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Das Herzstück der Pelletieranlage bei Mafi: eine Salmatec-Ringmatrizenpresse © Günther Jauk

Ein Lebenstraum

Ein Artikel von Günther Jauk | 10.09.2015 - 11:20
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Fritz Fillafer © Mafi

Bauer, Müller und Säger war Fritz Fillafers Großvater. Davon zu leben, was man selbst anbaut, füttert und weiterverarbeitet, war für ihn wie wohl für viele seiner Generation selbstverständlich. Der Großteil der benötigten Güter war Marke Eigen(an)bau oder stammte zumindest aus der Region. Nachhaltig, regional oder gar der ökologische Fußabdruck sind Stichworte, die einem heutzutage zu diesem Verhalten in den Sinn kommen. Mittlerweile ist Fillafer selber Großvater und wandelt auf den Spuren seines Vorfahren. „Meine Parkettmanufaktur ist meine Säge, mein Firmengarten mein Bauernhof und die neue Pelletspresse meine Mühle“, erzählt der Unternehmer. Klingt im ersten Moment etwas weit hergeholt, ist bei näherer Betrachtung jedoch schlüssig.

Restlose Rohstoffveredelung

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Das Mafi-Werk in Steindorf mit neuer Pelletieranlage © Günther Jauk

Mafi ist seit Jahren darum bemüht, den Rohstoff Holz mit möglichst geringem ökologischem Fußabdruck vom Wald über die Veredelung bis zum Kunden nach Hause zu bringen. „Mit der in Kürze in Betrieb gehenden Pelletsmühle wird es bei uns keine Abfälle bei der Parkettherstellung mehr geben. Die Stämme werden dann restlos im Werk verwertet“, erklärt Fillafer. Ausgelegt ist die Anlage auf 20.000 Jahrestonnen. Tatsächlich geht der Unternehmer im kommenden Jahr von rund 6000 t produzierten Pellets aus. Mafi wird genau wie bei der Boden- auch bei der Pelletsherstellung auftragsbezogen produzieren.

Über den Absatz macht man sich bei Mafi keine Sorgen. „Unsere Auftragslage ist in den kommenden Monaten ausgezeichnet. Man merkt, der Winter naht“, erläutert Unternehmenssprecher Christian Hemetsberger. Bereits jetzt produziert das Unternehmen am Stammsitz in Schneegattern rund 3000 t/J auf einer kleinen Presse. Mafi vertreibt und liefert seine Pellets selbst an regionale Endkunden aus. Die neue Pelletsmühle wurde neben dem zweiten Mafi-Werk in Steindorf errichtet. Neben der Salmatec- Pelletsmühle wurden drei Silos installiert. „Einer für unser trockenes Material, einer für feuchteres Holz und der dritte als Pelletslager“, erläutert Fillafer. Da bei der Parkettherstellung Holzfeuchten von 6 % gefordert werden und dies für die Pelletserzeugung zu trocken ist, wird das Material vor dem Pressen mit feuchterem Holz vermengt. In Steindorf trennt Mafi seine Stämme auf, trocknet das Schnittholz und bereitet die Hölzer für die Bodenherstellung in Schneegattern vor. „Es war für uns logisch, das Restholz dort zu verpressen, wo es anfällt“, begründet Fillafer die Standort- entscheidung.

Die Energiewende ist ein Muss

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Das Herzstück der Pelletieranlage bei Mafi: eine Salmatec-Ringmatrizenpresse © Günther Jauk

„In Österreich gibt es immer noch 700.000 Öl-, aber nur 200.000 Pelletsheizungen. Und Ölheizungen werden nach wie vor gefördert“, gibt Fillafer seinen Unmut bekannt. Für ihn gibt es keinen Zweifel daran, dass die Energiewende vollzogen werden muss. „Alle sehen den Klimawandel kommen, aber nur wenige handeln.“ Für ihn führt der Weg klar weg vom Öl und hin zu erneuerbaren Rohstoffen. Besonders ärgert ihn in diesem Zusammenhang das Argument, dass Holz nicht CO2-neutral sei: „Solange man das Prinzip der Nachhaltigkeit – nicht mehr ernten, als nachwächst – berücksichtigt, ist Holz zu 100 % CO2-neutral.“