavel Ledinek
Produkte: Holzbearbeitungsmaschinen, patentiertes Rotoles-System, Stratoplan, Superplan, Superles, Europlan, Multiplan, Kontizink, Rotationspresse, Eurozink, Flexipress, X-Press, X-Cut, komplette KVH-/BSH-/BSP-/CLT-Fertigungslösungen, Engineering sowie Mechanisierungslösungen, Kehlmaschinen, Steuerungssoftware X-Lam Manager