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Marc Cikankowitz und Stephan Frevert (v. li.) berichteten von den Vorteilen der Cathild-Großraumtrockner © Dr. Johanna Kanzian

Energie sparen

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 09.06.2009 - 10:10
Von Energieeinsparungen und noch bedienerfreundlicheren Systemen berichteten die Trockenkammerhersteller anlässlich der Ligna vom 18. bis 22. Mai in Hannover.

Großraumtrocknerinstallationen

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Marc Cikankowitz und Stephan Frevert (v. li.) berichteten von den Vorteilen der Cathild-Großraumtrockner © Dr. Johanna Kanzian

„Vor allem die Großraumtrockner werden nachgefragt”, erzählte man bei Cathild, Nürnberg und Mansigne/FR. Man verzeichnete eine zwar geringere Besucherfrequenz, dafür aber qualitativ hochwertige Anfragen.
Die Trocknungskapazität beim französischen Sägewerk Ducret wird erweitert. Dazu wird eine Verlängerung des Trockners vorgenommen. Auch Monnet-Sève arbeitet mit dem gleichen System, wird berichtet. Zu Jahresanfang wurden drei Kammern in die USA verkauft. „Bei den Großraumtrocknern wird durch das Belüftungsverfahren mit Konvektionsströmungen ein gleichmäßiger Luftstrom durch die Holzladung erreicht. Somit erhalten wir ein sehr gutes Trocknungsergebnis”, berichtete Geschäftsführer Marc Cikankowitz. Die Trockner ermöglichen das Beschicken von verschiedenen Holzstärken mit unterschiedlichen Anfangsfeuchten. Durch die 750 bis über 3000 m³ großen Kammern spart man sich die Lagerung von Frischholz an der Luft und Lagerhallen für das trockene Schnittholz, wurde verkündet.

Hackschnitzeltrockner nachgefragt

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Neuer Eberl-Hackschnitzeltrockner: Georg Eberl und Roland Feuerecker (v. li.) zeigten die Besonderheiten des Systems © Dr. Johanna Kanzian

Die Ligna wurde besser besucht als erwartet, freute man sich bei Eberl, Bodenkirchen/DE. „Wir verzeichnen vor allem verstärkt Anfragen zu unserem Hackschnitzeltrockner BMT 27/135”, erläuterte Geschäftsführer Georg Eberl. Bei diesem Typ wird die Trommel mit vier Rollen angetrieben und mittels Schnecke beschickt. Zwei Radialventilatoren blasen Luft durch den an der Heizung angeschlossenen Wärmetauscher. Die heiße Luft durchströmt die langsam drehende Trommel im Gegenstromprinzip und trocknet so das Hackgut. Nach den Zyklonen wird die entstaubte Abluft durch eine Wärmerückgewinnungsanlage ins Freie geblasen und erwärmt dabei die frische Zuluft, die dann erneut Feuchtigkeit aufnehmen kann. Um noch mehr Hackschnitzeldurchsatz zu erreichen, plant man bei Eberl mit höheren Lufteinblastemperaturen zu arbeiten. Diese speziellen Heizanlagen werden nach der Testphase mit den Biomassetrocknern angeboten, erfuhr man am Messestand. Die erste Anlage wurde bei einem Biomassehof in Südtirol montiert. Vor Kurzem wurde bei Stefl, Kuchl, ein Eberl-Energiespartrockner in Betrieb genommen. Dieser ist speziell auf Laubholz ausgelegt. Als neue Märkte entwickeln sich Frankreich und Polen, wurde berichtet.

Trockner mit zusätzlicher Konditionierung

„Wir haben sehr viele Anfragen zu unserem neuen WSAB-Kanaltrockner mit zusätzlicher Konditionierzone des Typs WSAB ProCond erhalten”, erklärte Verkaufsleiter DI (FH) Werner Spieth von WSAB, Buchenbach/DE. Die Nutzbreite des Trockners beträgt 6 m. Erstmals wurde dieser Trocknertyp bei NWP Östavall in Betrieb genommen. Ausführliche Untersuchungen werden derzeit gemeinsam mit dem schwedischen Holzforschungsinstitut SP Trätek durchgeführt.
„Mit dem neuen System erhalten wir eine hohe Trocknungsqualität bei einer trotzdem flexiblen Füllung”, informierte Spieth.

Kondensationsanlagenabsatz

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Roberto de Joannon zeigte sich mit dem Absatz der Incomac-Kondensationsanlagen zufrieden © Dr. Johanna Kanzian

„Aufgrund ökologischer Aspekte und der hohen Trocknungsqualität vor allem beim Laubholz erfreuen sich Kondensationsanlagen erneut hoher Beliebtheit”, informierte Dr. Roberto de Joannon, Incomac. Das Incomac-Lieferprogramm umfasst Kondensationsanlagen mit Wärmepumpe, konventionelle Anlagen mit Warm- und Heißwasser, Dampf oder Öl, direktbeheizte Anlagen, Dampfanlagen Modell VAP, Modell PAL für die thermische Behandlung und Trocknung von Paletten und Verpackungen aus Holz. Für die Vertretung in Österreich ist Maxwald, Ohlsdorf, zuständig. Auf der Ligna wurde eine neue Elektronik vorgestellt. Easy Test ist ein bedienungsfreundliches System, welches Incomac für die Aufzeichnung des Wärmebehandlungszyklus unter Einhaltung der von der FAO-Norm ISPM-15 anbietet. Es wird für die Aufzeichnung der FAO-Behörde verlangten Temperaturen vorkonfiguriert geliefert und behält die Programmierung für seine gesamte Lebensdauer bei. Vor kurzem wurden Anlagen zu Skandro nach Schweden und Azurpal nach Frankreich geliefert.

Energie einsparen

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Eurovac-Energiespartrockner wurde auf der Ligna von Kronseder vorgestellt © Kronseder

Die Ligna ist für Kronseder, Vilsbiburg/DE, positiv verlaufen. Großes Interesse wurde für den Eurovac-Energiespartrockner gezeigt, wird berichtet. Dieser ist mit einer Wärmepumpe mit Pufferspeicher ausgerüstet. Im Pufferspeicher wird die überschüssige Wärme für das Anheizen der nachfolgenden Trocknung gespeichert. Die Trockner sind für Mengen von 18 bis 60 m³ erhältlich. Kronseder-Anlagen arbeiten nach dem Querbelüftungsprinzip. „Wir können die Ventilatoren effizient seitlich am Trockengut anordnen”, erklärte Geschäftsführer Konrad Schoell. Die Vakuumpumpe ist geräuschisoliert ausgeführt.
„Weiters wurde großes Interesse am Räuchern von Eiche mit Ammoniak gezeigt. Für dieses Verfahren werden von Kronseder Vakuumanlagen von 14 bis 50 m³ angeboten”, erläuterte Schoell.

Übernahme eines italienischen Herstellers

Der deutsche Vakuumtrocknungsspezialist Brunner-Hildebrand hat den italienischen Trockenkammernhersteller Secea übernommen. „Wir konnten somit unsere Produktpalette erweitern. Der Unternehmensname wird weitergeführt und die bestehenden Kunden natürlich betreut”, erläuterte Axel Brunner anlässlich der Ligna. Erstmals in Hannover vorgestellt wurde der Brunner-Hildebrand-Vakuumtrockner aus Spannbeton ohne Gleisbeschickung. Diese staplerbeschickte Vakuumtrocknung ermöglicht das schnelle Beladen und spart Platz. Ein weiterer Vorteil liegt in der Reduzierung der Transport- und Montagekosten. Fundament und Trockner entstehen aus einem Guss. Die Montagezeiten lassen sich dadurch um bis zu 50 % verringern, informierte man. Ebenfalls vorgestellt wurde der Vakuumtrockner mit Kraftwärmekopplung. „Mit dem Vakuumtrockner High Vac Hybrid lassen sich Kosten sparen. Die Strom- und Heizkosten liegen bei einer Wärmepumpe bei 31 €/m3 und bei einer Kraftwärmekopplung bei 18 €/m3”, erläuterte Brunner.

Luftgeschwindigkeitsmessung

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Luftgeschwindigkeitsregelung von Termolegno: Hubert Moser und Geschäftsführer Agostino Fornasier (vorne v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Eine Termolegno-Anlage wurde anlässlich der Ligna nach Tschechien verkauft. Seit Kurzem hat H-M-I Termolegno, Singen/DE, in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Vertretung über. „Wir können optional die Luftgeschwindigkeitsmessung mittels Anemometer anbieten”, informierte Geschäftsführer Hubert Moser anlässlich der Ligna. Auch die Bedienerfreundlichkeit wurde durch das System RX verbessert. Zusätzlich ist die Regelung über Fernsteuerung möglich. Die Produktpalette umfasst Trocknungsanlagen für Schnittholz, Paletten, ISPM15-Behandlungsanlagen, Dämpfkammern oder kombinierte Dämpf-Trocknungsanlagen. Unter anderem haben Moser, Annaberg, Hartmann, Eiterfeld/DE, und Bois France Siage in Pexonne/FR, Termolegno-Kammern im Einsatz.

Kürzer trocknen, weniger Risse

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Georg Klampfer und Patrick Langwallner (v. li.) stellten erstmals das System Sicco 30 für kürzere Trocknungszeiten vor © Dr. Johanna Kanzian

„Mit dem neuen System Sicco30 können Trocknungszeit-Einsparungen im zweistelligen Prozent-Bereich erzielt werden”, berichtete Georg Klampfer, letsdoit save energy, Salzburg.
Laut Klampfer werde durch die in der Kammer installierte Blackbox eine Information ans Holz geschickt und dieses reagiert dann darauf. Qualitätsverbesserungen im Hinblick auf Verschalung, Risse, Verformung und Quell- und Schwindverhalten werden erreicht, hieß es. Für Kunden ist es möglich, das System vier Wochen kostenlos zu testen. „Wichtig ist auch die Kostenneutralität. Bei Sicco30 wird monatlich nur ein Teil des Einsparungspotenzials verrechnet. Somit können hohe Anschaffungskosten vermieden werden”, so Klampfer.
Das Unternehmen letsdoit save energy wurde heuer gegründet und war erstmals auf der Ligna vertreten.

Noch genauer regeln

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Gut besuchter Bigondry-Messestand in Hannover – die Luftgeschwindigkeitsmessung wurde vorgestellt © Dr. Johanna Kanzian

Eine neue Luftgeschwindigkeitsregelung stellte Bigondry, Cartigliano/IT, auf der Ligna vor. „Damit kann noch schneller getrocknet werden”, berichtete Gebietsleiter Diego Volpato. Weiters kann man auch Energieeinsparungen erzielen. In Summe sei der Trockenkammernmarkt etwas ruhiger als in der Vergangenheit. Anfragen aus dem Baltikum bis nach Indien seien aber vermehrt zu verzeichnen. Unter anderem möchte man verstärkt den deutschsprachigen Raum bearbeiten. „Wir haben erhöht Anfragen aus Südösterreich erhalten”, berichtete Österreichvertreter Ing. Erich Hametner, TTA-Trocknungsanlagen, Grünau. „Besonders die Geschwindigkeitsregelung wurde nachgefragt”, ergänzte Deutschlandverantwortlicher Axel Nolting, Nolting, Lage/DE. Elektronische Fühler zeichnen dabei die Temperatur und die Ausgleichsfeuchtigkeit auf.
„Dieses Messsystem ist sehr genau. Man kann die Trocknung nach den tatsächlich gemessenen Werten führen und dadurch die elektrische Energie optimieren”, berichtete Volpato. Die Ventilatorendrehzahl wird mittels der gemessenen Luftgeschwindigkeit gesteuert, wurde anlässlich der Messe berichtet.