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Der GD Holz war auf der Interzum mit einem Stand vertreten, um für seine Mitglieder aus den Ausstellerreihen ansprechbar zu sein © Dinah Urban

Eiche bleibt

Ein Artikel von Dinah Urban | 05.06.2015 - 08:22
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Der GD Holz war auf der Interzum mit einem Stand vertreten, um für seine Mitglieder aus den Ausstellerreihen ansprechbar zu sein © Dinah Urban

Die Furnier- und Dekorhersteller auf der Interzum in Köln zeigten sich größtenteils einig: „Nach der Eiche kommt die Eiche.“ Ob mild oder mit Ecken und Waldkanten, blieb den 57.500 Fachbesuchern aus 143 Ländern überlassen, die sich auch vom Bahnstreik nicht fernhalten ließen. Knapp drei Viertel von ihnen strömten aus dem Ausland in die Rheinmetropole. Besucherzahlen aus Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika verzeichneten zweistellige Zuwächse. Entsprechend international und gut gelaunt ging es von 5. bis 8. Mai zu.

Den einen Trend gibt es nicht mehr

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Haptik war auf der Interzum ein wichtiges Thema - Dekore wie dieses von Dekordruck Leipzig © Dinah Urban

„Mix and Match“ wurde als wesentliches Einrichtungsmotto präsentiert. „Den einen Trend gibt es nicht mehr“, klärte Claudia Küchen von Schattdecor auf. „Gegensätze, wie alt und neu, schwarz und weiß, unifarben und geometrisch gemustert oder matt und glänzend mischt der Konsument munter mit individuellen Lieblingsstücken.“ Schwarz gewinne ein lässiges Image. Die großzügigen Grundrisse und offenen Räume moderner Wohnungen verlangten geradezu nach dunklen Akzenten, um Gemütlichkeit zu schaffen. Das Beimengen anderer Holzarten, wie Nussbaum, Kastanie, Buche, Birke, Akazie oder Teak, zur allgegenwärtigen Eiche sei ebenfalls längst kein Tabu mehr.
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Riech mich: Organoid präsentierte duftende (Möbel-)Oberflächen aus Kräutern, Kaffee und anderen natürlichen Materialien © Dinah Urban

Natürliche beziehungsweise dem Material inhärente Farben sind gefragt. Neben Metall- Stein- und Betonoptik steckten die Aussteller daher besonders viel Energie in die Weiterentwicklung der Holzdekorkunst. Dank verblüffend realistischer Haptik und Matt-Glanz-Kombination waren die Nach- ahmungen vom Original so gut wie nicht mehr zu unterscheiden.
Die Furnierbranche profitiert dennoch vom Trend. Individuelle Stücke, wie Tische, in diversen Maserungen und wahlweise mit Pilzen oder anderen Färbemitteln auf Naturbasis behandelt, sind einfach ein Hingucker. Ihre Möbel genießen bewusste Konsumenten mit allen Sinnen. Müssen sie – etwa für den Einsatz in Feuchträumen – aber einmal mit einer schützenden Folie versehen werden, dann darf diese gern transparent sein.

Möbelnutzer von morgen

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Neue Materialien, wie das 3-D-Druck-Filament aus Lignin - "Biofila" ? von Twobears, wurden auf der Interzum vorgestellt © Dinah Urban

Vor dem demografischen Wandel kann sich die Möbelbranche nicht verschließen. Für die Einrichtung von seniorengerechten Wohnungen und Reha-Kliniken sind Kontraste in der Farbgebung genauso wichtig, wie Akustik, Funktionalität, einfache Benutzung und Hygiene. Der Wohlfühlfaktor sollte dabei nicht zu kurz kommen. Die Antworten auf der Interzum waren spezielle Beschläge, Klima auf Knopfdruck und Holzeinsatz.