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Reinhold Kraus, Dominik Schnabel und Markus Weiss von Ziegler, Stephan Lohmeyer von Scantec und Eric Johansson von Valutec (v. li.) vor dem Valutec-Kanaltrockner und hinter den trockenen, gebündelten Dachlatten © Günther Jauk

Ein dynamisches System

Ein Artikel von Günther Jauk | 11.05.2016 - 15:00
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Reinhold Kraus, Dominik Schnabel und Markus Weiss von Ziegler, Stephan Lohmeyer von Scantec und Eric Johansson von Valutec (v. li.) vor dem Valutec-Kanaltrockner und hinter den trockenen, gebündelten Dachlatten © Günther Jauk

Frische Dachlatten waren einst das wichtigste Sortiment bei Josef Ziegler, Plößberg/DE, was dem Unternehmen den Beinamen „Latten-Ziegler“ einbrachte. Daneben ist der 1900 gegründete Betrieb stets bestrebt, seinen Kunden ein möglichst breites Sortiment an Bauholz anzubieten. Um auch in Zukunft als Vollsortimenter auftreten zu können, tätigten die beiden Geschäftsführer, Gerhard und Josef Ziegler, mehrerer Investitionen, darunter in einen OTC-Kanaltrockner von Valutec, Skellefteå/SE. „Der Markt verlangt heute trockenes Holz“, begründen die Geschäftsführer die Investition. Mit dem Kanaltrockner erhöhen die Plößberger ihre Trocknungskapazität von 25.000 m3/J auf 60.000 m3/J.

Kontinuierliche, rasche Trocknung

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Der OTC-Kanaltrockner von Valutec erhöht die Trocknungskapazität bei Josef Ziegler von 25.000 m³/J auf 60.000 m³/J. An den Längsseiten errichtete man Vordächer, um zusätzlichen Lagerplatz zu schaffen. © Günther Jauk

Wie bei allen großen Unternehmungen der vergangenen 25 Jahre war auch dieses Mal Scantec federführend mit dabei. Das bayerische Beratungs- und Planungsunternehmen mit Geschäftsführer Stephan Lohmeyer vertritt Valutec im deutschsprachigen Raum und pflegt mit Ziegler seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis. Trotzdem lag die Entscheidung für einen Valutec-Kanaltrockner nicht von Anfang an auf der Hand. „Wir haben uns sehr wohl auch Produkte anderer Hersteller angesehen, aber die Schweden hatten für uns die beste Lösung“, erzählt Reinhold Kraus, Technischer Leiter bei Ziegler.

Überzeugt hat die Oberpfälzer die kontinuierliche, rasche Trocknung, welche dem Unternehmen vor allem logistische Vorteile verschafft. Nicht alles auf einmal, sondern ein fertiger Wagen alle fünfeinhalb Stunden vereinfacht das Pakethandling und das Haushalten mit den ohnehin sehr eingeschränkten Platzverhältnissen maßgeblich.

Versprechen gehalten

Für Valutec bestand die Herausforderung im Trocknen von sogenannten Lattenbündeln. Dabei handelt es sich um Pakete mit sechs oder zehn Latten, die kompakt verschnürt durch den Trockner laufen. „Bündel haben wir in dieser Form noch nie getrocknet. Trotzdem schafft es unser OTC-Kanaltrockner in der versprochenen Zeit und Qualität“, erklärt Valutec-Marketingleiter Eric Johansson. OTC steht übersetzt für Zweistufen-Dauerbetrieb. Bei diesem von Valutec patentierten System wird das Holz beim Transport durch den Kanal in zwei separaten Zonen getrocknet. Dabei strömt die Luft in Zone eins in Vorschubrichtung , während sie in Zone zwei entgegen der Vorschubrichtung ausgerichtet ist. Versprochen hatte Valutec Wechselzeiten von 5,1 bis 6,3 h bei einer maximalen Standardabweichung von 2 % (bei Dachlatten mit 18% Endfeuchte). „Mit 5,5 Stunden liegen wir genau dazwischen und auch die Standardabweichung wird locker eingehalten“, ist Gerhard Ziegler zufrieden.

Mehr als fristgerecht

Besonderes Lob findet man bei Ziegler für das Valutec-Installationsteam. Um den Platz vor und nach dem Trockner noch besser nutzen zu können, errichtete Ziegler an beiden Längsseiten Vordächer. Dadurch schaffte man zusätzlichen Lagerplatz. „Trotz dieser Herausforderung schloss Valutec die Installation mehr als fristgerecht ab. Seither läuft der Trockner 24 Stunden am Tag ohne Störung“, erklärt Kraus.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für Ziegler war die kontinuierliche Wärmeabnahme des Systems. Anders als bei Frischluft-Abluft-Kammer verzeichnet der Kanaltrockner keine Energiespitzen. Trotzdem reichte die bestehende Wärmeversorgung nicht aus, weshalb Ziegler in zwei Burkhardt-Holzvergaser investierte. Näheres dazu lesen die der kommenden Holzkurier-Ausgabe.