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Seit einem Jahr arbeitet diese gebrauchte Hundegger K2-Abbundanlage für den Salzburger Holzbaumeister Josef Egger © Günther Jauk

Ein zweites Leben

Ein Artikel von Günther Jauk | 12.05.2016 - 11:50
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Seit einem Jahr arbeitet diese gebrauchte Hundegger K2-Abbundanlage für den Salzburger Holzbaumeister Josef Egger © Günther Jauk

Mit dem Gedanken, sich eine Abbundanlage anzuschaffen, spielte der Zimmermeister Josef Egger schon lange. Mit seinem in der Stadt Salzburg angesiedelten Betrieb errichtet Egger gemeinsam mit zehn Mitarbeitern vornehmlich Dachstühle und Holzriegelbauten. Darüber hinaus zählen Sanierungsarbeiten in und um die Landeshauptstadt zu seinem Kerngeschäft. Den Wunsch nach einer eigenen Abbundanlage redete er sich mit Argumenten, wie „Wir sind zu klein“, „Das ist zu teuer“ oder „Wir haben zu wenig Platz“, immer wieder erfolgreich aus.
Dann kam es zum bereits erwähnten Spaziergang in Ruhpolding. Dort ging er zufällig an einer Zimmerei vorbei, die kleiner war als seine eigene, und sah, dass diese ihre Hölzer mit einer Hundegger-Abbundanlage bearbeitete. „Das war für mich der entscheidende Moment. Ich dachte mir, wenn die das können, dann kann ich das auch“, erinnert sich Egger. Am nächsten Tag setzte er sich mit den Hawangener Maschinenbauspezialisten in Verbindung.

Eins oder zwei?

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Zufriedene Gesichter in Salzburg: Egger-Mitarbeiter Matthias Dramac, Holzbaumeister Josef Egger und Hundegger-Vertreter Arno Gaggl (v. l.) © Günther Jauk

Ursprünglich entschied sich Egger für eine gebrauchte K1, eine Universalabbundanlage der ersten Generation. Diesen Entschluss revidierte er nach dem Besuch der Hundegger Innovationstage zugunsten einer K2. Neben modernerer Software und diversen technischen Weiterentwicklungen überzeugte den Holzbaumeister vor allem der Positionierwagengreifer der Weiterentwicklung. Die K2 bewegt das Holz, ohne es zu verletzen. „Da wir viele Projekte in Sichtqualität realisieren, ist das für uns ein wesentliches Kriterium“, begründet Egger seine Entscheidung.

Die Werksüberholung

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Ein Blick ins Innenleben der K2: 5-Achs-Universalfräse für den vollautomatischen Holzabbund © Günther Jauk

Am Entschluss in eine gebrauchte Anlage zu investieren hielt Egger fest. „Nur so ist es für uns auch wirtschaftlich“, erklärt der Holzbaumeister. Bevor die K2 des Baujahres 2001 vergangenen Frühling nach Salzburg kam, verrichtete sie ihre Dienste in einem bayerischen Zimmereibetrieb (nicht jener in Ruhpolding). „Dieser entschied sich für eine größere Anlage und gab seine alte Hundegger zurück“, erklärt Österreichvertreter Arno Gaggl.
Vor der Auslieferung unterzog Hundegger die Anlage einer Werksüberholung. Dabei tauschen die Hawangener sämtliche Verschleißteile, überprüfen die Maschine auf Herz und Nieren und lackieren sie neu. „Als meine Frau unsere K2 zum ersten Mal sah, dachte sie, ich hätte doch eine neue Anlage bestellt“, erinnert sich Egger. Mittlerweile läuft die Maschine in Salzburg seit einem Jahr und das, wie der Zimmermeister versichert „ganz ohne Probleme“.

Zurück zu klassischen Verbindungen

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Kaum zu glauben, aber diese Hundegger K2 ist bereits 15 Jahre alt © Günther Jauk

Für Egger bedeutet seine Investition auch eine Rückkehr zu klassischen Zimmermannsverbindungen, wie beispielsweise dem Schwalbenschwanz. „Natürlich könnte man das auch per Hand machen, aber niemals in einer wirtschaftlichen Zeit“, erklärt der Holzbaumeister. Hat er für einen Dachstuhlabbund (ohne Schwalbe) vor einem Jahr noch einen Tag und drei Mitarbeiter benötigt, schafft er es heute alleine an einem Vormittag.
Schöne, passgenaue Holzverbindungen nutzt der Salzburger auch als Verkaufsargumente. „Das ist etwas, dass ich dem Kunden zeigen kann. Die Kombination aus optisch ansprechend und technisch perfekt findet bei meinen Kunden viel Zuspruch“, ist Egger zufrieden.

Wie es sein soll

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Auch von außen sieht man der Anlage ihr Alter nicht an © Günther Jauk

Herausfordernd für das Projekt waren die eingeschränkten Platzverhältnisse bei Egger. Um die Anlage überhaupt installieren zu können, musste das Unternehmen einen Stützpfeiler seines Flugdachs versetzen. Außerdem errichtete der Salzburger im Zuge der Investition eine weitere Halle. „Als ich Egger das erste Mal besuchte, war ich mir nicht sicher, ob unsere Anlage hier Platz findet. Am Ende war dann aber doch alles kein Problem“, erzählt Gaggl.
Egger findet für die Zusammenarbeit mit Hundegger ausschließlich lobende Worte: „Egal, ob Installation, Inbetriebnahme oder Serviceleistungen – Hundegger liefert immer perfekte Arbeit.“
Das Einzige, was den Holzbaumeister ein klein wenig ärgert, ist der Zeitpunkt seines Kaufs: „Wenn ich gewusst hätte, wie zufrieden ich mit meiner Abbundanlage bin, hätte ich mich schon viel früher dafür entschieden.“