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SAB rüstete das Sägewerk von Costa Iberica bereits 2004 auf eine Spaner-Kreissägenanlage um, im vergangenen Jahr stand die nächste Modernisierung an © Martina Nöstler

Einzigartiger Einschnitt

Ein Artikel von Martina Nöstler | 12.04.2016 - 08:03
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SAB rüstete das Sägewerk von Costa Iberica bereits 2004 auf eine Spaner-Kreissägenanlage um, im vergangenen Jahr stand die nächste Modernisierung an © Martina Nöstler

Die zumeist recht krummen und abholzigen Stämme der Seekiefer (Pinus pinaster/Pinus maritima) stellen für ein Sägewerk im Einschnitt eine Herausforderung dar. Costa Iberica bewältigt diese Aufgabe seit gut zwölf Jahren mit einer Spaner-Kreissägenanlage des deutschen Anlagenbauers SAB. Aufgrund der Rundholzbeschaffenheit sowie der bei Costa Iberica angeschlossenen Palettenfabrik errichtete SAB eine Anlage, welche speziell für Kurzholz ausgelegt ist. Im vergangenen Jahr stand bei Costa Iberica wieder eine Modernisierung ins Haus. SAB erhielt erneut den Zuschlag.

Ein Großteil ist neu

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Mit solchen krummen Hölzern muss die Sägelinie von SAB in Portugal zurechtkommen © SAB

Die Bezeichnung „Modernisierung“ trifft es in dem Fall nicht ganz. „Wir haben zwar die bestehenden Anlagenteile der Sägelinie teilweise umgebaut, repariert und überholt. Ein Großteil der Komponenten wurde aber neu geliefert“, berichtet SAB-Geschäftsführer Matthias Fischer. Neu hinzugekommen ist auch die Vermessung. Hier arbeitet SAB erfolgreich mit Alfha, Finnentrop/DE, zusammen. Der Sauerländer Spezialist lieferte neben den beiden 3D-Vermessungen auch die gesamte Elektrik (s. Link unten). Mit der neuen Anlage verarbeitet Costa Iberica Stammlängen von 0,8 bis 2,8 m sowie Durchmesser von 10 bis 45 cm.
Die Hölzer gelangen auf die Rundholzaufgabe samt Zuführung in Richtung Sägelinie, welche aus 2004 stammt. Alfha baute hier eine neue Messung ein. Diese vermisst die Stämme, die Optimierung ermittelt den bestmöglichen Einschnitt. Den nachfolgenden ersten Spaner des Typs PSP 600 inklusive Einzug überholte SAB im Zuge der Umbauarbeiten ebenso wie die Doppelwellen-Reduzierkreissäge DWRNK 350 mit vier verstellbaren Sägeblattgruppen und Brettabscheider.

Profilierung und Seitenbretter

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Die Doppelwellen-Nachschnittkreissäge von 2004 rüstete SAB mit zwei stärkeren Hauptmotoren aus © SAB

Die neue Drehvorrichtung DRV 400 wendet die Model um 90°. Die bestehende Kappsäge MKS 400 modernisierte SAB. Die Maschinenbauer erweiterten dabei auch die Kapphöhe auf 280 mm. Die ebenfalls neue 3D-Messung von Alfha vermisst das Holz, bevor es in den zweiten Spaner des Typs PSP 500 gelangt. Seit 2015 sind danach zwei Profilieraggregate PKA 300 mit Brettabscheider sowie Zentrier- und Einzugsvorrichtungen im Einsatz. Ebenso neu ist die Seitenwarenauftrennsäge STS 300 vor dem zweiten Profilieraggregat. Zwei Kurvenwender bringen das Holz zu den Nachschnittsägen und der Stapelanlage. Letztere befindet sich aufgrund der Platzverhältnisse ebenfalls in der Sägehalle.
Das Aggregat HS 300, Baujahr 2015, trennt die Kanteln horizontal auf. Die Auszugseinheit ZRA 300 vereinzelt diese direkt hinter der Maschine. Die bestehende Doppelwellen-Kreissäge DWS 300 rüstete SAB mit zwei größeren Hauptmotoren mit jeweils 132 kW Leistung aus. Fischer verweist darauf, dass die Horizontalkreissäge separat vor der Nachschnittkreissäge angeordnet ist: „Danach vereinzeln wir die aufgetrennten Kantlinge, sodass wir in der Nachschnittsäge die Schnittfuge um 30 % reduzieren können.“
„Mit dem zweiten Parallelspaner, den beiden neuen Profilieraggregaten, der Seitenwarenauftrennsäge sowie der Horizontal- und Nachschnittkreissäge ist Costa Iberica nun in der Lage, Hölzer mit einer minimalen Länge von 80 cm zu profilieren und aufzutrennen“, verdeutlicht Fischer das Highlight der Anlage in Portugal. Die Vorschubgeschwindigkeit lässt sich von 40 bis 100 m/min variabel einstellen. Die Profilieraggregate schneiden die Seitenware optimiert ein. Es besteht die Möglichkeit, je nach Rundholzdimension von Stück zu Stück ohne Seitenware mit nur je einem Seitenbrett links und rechts (asymmetrisch) oder mit zwei Seitenbrettern zu variieren. Die Steuerung optimiert zudem die Lage der Seitenbretter und die Seitenwarenauftrennsäge passt sich ebenfalls deren Lage an.

Einzigartig ab 80 cm

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Die Kurvenwender bringen die Ware zum Nachschnittbereich sowie zur Stapelanlage © SAB

SAB achtete bei der Anlagenkonzeption auf breite Maschinenöffnungen, um einen bequemen Zugang beim Werkzeugwechsel zu gewährleisten. Durch einen Nullanschlag bei der Doppelwellen-Nachschnittkreissäge lässt sich das Holz hinsichtlich der Stieligkeit variabel einschneiden. Der SAB-Geschäftsführer ist überzeugt: „Weltweit gibt es keine vergleichbare Anlage, welche 80 cm lange Hölzer profilieren, zwei Seitenbretter auftrennen und noch dazu horizontal einschneiden kann.“
SAB realisierte gemeinsam mit Alfha den kompletten Umbau – einschließlich Reparaturen – in nur acht Wochen. Aufgrund dieser Maßnahmen konnte Costa Iberica seinen Einschnitt verdoppeln: Die Leistung beträgt im Einschichtbetrieb jetzt 100.000 fm/J. Die Ausbeute stieg um 20 %.

Costa Iberica

Standort: Mangualde/PT
Gründung: 1982
Geschäftsführer: José Manuel Areias da Costa
Areal: 42.000 m²
Produkte: Europaletten, Sonderpaletten, Kisten, Rahmen
Einschnittskapazität: 100.000 fm/J im Einschichtbetrieb

SAB

Standort: Bad Berleburg/DE
Gründung: 1982
Geschäftsführer: Heinrich und Matthias Fischer
Produkte: Spaner-/Profilieranlagen (Einzelkomponenten und auch komplette Anlagen, Mechanisierungen, Rundholz- und Sortieranlagen
Absatz: weltweit